25.) Loslassen

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Ich ging mit schnellen Schritten zu meinem Zimmer und hoffte nicht auf Clint oder Natasha zu treffen, ich wollte nicht erzählen, wie sehr ich Steve enttäuscht habe und das deswegen, weil ich ihn für den 'Bösen' versetzt habe. Auf dem Weg zu meinem Zimmer, hielt ich an Steves kurz an. Bekümmert und mit schlechtem Gewissen starrte ich die Tür gefangen an. Mein Blick fiel auf die silberne Türklinke und ich überlegte, ob es vielleicht noch zu früh sei Steve um Vergebung zu bitten. Jedoch würde ich es nicht länger aushalten, ihn ohne mich bei ihm entschuldigt zu haben, gehen zu lassen. Ich positionierte den Knöchel meines Zeigefingers an der schwarzen Türe, doch plötzlich öffnete sich diese und mir wehte die Luft von Drinnen entgegen, ehe ich in diese wundervollen blauen Augen von Steve Rogers blickte. Ohne auch nur meinen Mund zu bewegen musterte ich ihn und sah, dass er dem Anschein nach, gerade gehen wollte. Er hatte seine Sporttasche umgehängt und hatte seine braune Lederjacke an. "Bist du schon wieder zurück?", bemerkte er nur zynisch und ich konnte in seinem Gesichtsausdruck sehen, dass er wirklich zu tiefst verletzt war. "Steve, bitte. Ich kann es dir.....", fing ich an. "Was? Erklären? Du hast mich für einen der schlimmsten Kreaturen versetzt und bist ohne weiters verschwunden. Anscheinend muss man also wirklich ein Arschloch sein, um heut zu Tage  in diese verrückte Welt zu passen!", schnaubte er und sah mich abwertend an. "Ich habe dich versetzt, dass kann und werde ich nicht abstreiten, aber lass es mich wenigstens erklären!", fuhr ich ihn an und ich merkte wie meine Augen feuchter und feuchter wurden, doch ich wollte jetzt nicht schwächeln. Ich wollte standhaft bleiben.Er sollte nicht merken, wie besessen ich regelrecht von ihm war. Steve stellte sich gerade hin, verschränkte seine Hände vor seiner Brust und gab mir die Möglichkeit zu reden. "Loki hat so viel Leid über diese Welt und anderen Welten gebracht. Doch aus irgendeinem Grund, den ich nicht nennen kann, weil ich ihn nicht weiß, habe ich gesehen, dass er eigentlich nicht so ist. Ich habe so viel Leid erlebt, dass ich kein anderes  mehr zulassen konnte und wollte. Wenn ich Loki zum Einsehen bringen würde, was ich geschafft habe, dann würde er nicht mehr daran denken, anderen Schmerz zu zufügen. ", sagte ich und blickte stumm zwischen Steves Augen hin und her. Jede Sekunde, in der die Stille zwischen uns länger anhielt, wurde ich immer angespannter und nervöser.

"Was erwartest du jetzt?", brach die Steve die Stille nach Ewigkeiten. "Das gerade DU mich verstehen müsstest!" Meine Stimme wurde lauter und brüchiger. Ich hasste Streit. Noch mehr, wenn ich mich mit einer so wundervollen Person stritt. "ICH?" Empört blickte er zu mir und riss die Augen auf. "Nein Olivia, DU müsstest MICH verstehen, dass ich gerade bei Loki noch weniger einsehen möchte, dass du ihn verstehst....", fuhr er fort und seine Stimme wurde lauter. "Ich kann nicht riskieren und werde es auch nicht mehr, dass ich um dich Angst habe muss. Ich hasse die Vorstellung, dass du mit diesem Dreckskerl redest und er immer nur so kurz, davor ist die dein Kehle aufschlitzen zu können, denn wenn er das machen würde und dir auch nur ein Haar krümmen würde, dann würde ich so lange versuchen ihn dafür zu töten, bis ich nicht mehr kann.", platzte es aus ihm heraus und bei jedem Wort wurde er laute und seine Stimme wurde brüchiger, bis er zum Schluss nur mehr schluchzte. 

Überrascht von seinen Worte, blickte ich ihn einfach nur an und sagte gar nichts. Ich konnte nicht glauben was er da gerade gesagt hatte und war gleichzeitig auch von seinen Worten so berührt, dass ich mir ein kleines Lächeln nicht verkneifen konnte. Er jedoch sah mich schweigend an und blickte mich leidend an. Ich hielt eine meiner Handflächen an seine Wange, an der ich vereinzelt Bartstoppeln spüren konnte. Unser Blickkontakt blieb standhaft und ich genoss es, in diesem Moment den Streit zu vergessen. 

"So, können wir los, Cap? Oh....Olivia.", kam es plötzlich von Clint, der um die Ecke kam und Steve und mich sah.  "Fliegst du jetzt wieder?", fragte ich, obwohl ich die Antwort auf meine Frage schon kannte. Er starrte auf den Boden bevor er nickte. "Macht es dir denn etwas aus, wenn ich noch bis zum Jet mitgehe?",fragte ich etwas beschämt und er nickte knapp. Er gab mir das Gefühl, dass das alles nicht so schnell in Vergessenheit geraten würde, was ich auch verstand.  Als Clint an mir vorbei ging, damit er mit Steve vor mir gehen konnte, musterte er mich einmal streng. Auch hier wusste ich, dass ich mir auch von Clint noch eine Predigt anhören konnte, wenn all das hier vorbei war. Clint und der Captain, waren gute Freunde, also wusste er ganz sicher, das von mir und Loki. 

Am Flugplatz angekommen, waren es nur mehr knapp 30 Meter bis zum Jet. Mit jedem Schritt, dem wir dem Quinjet näher kamen, wusste ich immer mehr, dass ich jetzt um Steve kämpfen musste und das würde ich tun, egal was es kostete. Völlig in meinen Gedanken versunken, merkte ich gar nicht, wie Steve stehen blieb und sich zu mir umdrehte. Gerade noch rechtzeitig konnte ich stehen bleiben. Ich war ihm so nah gekommen und blickte zu ihm auf. Kurz musterte ich sein Gesicht und machte bei seinen Lippen halt. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass wir schon da waren, weshalb ich erst etwas verwirrt um mich her blickte. "Ich starte den Jet schon einmal!" Clint merkte wohl, das wir noch etwas brauchen würden, weshalb er vorging und mir mit Steve noch ein paar Minuten verschaffte. "Ich weiß, ich hätte das vorher nicht machen dürfen. Ich hatte auch ein schlechtes Gewissen, aber es hat doch jeder eine zweite Chance verdient!", rechtfertigte ich mich, um der unangenehmen Stille aus zu weichen. "Du bist so ein guter Mensch, Olivia. Aber ich kann nicht andauernd mit der Angst leben, dass dir etwas zustoßen könnte! Dass ich Gefühle für dich entwickelt habe, ist keinem ein Geheimnis mehr. Doch, wenn es schon so mit uns anfängt, sind wir doch verschiedener als wir geglaubt haben. Du bist eine mutige, anständige, selbstsicher Frau und das macht dich so besonders. Das unterscheidet dich von den Frauen damals und von vielen heute. Dadurch habe ich eingesehen, dass ich dich niemals beschützen kann....", fing er an und starrte zu Boden. "Steve, du kannst doch nicht erwarten, dass ich mich ändere!" Langsam verstand ich was er mir damit sagen wollte, weshalb meine Augen immer feuchter wurden und ich kurz schluchzte, bevor ich ihn fortfahren ließ. ".... Das sollst du auch nicht, das würde ich auch nie von dir verlangen. Wie gesagt, genau DAS macht dich so besonders, aber auch genau deshalb muss ich mich von dir distanzieren, um nicht mehr so fixiert auf dich zu sein." Er sah wieder zu mir auf und gab mir noch einen Kuss auf die Stirn. Ich konnte ihm ansehen, dass  es ihm genauso wenig gefiel wie mir. Eigentlich genoss ich es, wenn Steve mich berührte und so behutsam zu mir war, doch jetzt fühlte es sich an, als würde ein kleiner Teil in mir einfach Weg sein und diese Leere die dadurch entstand, konnte nichts und niemand mehr füllen, außer er.

Ich blickte ihn noch hinterher und bekam von Clint einen bemitleidenden Blick aus der Fahrerkabine zu geworfen. Er musste verstanden haben, was passiert war. 

Als das Flugzeug aus meinem Sichtfeld war, konnte ich mich nicht mehr zurück halten, weshalb ich zu weinen begann und in mein Zimmer rannte. Dabei war ich völlig rücksichtslos gegenüber, den anderen Agenten, die auf den Gängen spazieren gingen. Ich stürmte in mein Zimmer  und sank an der Mauer hinab. Natasha, die ich gar nicht bemerkte, die auf meinem Bett saß preschte zu mir und wollte sofort wissen, was los ist. "Er ist gegangen. FÜR IMMER!", heulte ich hysterisch, zog die Beine zu meinem Oberkörper und vergrub meine Gesicht in meine Handflächen, ehe mich Natasha in ihre Arme schloss und verstand.


 FÜR IMMER!", heulte ich hysterisch, zog die Beine zu meinem Oberkörper und vergrub meine Gesicht in meine Handflächen, ehe mich Natasha in ihre Arme schloss und verstand

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