62.) Würde

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Steve

Ich bekam bei dem weiteren Anblick von Olivia, feuchte Augen und bemerkte, wie Tränen daraus traten. Ich war noch immer so geschockt und wusste gar nicht wo ich anfangen sollte. Es gab so viel zu klären und so viele Missverständnisse. Dennoch wagte ich es und ergriff ihre kalte, blasse, kleine Hand. "Hey.", flüsterte ich. "Ich bin es. Steve!" Sie musste es gehört haben, denn ihre Augenlider zuckten kurz, dennoch war jegliche andere Bewegung ausständig. "Es gibt so viel zu erklären. Das werde ich dir auch alles, erklären. Aber du musst jetzt aufwachen, Asgard steht vor dem Ruin und zerfällt höchstwahrscheinlich. Nur du kannst den Frieden richten." Ich stoppte, weil meine Stimme brach und biss mir auf die Lippe, um ein lauteres Schluchzen zu vermeiden. "Ich habe so viel in unserer Beziehung falsch gemacht, habe dich wie ein Kind behandelt, verletzte dich. Ich glaubte so, dich zu beschützen, doch sie uns jetzt an. Ich bin ein Wrack seit ich dich nicht mehr an meiner Seite habe. Ich habe Peggy verloren und nun scheint es so, als würde ich dich verlieren und du...." Tränen flossen mir hinab und ich musste pausieren, bevor ich fortfuhr. "Und du, du warst wahrscheinlich noch nie, mehr in Gefahr, als du es jetzt erst recht wegen mir bist!" Wieder musste ich pausieren und ich drückte ihre Hand fester und schluchzte lauter. Ich konnte nicht mehr weiterreden. Ich war komplett ausgelaugt und hatte Angst. Ich konnte nicht weiterreden, ich war gebrochen. Mir flossen literweise Tränen die Wangen hinab, ehe ich nicht mehr konnte und nur meine Stirn an ihre Brust positionieren und hoffte, auch in so ein Koma zu verfallen. Mich machte es fertig zu wissen, dass sie nur wegen mir in dieser Lage überhaupt war, obwohl ich genau das vorbeugen wollte. "Es tut mir so leid!", schluchzte ich in ihr dünnes weißes Kleid hinein und presste meine Augen aufeinander. Es bewegte sich noch immer nichts an ihr. Ich vernahm nur ab und zu ihr schwaches Herz schlagen, was mir versicherte, dass sie immer noch lebte. "Ich habe dich verletzt und redete mir ein, dass ich schlecht für dich sei-...... ich tat es doch nur weil ich dich liebe! Doch ich hatte Angst, einfach glücklich zu sein und handelte egoistisch und nun habe ich dich verloren." Mir stockte der Atem und hatte noch immer die Augen geschlossen. Ich wollte mir nicht eingestehen, dass sie vielleicht nicht mehr aufwachen würden. "Loki sagte, du solltest mit deinem Inneren Frieden schließen, damit du aufwachst und ich kann dir dabei helfen, in dem ich All das, was zwischen uns vorgefallen war, kläre. Doch anscheinend wollte ich dich einmal zu viel beschützen!", gab ich von mir und schaute zu ihr auf. Sie war noch immer blass und an ihrer Körpertemperatur hatte sich auch noch nichts geändert. "Du sollst nur wissen, Olivia. Bevor ich jetzt gehe und mich in einen, für mich wahrscheinlich, tödlichen Kampf mit Thors und Lokis Schwester stürze, dass ich dich liebe. Ich liebe dich mehr als alles andere. Ich habe nie aufgehört dich zu lieben. Du solltest nie so verletzt werden." Bei diesen Worten strich ihr sanft über die Wange und legte ihre Haare hinter ihr Ohr. Ich beugte mich zu ihr hinab und verschloss meine Lippen ein letztes mal mit ihren. "Ich liebe dich, Olivia Brown!", flüsterte ich ein letztes mal, bevor ich den Raum verließ. Ich schaute noch ein letztes mal zu ihr, bevor ich die Tür schlussendlich schloss.

Der Weg nach draußen, fühlte sich an wie hundert Meilen. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie das Gesicht von Natasha, Thor und vor allem Loki aussehen würde. Ich schämte mich dafür, sie aufgegeben zu haben, jedoch war ich selbst Schuld. Ich ließ es überhaupt so weit dazu kommen. Loki würde mich noch mehr verabscheuen, als er es jetzt sowieso schon tat und würde mich dafür höchstwahrscheinlich häuten lassen. Meine Tränen wollten nicht stoppen und ich kämpfte auch nicht dagegen an. Ich würde mich nun gegen des Allvaters Erstgeborene stellen und nicht einmal kämpfen. Ich würde es versuchen doch versagen. Weil ich zu schwach war und weil ich nichts anderes verdiente. Ganz verloren in meinem Selbstmitleid, bemerkte ich nun, wie ich vor der letzten Tür stand, die mich nach Draußen führte, wo ich mit allem konfrontiert werden würde. Ich trat aus und suchte vergeblich nach Natasha und den anderen. Ich vernahm Kampfgeschrei und blickte auf die Bifröstbrücke. Dort war die Hölle los, dort kämpften Natasha und Sam, gegen Soldaten und beschützen zusammen mit Heimdall andere unschuldige Asen. Auch Bruce trieb sein Unwesen und kämpfte als Hulk gegen einen gigantischen, schwarzen Wolf. Ohne nach zu denken, lief ich zu ihnen und half ihnen. Thors Schwester wird sicher auch bald zu uns stoßen und ich möchte kämpfend untergehen. Ich stürzte mich sofort gegen den ersten Soldaten, der sich gegen mich stellte und besiegte ihn. Gemeinsam mit Natasha, Sam und Heimdall bildete ich die Front unsere Seite. Zwischen den Kämpfen, hatten wir etwas Luft, wo Natasha mich erwartungsvoll ansah. Auf dessen Blick, schüttelte ich als Antwort nur bedauernd den Kopf, was alle wie angewurzelt stehen bleiben ließ. "Was?", hauchte Natasha kaum hörbar aus und ließ ihren Kopf senken.

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