18.) Beschützerinstinkt

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Steve

Ich konnte nicht sagen warum, aber in jeder Minute, die ich länger an ihrem Krankenbett verbrachte, fühlte ich mich immer mehr und mehr für sie verantwortlich. Dieses Gefühl welches ich bei ihr in der Nähe verspürte, spürte ich das letzte mal 1943 bei Margrethe Carter. Sie strahlte so eine Ruhe und Vertrauen aus, dass ich mich oft so fühlte als kenne ich sie schon mein leben lang. Olivia verstand in gut 90% der Situationen wie ich mich gerade fühlen musste und wie sie mich wieder aufmuntern konnte. Ihre Augen fingen mich schon damals, als ich das erste Mal den Konferenzraum betrat und sie zu mir aufblickte. 

Mit einem Lächeln blickte ich in ihr, mit Schrammen versehenes Gesicht, welches trotzdem noch so wunderschön aussah. Plötzlich zuckten ihre Augenlider und sie bewegte ihren Kopf unruhig nach links und rechts. "Olivia?", fragte ich mit beruhigender Stimme und drückte ihre Hand etwas fester.


Olivia

Um mich war eine große schwarze Leere. Ich konnte nicht sagen wo ich war. Das einzige was ich vernahm, war Steves wunderschöne ruhige Stimme. ".......ich kann nicht noch jemanden verlieren, der mir wichtig ist! Hörst du?" Am liebsten hätte ich mich bemerkbar gemacht durch ein "Ja, ich höre dich" oder "Du verlierst mich nicht!" In diesem Moment, wollte ich Steve einfach nur in seine Augen sehen, die mich jedes mal beruhigten, wenn ich aufgewühlt war. Doch so sehr ich mich auch anstrengte, ich konnte mich nicht bewegen, ich hatte das Gefühl in meinem Kopf gefangen zu sein und hatte keine Kontrolle mehr über meinen Körper. 

Je länger ich mich in dieser Leere befand, kamen immer mehr Stimmen dazu, die jedoch bösartig und höhn klangen. Plötzlich stand neben mir eine Schatten, den ich nicht zu ordnen konnte. Auf der anderen Seite ebenfalls. Sie kesselten mich ein und sprachen abwechselnd zu mir. "Verdränge nicht das, wozu du fähig bist....." "Gib acht darauf, dass dir deine Wut nicht zu Kopf steigt...." "Du bist mit deiner Rache so viel stärker." Ich blickte zwischen den Schatten hin und her und erkannte keinen Ausweg. Aus einer dieser Schatten, drang plötzlich eine ganz besondere Stimmfarbe hervor, die mich hellhörig werden ließ. Sie schrie meinen Namen. "Olivia?" Ich bahnte mir einen Weg durch die unzähligen Schatten, bis auch auf einmal meine Augen aufriss und in Steves blickte. In dem weißen Krankenhauslicht glitzernden sie und beruhigten mich von Sekunde zu Sekunde. Ich vergaß schnell, was die Schatten einst zu mir sagten, behielt es jedoch im Hinterkopf.

"Olivia?", fragte er erneut und sah mich besorgt an. "Ja", stieß ich raunend, aber doch lächelnd aus. Ein breites Grinsen formte sich auf seinen Lippen, eher er mein Gesicht in seine Hände nahm und aufstand. "Ich hatte mir solche Sorgen gemacht! Was machst du nur?", gab er rhetorisch von sich.  "Clint.....er......er hat mich angeschossen und sein Pfeil streifte mich!" Ich wurde sofort wieder aufgewühlter, als die ganzen Bilder von vorhin auf mich wirkten und sah beunruhigend um mich herum. "Pshhhh, Olivia. Ich bin hier, du bist noch etwas von den Schmerzmittel benommen!" Er nahm mein Gesicht wieder behutsam in seine Handflächen und berührte mit seiner Stirn meine. "Ich hätte es mir nicht verzeihen können dich zu verlieren, noch bevor ich dich um ein Date gefragt habe!", lachte er mir zu. Bei dem Gedanken, ein Date mit ihm zu haben formte sich auf meinem Mund ein breites Grinsen. Ich war mir jetzt nicht sicher, ob das jetzt eine indirekte Frage war und ob er auf eine Antwort von mir wartete, denn es war eine Stille zwischen uns, in der wir uns einfach nur ansahen. Noch immer lag seine Stirn auf meiner.

Ich konnte nicht sagen, ob es die Schmerzmittel waren, die mein Verlangen nach ihm so verstärkten, oder ob meine Glückshormone in die Höhe schossen. Denn ich schloss noch die letzten paar Zentimeter zwischen unseren Lippen und lag meine auf seine. Er erwiderte den Kuss, worauf ich meine Hände behutsam auf seine Hüfte legte. Blitzschnell vergaß ich alles um mich und genoss den Kuss zwischen mir und Steve. Seine Lippen waren so weich, wie eine Wolke zu scheinen.

Der perfekte Moment wurde durch ein räuspern im Hintergrund zerstört und erschrocken lösten wir uns voneinander. Unser Blick fiel auf die Tür in der Tony stand.  "Ich dachte schon, dass ich dich hier finde. Olivia wie geht's dir?", fragte er zur Abwechslung einmal mit richtiger Interesse. "Gut danke, Tony, aber was willst du?", gab ich raunend zurück, während Steve immer genervter wurde. "Tut mir leid euch, bei eurem romantischen ersten Kuss auf einer Intesivstation zu stören, aber ich musste mit dir reden, doch da du jetzt wach bist Olivia, kann ich das hier auch.", bemerkte er. "Es geht um Couslon!", fuhr der Wissenschaftler fort und plötzlich, kam auch diese Bilder wieder hoch die mich bekümmert zu Boden blicken ließen. "Hatte er Familie? Er schien ein guter anständiger Mensch zu sein.", fragte Steve mitfühlend nach. "Er war ein Idiot.", gab Tony knapp zurück und ich schaute ihn überrascht an. "Er hätte Loki, nicht alleine angreifen dürfen! Er hätte warten sollen.", warf Tony ein. "Er hat seinen Job gemacht.", bemerkte Steve. "Nein. Er hat mich gerettet. Hätte er gewartet, läge ich jetzt nicht mehr hier.", sagte ich schwach und blickte entschuldigend zu Steve. "Ist das der erste Soldat den du verlierst?", fragte Steve Tony. "Wir sind keine Soldaten! Ich tanze bestimmt nicht nach Furys Pfeife", gab Tony grob zurück, worauf Steve ihm zu stimmte. "Das werde ich auch nicht, doch gerade jetzt müssen wir das bei Seite schieben." Das war das erste Kluge und Sinnvolle, das ich in einer Diskussion zwischen den beiden hörte. Tony blickte unzufrieden auf den Boden, ehe er plötzlich aufsah und die Stille, die im Raum stand unterbrach. "Das ist nicht der Punkt. Es ist etwas persönliches......Das ist genau sein Punkt. Loki wollte unsere Schwachstelle treffen.....Warum?", fragte Tony in die Runde. "Um die Gruppe zu spalten.", gab ich flüsternd mit fragendem Unterton dazu. "Ja, aber er weiß, dass er uns alle ausschalten muss um zu gewinnen, dass will er doch im Grunde.", gab Tony erneut fragend zurück. "Nein, Tony. Er will Rache. Sein Streben nach Macht und Aufmerksamkeit ist höher als All das hier.", bemerkte ich wieder. In der letzten Zeit, wenn ich mit Loki sprach, wusste ich immer genau, was ich sagen musste um einen wunden Punkt zu treffen und das war genau, Das. "Er will siegen und er will dabei gesehen werden!", hing ich noch hinten dran. "Er will ein Publikum.", blitzte es Tony plötzlich ein. "Wie in Stuttgart.", fügte Steve hinzu und erkannte immer mehr worauf Tony hinaus wollte. Ich jedoch hatte keine Ahnung, auf was die beiden hinaus wollten. "Das war die Vorschau, doch das jetzt wird die Premiere. Er will Blumen, Paraden, ein Monument, welches in den Himmel hinaufragte, mit seinem Namen drauf.", fuhr Tony fort. Jetzt erst wusste ich auf was er hinaus wollte und checkte, das Denken Tonys.  "Verfluchter Penner! Der Starktower." Tony rannte zur Tür hinaus um Fury zu berichten.

Steve wollte ihm gleich hinter her rennen. "Warte kurz auf mich!", gab ich immer noch raunend von mir und fing an mir die Zugänge aus den Händen zu ziehen. "Nein, Nein, Nein, Nein!" Steve kam zurück fasste auf meine Hand, die gerade an de Zugängen waren und drückte mich an den Schultern wieder in mein Bett. "Du bleibst schön hier, ich kann dort draußen nicht auf dich aufpassen. Du bist außerdem noch viel zu schwach!", befahl er. Bei dem einen hatte er recht, doch beschützen musste er mich nicht. Ich warf ihm einen genervten Blick zu und sank in mein Kissen, ehe er mir noch einen Kuss auf die Stirn gab und Tony nach rannte.

Sofort, als er aus dem Zimmer raus war, zog ich mir die letzten Zugänge aus dem Arm und zischte bei jedem Einzelnen auf. Ich setzte mich auf und verweilte in dieser Position ein paar Sekunden, da mir kurz schwarz vor Augen wurde. 

Ich konnte sie alle doch nicht alleine lassen, also ging ich Richtung Quinjet, wo ich schon alle einsteigen sah. Sie fingen an die Laderampe zu schließen, als ich mich kurz bevor sie ganz zu ging hineinschlich und ich von Steves Augenpaar geschockt angestarrt wurde. "Du solltest im Bett bleiben.", sah er mich streng an. "Und du solltest dir nicht so viele Sorgen machen.", konterte ich, bevor ich mich hinsetzte. Noch bevor Steve mir befahlen konnte, dass ich aussteigen sollte, waren wir schon in der Luft und flogen in Richtung Stark Tower.

 Noch bevor Steve mir befahlen konnte, dass ich aussteigen sollte, waren wir schon in der Luft und flogen in Richtung Stark Tower

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