Es war nun schon der vierte Tag an dem ich mich nicht nur einen Zentimeter nach draußen begab. Ich hatte die Vorhänge zu gezogen, mich unter meiner Decke versteckt und verscheuchte jeden Menschen, der versuchen wollte mich aus dem Zimmer zu holen. Ich sah völlig fertig aus, hatte fettige Haare, trug irgendwelche Sachen von Loki, die er mir von sich gab. Mich erinnerte sogar jedes Kleidungsstück, welches ich besaß, an Steve und bei jeder Erinnerung stiegen mir erneut Tränen in die Augen, egal ob es die graue Jogginghose war, in der sich Steve verabschiedete, wie er das erste Mal ging, oder die karrierte Bluse in den wir unsere erste Auseinandersetzung hatten. Loki bot mir daraufhin, ein grünes T-Shirt an und eine - mir viel zu große - Jogginghose.
Ich wollte mich gerade umdrehen, um die andere Seite meines Zimmer erneut zu beobachten und Löcher in die Luft zu starren, als ich unter das Kopfkissen griff und etwas spürte. In meinem Gesicht machte sich Verwirrung breit und ich umfasste den, mir dem Anschein nach machenden, Stoff und holte es hervor. Ich konnte nicht glauben was es war. Ich kam mir vor als wäre ich in einen schlechten Film, in einem kitschigen Roman, nur ohne Happy End. Es war Steves weißes Tangtop in dem er mich damals auf der Krankenstation besuchte, als ich aufgrund des Blutverlusts lag. Dort war unser erste Kuss, ab da wollte ich nur mehr Steve, ab da hatte ich mich unsterblich in ihn verliebt. Während meines Gedankenflusses fiel mir sein urplötzliches Geständnis ein, sein Verschwinden. Meine Augen wurde glasig und ich merkte wie mir schon wieder vereinzelt neue Tränen die Wange hinunter flossen. Ich vergrub mein Gesicht in Steves Shirt und ließ erneut alles aus mir heraus. Schreiend lag ich, mit dem Gesicht in Steves Shirt vergraben, im Bett und merkte wie meine Stimme immer mehr brach. Ich hatte bald keine Stimme mehr. Ich litt so sehr unter dem Verlust von Steve, dass ich nicht wusste wie lange ich es wohl noch aushalten würde, auf so einer Distanz mit ihm zu sein. Ich war besessen von ihm ich war ihm komplett verfallen.
Ein Klopfen holte mich aus meinen Gedanken. Schon aus Gewohnheit schrie ich 'Nein', um schon zu vermeiden, dass jemand zu mir stoßen konnte. Sif oder Fandral hätten meine Antwort verstanden und wären wieder gegangen, doch Loki und Thor blieben standhaft und taten alles, um in mein Zimmer zu gelangen. Während Loki erneut klopfen würde und dann hereintreten würde, würde Thor einfach nach dem ersten mal Klopfen schon mein Zimmer betreten. Doch es klopfte ein zweites Mal, was hieß das Loki es wieder wagte und mich versuchte auf zu muntern.
"Hey!", kam es leise von ihm. "Hi.", gab ich leise raunend zurück. Ich schlug meine Augen auf und konnte in Umrissen erkennen, dass Loki etwas mit der Dunkelheit zu kämpfen hatte, weshalb er mit ausgestreckten Armen, um nirgendwo hinein zu laufen, einen Weg zu den Fenstern zu finden. Er machte sich auf direktem Wege zu meinen Vorhängen, um sie zu öffnen. Das tat er bei seinen Besuchen zu vor nie, weshalb ich schnell mein Bett verließ, ihn an seinen Armen festhielt. "Bitte!", flüsterte ich, gefolgt von einem kaum hörbaren Schluchzen. "Lass' es gut sein, ich bin noch nicht so weit!", versuchte ich mich zu erklären, doch da wurden schon die Vorhänge aufgezogen, noch während ich Loki festhielt. Sofort kniff ich meine Augen zusammen und musste mich, an das Tageslicht gewöhnen. Meinen Kopf durchfuhr plötzlich ein Stich auf Grund der schnellen Helligkeit.
Nachdem ich mich etwas an die Helligkeit gewöhnt hatte, schaute ich verwirrt auf meine Hände in denen ich vor ein paar Sekunden noch Lokis gespürt hatte. Der stand jetzt bei meiner Zimmertür, auf der anderen Seite meines Zimmers. Ich seufzte genervt auf und realisiert, dass Loki ein Trugbild erschaffen hatte. "Ich habe es geschafft, du bist aus deinen Gemächern erwacht!", bemerkte Loki stolz und klopfte sich selbst auf die Schulter. Ich sah ihn daraufhin nicht gerade begeistert an, ehe ich mich wieder mit einen Schritt auf mein Bett zu bewegte. "Nein, nein, du gehst jetzt sicher nicht wieder in dein Bett! Zieh' dich an, du gehst jetzt mit mir wenigstens etwas Essen!", kam es bestimmend Seitens Loki und ich setzte mich erst recht provozierend auf mein Bett, wo mein Blick erneut auf Steves Shirt fiel. "Ist das auch meins? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich dir noch ein Shirt gegeben habe und schon gar kein weißes, ich besitze nicht einm....." Plötzlich stoppte er mitten in seinem Satz und blickte mich bemitleidend an. Er schien zu verstehen, dass das gar nicht sein Shirt war. Verletzt sah ich von der Matratze auf und starrte ihn mit meinen geschwollen Augen an. Er setzte sich neben mich auf des Bett und schlang die Arme beschützend um meine Schultern. Ich vergrub mein Gesicht darauf hin wieder in sein Oberteil. "Es tut so weh!", flüsterte ich mit rauer Stimme. "Ich weiß, Kleine. Ich weiß", stimmte Loki zu und drückte mich noch fester an sich. Ich war so verdammt froh Loki gerade zu haben, er musste so viel einstecken und war trotzdem für mich da, er beschützte mich wie mein eigener Bruder und ließ nichts über mich kommen. Ohne ihn hätte ich meine Lebensfreude komplett verloren und wahrscheinlich ganz aufgegeben.
"Bring es weg!", schoss es plötzlich aus mir raus und hielt ihm das weiße Shirt hin. Überrascht musterte er mich und zögerte bevor er es entgegen nahm. "Bist du sicher?", fragte er behutsam nach. Unsicher nickte ich doch nach wenigen Sekunden wurde mein Nicken immer sicherer. Ich wusste, dass ich es vielleicht bereuen würde. Nicht vielleicht, ich wusste, dass ich es ganz bestimmt bereuen werde. "Wir können hier essen, wenn du willst!", versuchte er mich auf zu muntern und ich nickte gezwungener Maßen, ich würde wieder versuchen die Alte zu werden, jedoch in kleinen Schritten. Ich musste Loki auch einmal etwas zurück geben, so wie er sich für mich einsetzte, musste ich mich bei ihm in irgendeinen weg bei ihm bedanken. "Okay, ich hole uns etwas!", zwinkerte er und erhob sich. Bevor er das Zimmer verließ hob er noch einmal das Shirt hoch, um auch wirklich sicher zu gehen, dass er es entsorgen sollte. Ich nickte und im Prinzip war es mir egal , was er damit machte, sollte er es doch verbrennen, oder es von wilden Hunden zerfetzen lassen, ich wollte nichts mehr haben was mich an Steve erinnerte, obwohl es mich von Innen heraus auffraß, ihn wahrscheinlich nie mehr so nah zu sein.
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Membership|| AVENGERS
FantasyOlivia Brown ist eine hübsche junge Agentin bei der CIA. Bei ihrer ersten richtigen Mission überlebte sie als einzige in ihrem Team. Diese Nachricht machte Nick Fury von der Strategische Heimat-Intervention,-Einsatz und Logistik Devision, kurz S.H.I...