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     Panisch drückte Colton gegen Jarons breite Brust. „Ahh, Fuck! Geh raus aus mir. Es geht nicht, ich kann das einfach nicht. Geh raus, verdammt!“ Schreiend versuchte er, den Wolf von sich zu schieben. Tränen traten ihm in die Augen, als alles, was vor Jahren mit ihm passiert war, auf ihn einstürmte. 
     Jaron wollte sich zurückziehen, da hielten ihn die Worte seines Wolfes auf. „Wenn du das jetzt tust, wird er niemals zulassen, dass du mit ihm schläfst. Du musst ihn irgendwie beruhigen!“ 
     „Ich weiß nicht wie!“, antwortete Jaron ratlos, dann kam ihm eine Idee. Er klammerte sich an dem Puma fest, der panisch gegen seine Brust drückte und knurrte dessen Namen. Dabei ließ er seine Alpha-Stimme sprechen und bemerkte erleichtert, wie Colton kurz erstarrte. Diesen Moment nutzte er, um sich mit dem Puma-Wandler herumzurollen und ihn hochzudrücken, sodass Colton letztlich auf ihm saß. Dabei steckte er immer noch tief in dem Schwarzhaarigen, der ihn erschrocken ansah und für den Augenblick seine Angst vergessen zu haben schien.
     „Jaron, was ...?“ Von oben sah der Puma auf seinen Gefährten hinab. Dessen Hände waren in seine Hüften gekrallt und hielten ihn damit auf sich gefangen. Der Wolf ignorierte seinen fragenden Blick. 
     „Hast du Schmerzen?“ Kam nun seinerseits eine Frage und er schüttelte den Kopf. Noch immer war er zu überrascht von der Situation, als dass er an seine Panik denken würde, zudem auch Ace ihn dabei unterstützte.
     Colton hörte, wie Jaron erleichtert seufzte. „Aber warum ...?“ Der Puma-Wandler wusste nicht, was er sagen sollte. 
     „Ganz einfach. Auf diese Weise hast du die vollkommene Kontrolle. Du kannst entscheiden, wie schnell du es haben möchtest. Du kannst steuern, wie tief ich in dich komme. Du kannst den Rhythmus bestimmen. Es liegt an dir, das mit uns, hier und jetzt zu beenden oder weiterzumachen. Zudem du bereits seit ein paar Minuten auf mir sitzt und kein bisschen deiner Angst zeigst!“ 
     Überrascht starrte der Puma ihn an. Dabei wurde ihm bewusst, dass das, was Jaron da gerade sagte, der Wahrheit entsprach. Er saß bereits seit einiger Zeit auf dem Wolf, der noch immer tief in ihm steckte und voll erigiert war. Eine Woge der Liebe für diesen Mann, der sich so viel Mühe damit gegeben hatte, ihn auf sich vorzubereiten, überkam ihn und endlich konnte er sich ohne Angst fallen lassen. Colton war sich vollkommen sicher, dass sein Mate ihn immer und jederzeit auffangen und niemals absichtlich verletzen würde. Tief atmete er ein und schloss die Augen, während er auf dem Wolf verharrte. Seine Hände lagen auf dessen Brust. Er spürte das Herz kräftig und schnell unter seinen Fingern gegen die Rippen schlagen und dieses gleichmäßige Wummern beruhigte ihn zu seinem Erstaunen zusätzlich. 
     Jaron verhielt sich ruhig, obwohl der Puma spüren konnte, welche Anstrengung es den Wolf kostete. Sein Gefährte steckte bis fast zum Anschlag in ihm und füllte ihn komplett aus, dabei durfte der Wolf sich noch nicht einmal bewegen. Schmerzen hatte er erstaunlicherweise keine, obwohl er fest damit gerechnet hatte, so oft wie er dort verletzt gewesen war und blutete. Colton konnte ein sanftes Pulsieren tief in seinem Inneren spüren, ausgehend von Jarons Glied, das tief in ihm steckte und perfekt in ihn passte. Er spürte den intensiven Blick seines Mate und öffnete die Augen. „Ist mit dir alles okay?“, fragte der Wolf besorgt und er nickte. 
     „Allerdings musst du mir dabei helfen, denn ich weiß nicht, wie man das von der passiven Seite aus macht“, gab er zu und hörte den Wolf lachen. 
     „So, wie du jetzt gerade auf mir sitzt, bin nicht ich der aktive Part, sondern du.“ Grinsend sah sein Mate ihn an. 
     Colton blickte an sich hinunter und überlegte. Sein Gefährte hatte recht. Wenn er mit jemandem in dieser Stellung Sex hatte und er unten lag, musste er sich eigentlich immer am wenigsten bewegen. „Grins nicht so frech, sondern hilf mir lieber. Oder möchtest du das hier beenden?“, fauchte Colton und stellte belustigt fest, wie Jaron sich schnell aufsetzte und ihn tiefer auf seinen Schoß zog. 
     Mit dem Puma auf seinen Schenkeln rutschte der Wolf an die Bettkante und spürte, wie Colton sich erschrocken an seinen Schultern festhielt. „Du bist eindeutig eine Katze“, sagte er mit einem frechen Lächeln und schob seine Hände unter den Hintern seines Mate. 
     „Was meinst du denn damit?“ Colton sah ihn neugierig an, während er sich immer noch an dem Wolf fest klammerte. 
     „Erst fauchst du mich an, dann fährst du deine Krallen aus und nun spricht die Neugier deiner Katze aus dir“, kicherte Jaron und fing an, an Coltons Hals zu knabbern. „Mal sehen, ob ich dich auch noch zum Schnurren bringe“, hauchte er leise dagegen.
     Colton spürte, wie Jaron sanft an ihm knabberte und neigte den Kopf. Während er noch zuhörte, was der Wolf ihm gerade erklärte, fing er auch schon an zu schnurren, doch bei Jarons letztem Satz hörte er abrupt wieder damit auf. 
     Der Wolf hob den Kopf und grinste ihn triumphierend an. „Wusste ich es doch! Du bist eben mein süßer, kleiner Schmusekater“, lachte er und eroberte endlich Coltons Mund. Fordernd ließ er seine Zunge in die Mundhöhle seines Gefährten gleiten und umschlang damit die Zunge des anderen.
     Colton zog seine Krallen wieder ein, die sich in Jarons Schultern gebohrt hatten, als dieser mit ihm so überraschend an die Bettkante gerutscht war. 
      Während sie sich küssten, begann Jaron den Puma, der auf seinem Schaft saß, sanft anzuheben und gleich darauf ebenso sanft wieder absinken zu lassen und Colton ließ es zu. Mehrmals veränderte er dabei seinen Winkel, bis der Puma-Wandler ein leises Stöhnen von sich gab. „Hab’ ich dich“, grinste Jaron belustigt gegen Coltons Lippen und ließ seinen Gefährten erneut im selben Winkel auf sich fallen. Ein weiteres Stöhnen entkam dem Puma und Jaron spürte, wie sein Mate anfing, mitzuarbeiten. 
     „Umdrehen“, keuchte Colton nach kurzer Zeit und der Alpha sah ihn überrascht an, dennoch befolgte er den Befehl und drehte sich mit dem Schwarzhaarigen um. So lag Colton kurz darauf unter dem Wolf, der ihn liebevoll ansah. 
     „Ist es okay für dich, wenn ich jetzt das Tempo bestimme?“, fragte Jaron vorsichtshalber nach. Als der Puma-Wandler daraufhin nickte und ein Bein um ihn schlang, seufzte er erleichtert. „Dem Himmel sei Dank! Denn ich hätte mich nicht mehr lange zurückhalten können. Aber wenn es dir zu heftig wird, sag mir das“, bat er noch, dann legte er sich Coltons Beine um seine Mitte und fing an, immer schneller und härter in seinen Gefährten zu stoßen. Es dauerte nicht lange, da hatte er auch in dieser Stellung Coltons Lustpunkt gefunden und hämmerte kraftvoll dagegen. Dessen zunehmendes Keuchen und Stöhnen bestätigte ihm, dass der Puma kurz davor war zu kommen. „Ahh, Jaron. Ich komme gleich“, kam in einem lang gezogenen Stöhnen aus seinem Mate. 
     „Ich auch“, bestätigte der Wolf mit einem grunzen und beschleunigte noch einmal. Dabei beobachtete er den Puma genau. Schon wurde es eng um seinen Schaft und er spürte, wie heißes Sperma auf seinen Bauch traf. Er selbst brauchte nur noch ein paar Stöße, da ergoss er sich auch schon in seinem Gefährten. Sanft ritt er seinen Orgasmus aus, dann zog er sich schwer atmend aus dem Puma zurück und ließ sich neben ihn fallen.
     „Wow, das war ...“, sprachlos brach Jaron ab. 
     „Unglaublich ...“, half sein Gefährte nach und drehte den Kopf, um ihn anzusehen. 
     Jaron legte sich auf die Seite und sah seinen Mate besorgt an. „Geht es dir gut?“, fragte er leise.
    Colton schwieg einen Augenblick, bevor er eine Hand hob und sie an die Wange des Alphas legte. „Es geht mir hervorragend“, bestätigte er und zog Jaron zu sich hinunter. „Ich liebe dich“, sagte er leise, bevor sich seine Lippen auf die seines Gefährten legten. Der Kuss war sanft und gefühlvoll. Keiner der beiden kämpfte um die Dominanz. Beide wollten einfach nur genießen, wobei es ein abwechselndes Geben und Nehmen war. 
     Endlich lösten sie sich wieder voneinander und sahen sich verträumt in die Augen. „Ich liebe dich auch, mein kleiner Schmusekater“, lächelte der Wolf und sah belustigt dabei zu, wie Colton die Augen zusammen kniff.
     „Ich bin nicht klein“, gab er mit einem leisen Fauchen von sich, was den Wolf zum endgültigen Lachen brachte. 
     „Du regst dich darüber auf, dass ich dich klein nenne, aber nicht darüber, dass ich Schmusekater zu dir sage?“ Mit blitzenden Augen sah er die Katze an. 
     Colton stutzte kurz, dann rechtfertigte er sich. „Ich bin nun einmal größer als du. Außerdem bin ich tatsächlich ein Kater und mit dir schmusen will ich auch!“ Schmollend starrte er dem Wolf in die Augen.
     Jetzt brach Jaron endgültig in lautes Gelächter aus. „Dann komm her zu mir“, kicherte er und zog den Puma näher. „Auch wenn ich keine Katze bin, so möchte ich ebenfalls nur zu gerne mit dir schmusen“, gab er zu und küsste den Puma kurz, bevor er fortfuhr. „Du wirkst noch immer leicht angespannt. Möchtest du mit mir baden?“, fragte der Wolf seinen Gefährten nach dem Kuss und Colton nickte.
     Sein Mate hatte ins Schwarze getroffen. Da waren so viele Gefühle, die er verarbeiten musste, sodass er gar nicht wusste, wie er damit umgehen sollte. „Ja, gerne“, antwortete er deshalb. Zusammen standen sie auf und schlüpften nur in eine Boxershorts und ein Shirt, dann liefen sie über den Flur ins Bad.

     Eine viertel Stunde später standen sie im Badezimmer vor der gefüllten Wanne und schälten einander aus ihren Kleidern. Da sie nur wenig anhatten, war dies bereits nach wenigen Augenblicken geschehen. 
     Kurz darauf saßen sie in der Wanne, wobei Colton mit dem Rücken gegen seinen Gefährten gelehnt vor diesem saß und sich trotz allem entspannte. Die ganzen Gefühle in ihm überwältigten ihn fast. Zum einen war da die Liebe seines Mate, die ihn wie eine wärmende Hülle umfloss. Dass Jaron ihn liebte, hatte er bereits gewusst, aber dass diese Liebe so rein und unverfälscht war, brachte ihn zum Staunen. Zum anderen war da diese Gewissheit. Irgendwie war er sich sicher, dass sie es geschafft hatten, ihre Beziehung zu retten. Was ihn ziemlich verwirrte, denn er wusste nicht, woher diese Gewissheit kam, zudem Jaron erst ein einziges Mal mit ihm schlafen durfte. 
     Dann war da zwar immer noch eine leichte Angst davor, dass Jaron erneut mit ihm schlafen wollte, andererseits fehlte die Panik, die er sonst immer verspürte. Allerdings wusste er auch, dass diese ziemlich schnell wieder aufkommen konnte, denn das war zuvor ja ebenfalls geschehen. 
     Während er seinen Gedanken freien Lauf ließ, fing Jaron damit an, seine Schläfen zu massieren. Es war gerade so, als wüsste der Wolf ganz genau, wie er sich fühlte. 
     „Entspann dich, mein Katerchen. Du brauchst keine Angst mehr davor zu haben. Ich werde mich deinem Tempo anpassen“, versprach der Wolf und Colton entspannte sich daraufhin endgültig. Ein leises Seufzen verließ seine Lippen und während er die gleichmäßigen Bewegungen von Jarons Fingern auf seinen Schläfen genoss, fing er sogar an, leise zu schnurren. Mit einem Lächeln spürte der Puma-Wandler, wie sein Mate anfing, an seinem Hals zu knabbern. Unwillkürlich legte er den Kopf zur Seite und genoss diese Zärtlichkeit, die sein Gefährte ihm zukommen ließ. 
     „Dreh dich um, ich möchte dich küssen“, hörte er ein leises Flüstern und musste lächeln. Langsam gehorchte er und drehte sich in Jarons Armen um, sodass er auf dem Wolf zu liegen kam. Tief sahen sie sich in die Augen, bevor ihre Lippen in einem sanften Kuss aufeinandertrafen. Colton übernahm die Führung, wobei Jaron sie ihm kurz danach wieder abnahm. Immer wieder wechselte die Dominanz der beiden, bis sie sich endlich mit einem leisen Keuchen voneinander lösten. 
     „Ich hätte nicht gedacht, dass mit einem Alpha zusammen zu sein, so interessant werden könnte“, meinte Colton und schob sich auf dem Körper des Wolfes höher, bis er fast ganz auf ihm lag. 
     Jaron hatte die Beine gespreizt und der Puma lag entspannt dazwischen. Er konnte dessen Erregung an seiner eigenen Erektion spüren. „Ich möchte noch einmal mit dir schlafen“, sagte er leise und wartete mit angehaltenem Atem auf die Antwort seines Mate. 
     Einen kurzen Augenblick verspannte sich Colton, bevor er nickte. Er wusste um die Sehnsucht seines Gefährten, denn diese war bei dem Tausch ihrer Gefühle deutlich zu spüren gewesen. Er verstand auch, warum Jaron es kaum noch aushielt, denn schließlich ging es ihm ebenso, obwohl er bereits mehrere Male mit ihm hatte schlafen dürfen. „Dann sollten wir besser wieder ins Bett gehen“, gab er leise von sich. 
     Kurz darauf war der Wolf ein zweites Mal in dem Puma-Wandler, der immer noch ein wenig Angst davor verspürte, sich aber absolut sicher war, dass ihn sein Gefährte niemals zu etwas zwingen würde, so wie es sein Stiefvater getan hatte!

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Endlich haben es Jaron und Colton geschafft.
Zum Glück gibt es Noah.

Alphas Mate II - Secret Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt