61.) die Schwester

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Steve

Ich stieg aus dem Jet und lief gleich los in Richtung Palast. Egal was es kostete, ich musste Olivias Leben retten, auch wenn ich meines dafür hergeben musste.

Schnell setzte ich einen Fuß nach dem Anderen, doch Natasha hielt mich auf und rief mir hinterher. "Steve, bleib' stehen!", schrie sie und holte mich ein. Sie stellte sich breitbeinig vor mir hin und hielt ihre Hand bestimmend gegen meine Brust. "Du gehst da jetzt sicher nicht einfach so rein. Wie soll ich Olivia dann erklären, dass du umgekommen bist, weil du wie ein Irrer einfach da hinein gelaufen bist und von hunderttausend Soldaten angegriffen wurdest! Wir schleichen uns da jetzt rein und versuchen sie leise aus zu machen!", erklärte sie mir, worauf ich mir verzweifelt durch die Haare fuhr. "Natasha, ich habe keine Zeit leise da hinein zu marschieren, vielleicht sind es dann diese fünf Minuten, die mir gefehlt haben, damit ich sie retten konnte. Wer weiß, was die Schwester mit ihr vorhat.", sprach ich hysterisch und drehte mich ahnungslos im Kreis. Sam sah nur stumm vom Jet aus zu und beteiligte sich kaum an dieser Konversation.

Irgendwann brach ich die Diskussion ab und lief einfach auf den Vorplatz, wo ich tausende Asen tot liegen sah. Dem Gestank zu Folge lagen sie schon etwas hier und in der Mitte lag Hogun aufgespießt. Angewidert schloss ich die Augen und konnte nicht glauben, was Thors Schwester hier verursachte. "Jetzt können wir sie schon einmal einschätzen.", kam es hinter mir von Sam dessen Blick mindestens genau so angewidert und entsetzt war. Ich erkundete nun den Rest meiner Umgebung und es war niemand in Sicht. Der Palast schien wie ausgestorben zu sein. Die ganzen Wachen, standen bei der Brücke zum Bifröst und waren nicht so eine Gefahr, doch meine Beunruhigung stieg, als plötzlich als erst ein Schatten und danach eine Frau aus dem Gebäude trat. Ich klopfte Natasha aufmerksam, dennoch unauffällig auf ihr Handgelenk, damit sie sich umdrehte. "Und ihr seit?", kam es dann schon zynisch von ihr, ehe sie mich von oben bis unten musterte. "Die Avengers und wir wollen Olivia zurück!", fuhr ich sie auf ihre Frage hin schon an und ihr entfuhr nur ein leises belustigtes, aber dennoch diabolisches Lachen. Ihre Arroganz, die sie besaß, erinnerte mich eher an Loki und ich fragte mich, was sie hatte, dass sie mit Thor verwandt machte. Ich schüttelte den Gedanken ab und widmete mich wieder, der Schwester. "Die schläft tief und fest. Ich möchte sie keineswegs wegen euch schwachen Menschen wecken. Wenn ihr jetzt wieder geht, lasse ich euch leben, solltet ihr den Versuch wagen, mich zu überwältigen, werde ich euch in noch unter einer Sekunde zerfetzen. Also wählt!", gab sie von sich und schaute uns erwartungsvoll an. "Wir gehen nicht ohne Olivia!", erwiderte ich streng und ging einen Schritt weiter auf sie zu. Bevor ich auf sie los gehen wollte und wahrscheinlich einen großen Fehler gemacht hätte, vernahmen wir eine Stampfen aus dem Thronsaal. Es klang so als würde jemand mit einem harten Gegenstand auf dem Boden schlagen. Ich drehte mich verwirrt nach hinten zu Natasha und Sam, welche selbst nur mit den Schultern zuckten. Die Schwester von Thor drehte sich um und ging nach Innen. Wir taten es ihr gleich und ließen dennoch einen guten Sicherheitsabstand zu ihr. Je näher ich dem Thron kam, wurde ein Mann immer und immer mehr sichtbarer. "Schwester....", hallte es durch die riesige Halle und ich wusste sofort wessen Stimmfarbe das war und meine Vermutung traf zu. Der Donnergott höchstpersönlich saß am Thron mit einem Stab in der Hand. Thor sah an seiner Schwester vorbei und erblickte mich. Mit einem Nicken symbolisierte er, dass wir nach Olivia suchen sollten. Es schien so, als ob er seine Schwester solang beschäftigen würde. "Nein!", schrie sie uns nach und ich drehte mich ruckartig um. "Steve, lauf! Bringe den Frieden!", kam es von Thor, der sich danach in einen Kampf mit seiner Schwester stürzte.

Während ich auf dem Weg nach draußen lief, fiel mir auf, dass nur Thor hier war und ich rechnete mit dem Schlimmsten. Ich schüttelte den Kopf und fragte mich, wie ich es nur Olivia erklären soll, das Loki nicht hier war. Es würde sie wieder alles überfordern und sie würde zusammenbrechen. "Steve.", riss mich Natasha aus den Gedanken. "Sieh' nur.", sprach sie weiter und zeigte dabei auf einen Eingang vor dem zwei Wachen standen. Natasha zog daraus den Beschluss, dass Olivia dort sein müsste, weshalb sich Sam und Natasha um die Wachen kümmerten. "Na los Romeo, hol' sie dir zurück!", zwinkerte Natasha, worauf ich sie dankend anblickte und sie sich schon in den Kampf stürzte. Sam klopfte mir noch aufmunternd auf die Schulter und begab sich dann auch in den Kampf.

Ich öffnete die Tür und betrat den Raum. Nach der Tür folgte ein langer Gang. Der Boden war vergoldet und hatte dunkelgrüne Muster in sich. Links und Rechts die typischen vergoldeten Säulen. Doch am Ende des Ganges war eine alte Holztür, dessen Henkel, ein einfacher Metallring war. Ich öffnete diese und mir zog, bei dem Quitschen ein kurzer stechender Schmerz durch die Ohren. Doch meine Aufmerksamkeit fiel urplötzlich woanders hin, als ich die Kälte vernahm und die leeren grauen Betonwände, mit einem kleinen Fenster ganz oben rechts in der Ecke. Gleich darunter, eine Abgelegene weiße, dünne Matratze. Darauf lag sie. Sie hatte kaum etwas an, musste wahrscheinlich frieren. Hatte Narben im Gesicht, zersauste Haare. Bei diesem Anblick stockte mir der Atem und ich war wie festgewachsen. Ich konnte mich kaum bewegen. Ich war geschockt, dass man so einem wunderbaren Menschen, dessen einzige Absicht es war, Menschen zu retten, so etwas antun konnte. Ich zögerte, bevor ich einen Schritt auf sie zu ging. Ich hielt mir im Hinterkopf, wie sehr ich sie verletzt hatte und wie sehr überfordert sie sein musste, wenn sie mich wieder sieht. Ich schüttelte diese Gedanken ab und wandte mich wieder Olivia zu. Ich kniete mich zu ihr hinab und bewunderte ihr Aussehen. Trotz dessen, was sie alleine im letzten halben Jahr durchmachen musste, strahlte sie noch immer so viel Wärme und Liebe aus. Sie war noch immer die schönste Frau für mich und das wird sie auch bleiben, für immer. Ich strich ihr sanft über ihre kalte und blasse Wange und zögerte, bevor ich mit ihr zu reden begann.

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