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     Endlich hatte sich ihr Atem beruhigt und Jaron starrte weiterhin wie paralysiert an die Decke. Er konnte immer noch nicht glauben, dass sein inneres Tier ihn mehr oder weniger dazu gezwungen hatte, den Puma zu markieren. 
     „Was soll das Rhage? Warum hast du das getan?“, fuhr er seinen Wolf wütend an. 
     „Was glaubst du wohl? Er gehört uns und jeder soll es wissen!“, motzte der Wolf zurück. 
     „Dir ist aber schon klar, dass wir gerade gefickt wurden?“ Dies war Frage und Feststellung zugleich. „Der Kerl ist äußerst dominant! Was, denkst du, wird er tun, wenn ich in ihn will?“ 
     „Upps, daran habe ich gar nicht gedacht!“, antwortete Rhage kleinlaut. 
     „Pfft...“, machte Jaron laut, was Colton grinsen ließ. Der Puma hatte sich auf die Seite gedreht, stützte mit einer Hand seinen Kopf ab und beobachtete seinen Gefährten. „Du sprichst mit deinem Wolf“, stellte er fest. Jaron sah ihn erstaunt an und er zuckte die Schultern. „Ich kann es fühlen, wenn sich jemand mit seinem Tier unterhält“, erklärte er.
     „Tzz...“, kam nur von dem Wolfs-Wandler und Colton lachte leise. „Das eben war wirklich schön und ich freue mich schon auf das nächste Mal“, setzte er hinterher. 
     Jaron starrte bereits wieder an die Decke. Nun kniff er die Augen zusammen und sah den Schwarzhaarigen neben sich abschätzend an. „Du glaubst doch wohl nicht, dass ich mich noch einmal von dir nehmen lasse? Das nächste Mal bin ich an der Reihe, mit dir zu schlafen!“ 
     Colton lachte erneut. „Das glaube ich kaum. Ich lasse niemanden in mich. Nicht einmal dich, meinen Gefährten.“ 
     Jaron setzte sich auf und blickte auf Colton hinunter. „Das werden wir noch sehen“, sagte er, dann stand er auf.
     „Wohin gehst du?“ Colton richtete sich alarmiert auf. Sein Puma hatte das Bedürfnis, zu schmusen. Das würde er seinem Gefährten aber ganz sicher nicht auf die Nase binden. 
     „Was glaubst du wohl? Du hast bekommen, was du wolltest. Wir haben einander markiert und du warst der Dominantere von uns beiden. Jetzt möchte ich nach Hause und das Ganze erst einmal verarbeiten.“
     Colton ließ sich enttäuscht zurück in die Kissen fallen und sah dabei zu, wie Jaron im Bad verschwand. Kurz darauf erschien er wieder. 
     „Kannst du mir vielleicht ein paar Kleider leihen? Ich möchte meine Sachen ungern noch einmal anziehen.“ Der Wolf sah ihn fragend an und er schüttelte den Kopf. 
     „Warum bleibst du nicht bei mir und wir kuscheln ein wenig?“ Colton startete einen letzten Versuch, Jaron bei sich zu behalten. 
     Der Wolf sah ihn irritiert an. „Man merkt, dass du eine Katze bist“, sagte er dann. „Aber nein, danke. Ich brauche etwas Zeit für mich, denn das eben ist ziemlich schwere Kost gewesen. Du wirst selbst merken, was ich meine, wenn ich mit dir schlafe.“ Der Alpha sah sich suchend im Zimmer um. „Gibst du mir nun ein paar Kleider oder nicht?“
     „Nein“, kam kurz und knapp von dem Puma.
     Jaron warf ihm einen wütenden Blick zu, dann zuckte er mit den Schultern. „Wie du willst“, sagte er und verließ das Zimmer.
     Colton sprang aus dem Bett und hetzte hinter seinem Gefährten her. „Warte! Was hast du vor?“ 
     Der Wolf lief einfach weiter. „Was glaubst du wohl? Ich gehe nach Hause“, knurrte er wütend. „Ach ja, meine Kleider kannst du wegwerfen. Ich möchte sie nicht mehr. Sie würden mich nur an diese Nacht erinnern.“ Jaron meinte es nicht so, wie es sich für den Puma anhörte. Er wollte einfach keine Erinnerung an sein Saufgelage und daran, dass er sich vollgekotzt hatte. 
     Colton jedoch dachte, der Wolf meine die Nacht mit ihm. Wütend sah er dabei zu, wie sein Gefährte die Haustür aufriss und sich im nächsten Augenblick verwandelte. Enttäuscht blieb er in der Tür stehen und beobachtete, wie der hellgraue Wolf davon rannte.
     „Was erwartest du? Erst sagst du ihm, dass er nicht mit dir schlafen darf und dann gibst du ihm keine Kleider“, fuhr ihn Ace, sein Puma, an. 
     An Coltons Wange zuckte ein wütender Muskel. „Warum stellt sich dieser Kerl eigentlich so an? Einer von uns beiden muss nun mal der sein, der unten liegt und das bin ganz bestimmt nicht ich! Er hat doch gerade die Beine für mich breit gemacht, dann soll er das auch weiterhin machen“, fluchte er laut vor sich hin und schlug wütend gegen den Türrahmen.
     „Warum bist du nur so stur? Ich fände es nicht so schlimm, wenn wir uns abwechseln würden“, gab Ace zu. 
     „Du weißt warum! Auch wenn es dir nichts ausmachen würde, so bin es doch ich, in den er müsste und das werde ich ganz sicher nicht zu lassen!“ 
     „Dann werden wir ihn verlieren, denn schließlich ist er ein Alpha“, verkündete sein Puma unheilvoll und zog sich vorerst in ihm zurück. 
     Colton hörte in der Ferne das wütende Heulen eines Wolfes und wusste, dass es sein Gefährte war. Nachdenklich ging er zurück ins Haus. Er glaubte nicht wirklich, dass sie ihren Mate verlieren würden, denn schließlich waren sie mittlerweile durch ihre Markierung miteinander verbunden.

Alphas Mate II - Secret Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt