51.) Steve Rogers!

947 33 1
                                    

Den weiteren Tag verbrachte ich mit Loki. Auch wenn es komisch war mit ihm über Steve zu reden, hatte ich bei Loki niemals das Gefühl, ihm etwas verheimlichen zu müssen. "Was wirst du jetzt tun?", stellte er, auf meine Beunruhigung gegenüber Steve, die Frage. "Ich werde wohl mit ihm darüber reden müssen. Ich weiß, dass irgendetwas nicht stimmt!", gab ich zurück. Loki nickte nachdenklich und blickte auf die, sich durch den Wind bewegenden, Grashalme. Wir spazierten gerade durch einen Park, der von vielen Asen besuchte wurde. Auf einer großen Fläche machten wir Halt und trainierten meine Kraft.

Lange Zeit später vernahmen wir schon leichtes Abendrot, was uns klar machte, dass wir wohl die Zeit etwas zu viel übersehen hatten. Wir entschieden uns also zurück zu gehen, was mir hingegen nicht so gefiel, da ich wusste, dass die Unterhaltung sicher nicht angenehm werden würde. Loki bemerkte meine Sorge und schlang seinen Arm aufmunternd um meine Schultern, nahm sie aber sofort wieder weg. "Mach' dir kein zu großes Besorgnis, meine Kleine. Er ist sicher nur so bedrückt, weil er nicht weiß, wie er dir einen Heiratsantrag machen soll!", sprach dieser belustigt, was selbst mich etwas fröhlicher stimmte. Danach stupste er mich an meinen Schultern, um mich nun ganz zum Lächeln zu bringen.

Vor meiner Zimmertüre verabschiedeten wir uns noch mit einer Umarmung, eher mir noch aufmunternd mit seinem Zeigefinger über die Wange strich, um mich optimistisch zu stimmen. Ich lächelte noch einmal dankend, ehe ich die Tür auf machte und Steve schon nachdenklich auf dem Bett saß. Seine schwarze Tasche stand hinter ihm fertig gepackt, was mich ihm noch verwirrter mustern ließ.

Bist du jetzt bereit zu reden?", fragte ich ihn beunruhigt, versuchte aber standhaft zu bleiben. "Setz' dich lieber!", kam es von ihm zurück. In seiner Stimmlage, war kein Ton von Wärme vor zu finden. Ich nahm seine Hände in meine, worauf er noch einmal vor Nervosität aufschnaubte. "Steve, rede mit mir , was ist los? Du benimmst dich komisch!", sprach ich eindringlicher und er schloss noch einmal seine Augen. Ich konnte mir aufgrund meiner Beunruhigung ein leises Schluchzen nicht verkneifen.

"Ich liebe dich nicht mehr!", sprach er mit einem gefühlslosen Gesichtsausdruck. In einem Bruchteil einer Sekunde, zerbrach mein Herz in hunderttausend Teile. Ruckartig riss ich mich von seinen Händen los, die ich zuvor noch gehalten hatte. In mir wurde urplötzlich alles kalt und leer. Es breitete sich unendlicher stechender Schmerz in meiner Brust aus. "Was? Wie bitte?", fragte ich ihn ungläubig. Ich konnte nicht glauben, was er da gerade zu mir gesagt hatte, vor Allem was nach gestern Abend passierte. "Es tut mir leid. Ich dachte ich hätte es, doch ich hatte die Worte zu früh ausgesprochen. Es war voreilig und egoistisch von mir.", gab er zu und sah dabei auf den Boden, etwas Reue konnte ich ihm dabei ansehen, doch nicht genug um meinen Schmerz zu lindern. Ich konnte noch immer nicht glauben, was er da gerade von sich gab und vor allem zugab. "Das heißt, das zwischen uns war nie echt?", stieß ich kaum hörbar aus. Ich hatte das Gefühl gerade gegen eine Wand zu reden, gegen eine leere weiße Wand, die mir keine würdige Antwort geben konnte. Ich musste diese Frage gerade für mich aussprechen, um zu testen, dass das auch kein schlimmer und böser Albtraum war. Ich war in einer Art Trace gefangen, in der ich alles ordnen musste.

Nach wenigen Minuten schien ich wieder in die Realität zurück zukehren und suchte wieder den Blickkontakt. Ich blickte ihn in einen verschwommenen Schleier aus Tränen an. Meine Sicht war so trüb, dass ich gar nicht sagen konnte, ob sein Gesichtsausdruck noch immer so kalt war, ob er noch immer so aussah, als ob er noch immer keinen Anschein nach Mitleid oder Schuldgefühl mit sich brachte. Ich wurde wütend, ich spürte schon wieder diese gefährliche Wärme in meinen Fingerspitzen und sie breitete sich drohend aus, doch ich musste verhindern, sie frei zu lassen. Ich musste ihm klar machen, dass er das nicht so meinen konnte, dass es nicht wahr sein konnte, dass er es nicht ernst meinen konnte.  "Nach allem, was passierte, nachdem was gestern war? Du.....du....du hast mir heute morgen noch klar gemacht, dass es wunderschön war.", sprach ich mit immer lauter werdender Stimme. "Ich habe mich wohl geirrt!", sprach er schon fast gar höhn. Diesen Satz von einem Menschen wie Steve zu hören, zerriss mich endgültig in mir baute sich eine Mischung aus Wut und Enttäuschung auf. Ich war doch am meisten von Steve enttäuscht, dass so etwas von Steve kommen würde, könne sich kein Mensch je vorstellen und doch stand er vor mir und sagte das zu mir, während er mich schon fast belustigt anstarrte.

In diesem Moment gingen alle Gefühle mit mir durch weshalb ich mit meiner rechten Hand, so weit es mir möglich war in dieser kurzen Zeit, aus zu holen und sie dazu brachte mit seiner  Wange Bekanntschaft zu machen. Alles in mir brannte durch und es schien als ob die Ohrfeige mir meine letzte Kraft raubte, ehe ich zusammenbrach und mich in einer Flut aus Tränen auf dem Teppich vor dem Bett niederließ. "Es tut mir leid.", flüsterte Steve kaum hörbar. "VERSCHWINDE!", schrie ich mit meiner letzten Kraft die ich besaß und bevor Steve aus dem Türrahmen überhaupt verschwand, schoss Loki schon um die Ecke, rannte auf mich zu, kniete sich alarmierend zu mir hinab und nahm mich in den Arm. Ich lehnte mich an Lokis Brust und schrie mir die Seele aus dem Leib. Ich konnte noch immer nicht glauben, dass mir Steve Rogers so etwas antat. Ein Captain America, der eigentlich der ehrlichste Mensch der Erde war.

Nach etlichen Minuten versuchte mich Loki auf das Bett zu ziehen. Ich war versucht mich mit ihm auf die Bettkante zu setzen, doch ich brach erneut auf dem, mit Schaffell behafteten, Teppich vor dem Bett zusammen. Loki war also dazu gezwungen, mit mir auf dem harten Boden sitzen zu bleiben und mich zu trösten. "Shhhhh, es ist okay!", kam es von ihm, während er mir sanft über den Hinterkopf strich und vereinzelte Küsse darauf verteilte. Ich krallte mich regelrecht gegen sein dunkles Oberteil und weinte mir regelrecht die Seele aus dem Leib.

Feststand, dass mein Herz in hundertausend Teile zersprungen war und es niemals wieder ganz werden würde. Es war kaputt, beschädigt für immer.


 Es war kaputt, beschädigt für immer

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Membership|| AVENGERSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt