Loki
Als Olivia den Vorplatz nicht gerade begeistert verließ, konnte ich mir dennoch ein kleines Schmunzeln, nicht verkneifen. Ich genoss es Steve an die Grenze seiner Nerven zu treiben. Ich war nie ein Fan dieses Menschen gewesen, eben weil er einerseits ein Mensch beziehungsweise ein normal Sterblicher war und andererseits nicht genug für Olivia war, ebenso konnte er ihr kein Leben geben, welches sie wirklich verdiente. Jetzt wo sie weiß, was sie ist, müsste ihr doch klar sein, dass ein Erdling keine Option für sie wäre. Er lebt nicht einmal halb so lange wie ein Ase, wenn er nicht gerade im Eis eingefroren war. Steves eifersüchtiger Blick war eine enorme Genugtuung für mich, weshalb ich aus meinem Schmunzeln fast nicht heraus kam und deswegen in ein Grinsen verfiel. "Was gibt's da zu grinsen?", stellte mir der Blonde mit deutlich wütender Stirnfalte die Frage, was mich nur noch breiter zu grinsen brachte, weshalb er kopfschüttelnd den Vorplatz verließ. Nach wenigen Minuten tat ich es ihm gleich und verließ die anderen mit einem zynischen Lächeln, ehe ich mich auf den Weg in mein Zimmer machte.
Ich wusste nicht, was Olivia an jemanden wie ihm fand, sie wäre mit einem Asen viel besser aufgehoben. Sie verdiente jemanden, der ihr die Welt zu Füßen legen würde und keinen, der sie durch Eifersucht verscheuchte. Dass ich mehr für Olivia übrig hatte und dass sie damals der Grund für meine drastische Veränderung war, ist selbst Thor kein Geheimnis mehr. Sie war damals der Grund, weshalb ich einsah, dass ich ebenso fühlen konnte wie jeder Andere, was mich zum Nachdenken brachte und mich schlussendlich änderte. Jedoch behielt ich mein natürliches Wesen im Hinterkopf und ließ es gelegentlich heraus, sonst wäre ich nicht mehr Loki. Doch Olivia, war die Erste, die mich nahm wie ich war, die mir hundert Prozent ihr Vertrauen schenkte und immer an meine menschliche Seite glaubte, die jetzt schlussendlich Überhand nahm, nichts desto trotz musste ich einsehen, dass sie mir außer ihr Vertrauen nicht mehr von sich schenken würde. Wir waren gute Freunde und waren nie weiter hinaus gegangen. Ich versuchte auch nicht weiter hinaus zu gehen, weil ich wusste wie sehr sie diesen, zu einfach gestrickten, Steve verehrte und sich nach ihm sehnte. So oft verlor ich schon meinen Verstand, wenn ich in ihre himmelblauen Augen blickte und wollte am liebsten über sie herfallen, doch immer vergaß ich die bittere Wahrheit. Ich war neben der rothaarigen Agentin und neben Thor, einer ihrer engsten Vertrauenspartner, weshalb es mir missfiel irgendwelche Andeutungen zu machen. Nichts desto trotz war sie unsterblich in ihn verliebt und nichts würde die beiden trennen können. Wenn sie nur eine unnütze Liebschaft wäre, würde ich äußerst unangenehm zu einem Partner wie Steve werden können, da ich solche Leute verabscheute, doch er machte Olivia glücklich, was mich auch glücklich stimmte, weshalb ich keinen Grund hatte ihr Glück, Olivia zu liebe, zu zerstören.
Der Abend trat schneller ein als gedacht und ich wurde schon von Thor abgeholt, um wie immer einmal den Eröffnungswalzer zu üben. Ich blickte Olivia in ihre Augen zog sie zu mir heran und tanzte mit ihr. "Wo ist Steve, ist er noch immer beleidigt!", fragte ich sie belustigt. "Musste das vorher wirklich sein. Steve ist nicht wirklich gut auf dich zu sprechen, wenn man bedachte, dass ich ihn bei unserem ersten Date wegen dir sitzen gelassen hatte. Er hat Angst, doch ich habe ihm schon erklärt, dass er keine Angst zu haben braucht!", bemerkte sie streng und ich wandte meinen Blick kurz ab. Solche Worte, welche unsere 'einfache' Freundschaft nur verdeutlichten, trafen mich jedes Mal aufs neue, doch ich fing mich schnell wieder weshalb ich den Blickkontakt erneut suchte. "Tut mir leid, ich werde mich morgen Abend benehmen!", entschuldigte ich mich, worauf ich sie eindringlich ansah und sie mir einen dankenden Blick zuwarf. "Danke.", hauchte sie, ehe sie den Blickkontakt unterbrach, als die Musik aufhörte zu spielen und wir uns voneinander lösten. "Aber ein weitere Tanz gehört mir morgen trotzdem.", zwinkerte ich. Ich versuchte meine Frage so zu formulieren, dass es eher ein Befehl war, was sie schmunzeln ließ. "Okay!", erwiderte sie ergeben und schenkte mir ein Lächeln.
Am nächsten Tag ließ ich mich von meinen Zofen einkleiden und blieb, wie immer bei meinem grün-schwarzen Anzug, welcher nur mehr richtig angepasst werden musste. Ich verbrachte die restlichen Stunden in meinem Zimmer und las, so wie mein gewohnter Alltag eigentlich war, manchmal, hörte ich aus dem Nebenzimmer glückliches Gelächter der beiden Turteltauben, was mich in ein Augenrollen verfielen ließ. Jedoch war es mir lieber sie nur lachen zu hören.
Anders als beim letzten Ball, an dem Oliva dabei waren, waren wir schon alle im Festsaal, ebenso die Gäste und warteten bis sich alle etwas zu trinken nehmen konnte. Diesmal ließ mein Vater den Tanz aus, um sich noch besser um die Grußworte zu kümmern, dies waren seine Worte, ich jedoch wusste, dass er selbst nur ein alter fauler Mann war, der die Arbeit auf mich und Thor schob. Thor wollte gerade anfangen von einer seiner Heldengeschichten zu prahlen, als Sif ihren Blick von der Runde abwandte, ihr Mund aufkippte und sie wie hypnotisiert auf Thors Schulter klopfte. "Sie sieht, wunderschön aus!", hauchte sie dabei nur, was dazu führte, dass mein Blick ebenfalls die Richtung von Sifs einschlug und ich wie gefangen, bei Olivia hängen blieb und sie von oben bis unten musterte. "Ja, das tut sie!", kam es kaum hörbar aus mir heraus. Sie stand ganz oben an den Stufen und blickte auf das ganze Volk, welches erschienen war, herab. Sie stand dort wie eine Königin, aber keine Königin, vom Typ Thor, oder Odin, Nein: Ein Typ König, der weder selbstsüchtig oder gierig ist, sondern herzensgut und liebevoll. Mein Blick wurde weniger eindringlicher als ich sah, dass sie nur auf Steve wartete. Er hielt seinen Ellbogen zu ihr, in den sie sich glücklich einhackte, ehe beide lachend die Treppe herunter kamen. Ich quetschte durch die Leute zu ihnen nach vorne, um Olivia zum Tanz zu holen. Als sie ihre Hand bei mir einhackte, gab Steve ihr noch einen Kuss, ehe er nur Augen für sie hatte und mich schien aus zu blenden.
"Du siehst wunderschön aus, wie eine Königin!", sprach ich ihr zu, als wir weit genug von Steve weg waren und sie schenkte mir ein Lachen, ehe ich sie zu mir zog, um mit ihr zu tanzen und so nahm der Eröffnungstanz seinen Lauf. Ich genoss den eifersüchtigen Blick von Steve, welcher auf uns haftete, doch ich wusste, das er unnötig eifersüchtig war. Olivia würde immer ihn wählen, weil er derjenige ist der sie glücklich machte. Das könne niemand anderer, weder ich noch ein Anderer. Sie waren unsterblich ineinander verliebt und waren füreinander geschaffen, weshalb es mir auch so schwer fiel sie nach dem Tanz los zu lassen, ehe sie sich von mir mit einem Lächeln entfernte und sie von Steve wieder in die Arme genommen wurde.
Für mich war der Abend schon wieder gelaufen, als ich den Tanz fertig hatte. Ich hasste solche Veranstaltungen, vor allem wenn Thor einmal wieder zu viel Festwein zu sich nahm und anfing von Heldengeschichten zu prahlen, außerdem sah ich keinen weiteren Grund mehr hier zu bleiben. Olivia tanzte mit ihrer Liebe des Lebens, Sif und Fandral tanzten eng aneinander geschmiegt und der Rest, der aus Volstagg und Thor bestand schlugen sich regelrecht mit dem Festessen und dem Wein ihre Bäuche voll. Ich ging zu meinem Vater, verkündete ihm, dass ich den Ball verließ, ehe ich noch kurz halt bei Steve und Olivia machte, denen ich noch einen schönen Abend wünschte und danach zurück auf mein Zimmer ging.
Hier einmal ein Kapitel aus einer anderen Sicht, aber im nächsten geht es wieder mit Olivias Sicht weiter und hat viel, sehr viel Steve in sich ;)
Bis dahin
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FantasyOlivia Brown ist eine hübsche junge Agentin bei der CIA. Bei ihrer ersten richtigen Mission überlebte sie als einzige in ihrem Team. Diese Nachricht machte Nick Fury von der Strategische Heimat-Intervention,-Einsatz und Logistik Devision, kurz S.H.I...