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     Zuerst küssten sie sich nur. Allmählich verloren sie ihre Kleider und Jaron blieb äußerlich noch erstaunlich ruhig. Allerdings verdrängte er mit aller Gewalt, was gleich mit ihm passieren würde. Dennoch kroch langsam, aber sicher die Angst in ihm hoch.
     „Rhage, hilf mir bitte. Ich weiß nicht, ob ich das ohne dich schaffe. Seine Panik ist überwältigend und ich kann sie nicht wirklich unterdrücken“, bat er seinen Wolf um Hilfe. 
     „Ich weiß, was du meinst. Aber ich weiß nicht, wie ich dir dabei helfen könnte“, antwortete der Wolf in ihm. 
     „Versuch einfach unsere Liebe zu ihm einfließen zu lassen und schick mir Bilder davon, wie er mit mir geschlafen hat oder so etwas in der Art. Ich weiß ja, dass es nichts Furchtbares ist, aber ich kann mich gegen diese Angst einfach nicht wehren!“ Jaron war wirklich verzweifelt. Ihm wurde immer mehr bewusst, warum Colton sich so sehr dagegen wehrte, dass er mit ihm schlief. Was musste sein Mate nur durchgemacht haben, um solch eine Angst davor zu entwickeln?
     Jaron war sich darüber im Klaren, dass sich hier wahrscheinlich die einzige Möglichkeit ergab, etwas daran zu ändern. Er hoffte nur, dass es auch wirklich funktionierte und er die Kraft dazu hatte, dies auch durchzuziehen. Endlich spürte er, wie sein Wolf ihm half und die Panik, die in ihm aufgestiegen war, legte sich ein wenig.
     Colton, der fühlen konnte, dass Jaron mit sich kämpfte, knabberte zärtlich an dessen Hals. Dabei erkundete er mit sanften Händen den Körper seines Gefährten, der angespannt unter ihm lag. „Wenn es nicht geht, sag es mir“, hauchte er in Jarons Ohr und sah ihn nicken. 
     Plötzlich entspannte sich der Wolf ein wenig. „Vergiss bloß nicht das Gleitgel!“ Jaron zeigte auf seinen Nachttisch.
     Colton ließ kurz von ihm ab und holte die Tube, die er auch sofort fand. Er drehte sie auf und legte sie zur Seite. Sie waren beide mittlerweile komplett nackt und der Puma-Wandler lag zum Teil auf dem Wolf. Eigentlich wollte er es langsam angehen, aber Jarons Worte änderten dies schlagartig. 
     „Da wir nicht wissen, wie lange die Wirkung des Tees anhält, sollten wir uns nicht allzu lange Zeit dafür lassen.“ Sein Gefährte klammerte sich dabei unsicher an ihn. 
     „Wie du willst“, stimmte der Schwarzhaarige zu. „Ich werde ganz sanft mit dir sein“, versprach er noch und drückte sich etwas Gleitgel auf seine Finger. Während er nach Jarons Eingang tastete, verspannte sich dieser wieder. Um ihn abzulenken, küsste Colton ihn. Kaum berührten seine Finger dessen Schließmuskel, verkrampfte der Wolf komplett.
     „Ach Fuck! Das ist schwerer als gedacht“, fluchte sein Mate. „Gib mir das Gel. Ich versuche mich selbst vorzubereiten“, sagte er dann und nahm das Gleitgel entgegen, welches Colton ihm wortlos in die Hand drückte. Erstaunlicherweise fiel es Jaron leicht, sich selbst vorzubereiten. Nachdem er den dritten Finger problemlos in sich schieben konnte, zog er sie wieder heraus und wischte seine Hand an einem Shirt ab, das neben ihm auf dem Bett lag.
    Der Puma-Wandler hatte ihm schweigend dabei zugesehen und Jaron roch dessen zunehmende Erregung, was auch ihn wiederum, trotz seiner Angst, erregte. „Im Augenblick geht es. Rhage unterstützt mich gerade. Du musst gleich zügig in mich und darfst nicht zögern. Mach es, sobald ich dir das Zeichen gebe. Das muss passieren, solange ich noch einigermaßen entspannt bin“, erklärte der Wolf und zog Colton über sich.
    „Und du willst das wirklich tun?“, versicherte sich sein Mate zum letzten Mal und Jaron nickte. 
     „Ich tue es für uns. Aber hauptsächlich für dich. Doch sollte die Panik überhandnehmen, musst du mich ablenken. Küss mich oder beiß mich, mach etwas, was mich aus der Panik reißt, aber bleib dabei auf jeden Fall in mir!“ Während er die Beine spreizte, schob Colton sich vorsichtig über ihn. 
     „Ich bin bereit, wenn du es bist“, flüsterte Colton ihm zu und wartete angespannt.
     Jaron schloss die Augen und atmete mehrmals tief durch. Er dachte an die Liebe, die sie füreinander empfanden und an das Gefühl, das er hatte, wenn sie sich zärtlich küssten. Langsam wurde sein Herzschlag ruhiger.
     Colton spürte, wie Jaron etwas die Beine anzog, um ihm besseren Zugang zu sich zu verschaffen und dessen Hände sich auf seinen Hintern legten. Als sein Gefährte endlich nickte, verstärkte der Wolf den Druck auf seinem Gesäß und Colton zögerte nicht und stieß zu. Sofort verkrampfte der Körper unter ihm und er spürte, wie die Hände seines Gefährten sich auf seine Brust legten und versuchten, ihn von sich zu drücken. 
    „Ahhh. Fuck! Fuck! Fuck! Ich kann das nicht! Geh raus aus mir“, schrie Jaron und starrte ihn mit vor Panik aufgerissenen Augen an. 
     Colton versuchte, ihn zu küssen, doch das ließ der Wolf nicht zu. Er entzog sich ihm, indem er den Kopf zur Seite drehte, also versenkte er kurzerhand seine Zähne in der freigelegten Halsbeuge des Wolfes. Ein schmerzvolles Stöhnen ertönte, doch er ließ nicht los und biss stattdessen noch fester zu, bis er Blut schmeckte. Erst als er spürte, wie Jaron anfing, sich zu entspannen, löste er den Biss und hob seinen Kopf. 
     „Scheiße, das hat weh getan“, murrte der Wolf und legte eine Hand auf die Bisswunde. „Aber es hat tatsächlich geholfen, danke.“ 
     Colton konnte es nicht glauben, dass es geklappt hatte. Er steckte tief in seinem Gefährten und dieser lag nur noch leicht angespannt unter ihm. „Geht es?“, fragte er und bemerkte erstaunt, dass sein Mate lächelte. 
     „Es ist zwar durch deine Gefühle anders als die letzten beiden Male, aber es ist in Ordnung“, bestätigte der Alpha leise. „Ich hoffe nur, dass das Ganze bei dir etwas bewirkt. Diese unglaubliche Panik, die mich zu überwältigen drohte, war die Hölle“, gab er zu. 
     Colton betrachtete ihn voller Liebe. Wenn sein Gefährte das schaffte, dann würde er das auch schaffen. „Du weißt gar nicht, wie sehr ich dich liebe.“ 
     Jaron grinste zuversichtlich. „Oh doch, das ist mir bewusst, denn ich habe deine Gefühle in mir. Ich denke, du fühlst auch, wie sehr ich dich liebe.“ 
     Colton lachte ihn frech an. „Oh ja, das tue ich. Außerdem spüre ich deine Schwärmerei für meinen knackigen Hintern!“ Der Puma-Wandler sah belustigt, wie sein Mate errötete. „Denkst du, ich kann so langsam anfangen? Denn diese Haltung fällt mir auf Dauer ziemlich schwer“, gab der Puma zu bedenken. 
     Jaron betrachtete seinen Gefährten nun genauer. Dieser stützte sich mit beiden Armen neben seinen Schultern ab. Die Kraft, die er dafür benötigte, ließen dessen Arme zittern. Auch der Schweiß war ihm ausgebrochen, was dessen Anstrengung bezeugte. 
     „Okay. Küss mich und du darfst, Katerchen“, meinte Jaron großspurig. Seine Angst war zwar noch immer da, aber die Panik hatte sich vollkommen gelegt. 
     „Oh, vielen Dank, mein Wölfchen“, brummte Colton und revanchierte sich damit für das Katerchen. Zärtlich legten sich seine Lippen auf die seines Gefährten und gleichzeitig fing er an, sich vorsichtig zu bewegen. Sanft stieß er immer wieder in den Körper unter sich, wobei er mit jedem Stoß ein wenig tiefer kam. Es dauerte nicht lange, da keuchte der Wolf in seinen Mund und er musste grinsen. Mittlerweile fand er Jarons geheimen Punkt recht schnell, denn er wusste bereits ganz genau, wo er danach suchen musste. 
     Um den Wolf zu reizen, wechselte er zwischen langsamen und schnellen Stößen. Mal ungemein tief, dann wieder nur recht oberflächlich. Jaron war bereits ein stöhnendes Wrack und auch ihm fiel es immer schwerer, sich zurückzuhalten. 
     „Verdammt, Colton! Reiz mich nicht so. Denk daran, dass es deine Gefühle beeinflusst, wenn du mich so quälst“, keuchte sein Mate und der Puma verkniff sich ein Lachen. 
     „Jetzt behaupte bloß nicht, dass es dir nicht gefällt, wenn ich das hier mache.“ Damit zog er sich fast ganz aus dem Wolf zurück und stieß hart in ihn. „Oder das hier.“ Jetzt glitt er ganz langsam in einer geschmeidigen Bewegung in den Wolf, der unterdrückt stöhnte. „Oder sogar das hier.“ Nun stieß er tief und gefühlvoll in ihn. 
     Jaron wusste nicht, wie ihm geschah. Diese freche Katze reizte ihn extrem und das machte ihn völlig verrückt. Aber was dieser Kater konnte, das konnte er schon lange, also spannte er sein Innerstes an und beobachtete dabei Coltons Reaktion. 
     Der Puma-Wandler gab ein überraschtes Keuchen von sich, als es plötzlich eng um seinen Schwanz wurde. Erstaunt sah er Jaron ins Gesicht, der ihm frech zuzwinkerte und sich erneut anspannte. Wieder wurde es eng, was ihn dieses Mal stöhnen ließ. „Fuck, das solltest du besser sein lassen, sonst komme ich, ohne dafür noch etwas tun zu müssen“, keuchte er und hörte Jaron kichern. 
     „Du hast doch damit angefangen, du böse Mieze“, lachte der Wolf und schlang die Beine um Coltons Mitte. Dadurch, dass sie einander aufzogen, verlor der Wolf seine Angst gänzlich. 
     Colton spürte erstaunt, wie er näher gezogen wurde und sah seinem Gefährten abschätzend ins Gesicht. „Hast du denn keine Angst mehr?“ 
     Der Wolf schüttelte seinen Kopf. „Nein“, antwortete er ehrlich. „Erstaunlicherweise nicht. Ich denke, es hat damit zu tun, weil wir einander necken.“ 
     Der Puma-Wandler blickte ihn nachdenklich an. „Ich hoffe so sehr, dass dies hier funktioniert“, sagte er leise, dann küsste er seinen Gefährten erneut. 
     „Das hoffe ich auch“, stimmte Jaron zu und erwiderte schließlich den Kuss. 
     Während sie sich ausgiebig küssten, fing Colton erneut an, sich in seinem Gefährten zu bewegen. Doch dieses Mal hielt er seinen Rhythmus bei, wurde allerdings zum Höhepunkt hin immer schneller.
     Als Erstes kam Jaron. Mit einem tiefen Stöhnen ergoss er sich zwischen ihren Körpern. Dadurch, dass es eng um Colton wurde, folgte er dem Wolf mit einem erleichterten Seufzen. Der Puma-Wandler glitt noch ein paar Mal in seinen Gefährten rein und raus, bevor er sich ihm mit einem leisen Ächzen entzog. 
     Colton ließ sich neben Jaron auf das Bett fallen und zog den Wolf gleich mit sich. Dieser bettete den Kopf an seine Schulter und versuchte seinen Herzschlag zu beruhigen. 
     „Ich liebe es, mit dir zu schlafen und ich danke dir dafür, dass ich es jetzt schon zum dritten Mal tun durfte.“ Colton hatte leise gesprochen. Dabei streichelte er sanft über die Hüfte des Wolfes. 
     „Du warst zwar erst dreimal in mir, aber mit mir geschlafen hast du bereits zum fünften Mal“, widersprach Jaron und spürte, wie die Hand an seiner Hüfte stockte. 
     Der Puma-Wandler schien zu überlegen, dann lachte er leise. „Du hast recht. Daran habe ich gar nicht gedacht.“ 
     „Ich aber schon und nur damit du dich darauf einstellen kannst. Die nächsten paar mal bin ich endlich dran!“ 
     Wieder hörte er ein leises Lachen. „Wenn das Ganze hier wirklich funktioniert, dann sollte ich damit keine Probleme mehr haben, was ich wirklich sehr hoffe.“ 
     Jaron setzte sich auf und sah auf den Schwarzhaarigen hinunter. „Oh ja, ich auch, das kannst du mir glauben“, beteuerte er, dann sprach er weiter. „Rhage drängt mich, mit Ace zu laufen. Anscheinend ist er ganz vernarrt in deinen Puma.“ 
     Auch Colton setzte sich hin. „Mein Puma hat nichts dagegen einzuwenden. Auch ihn zieht es zu deinem Wolf. Die beiden mögen sich anscheinend sehr“, stellte er verwundert fest. „Normalerweise mag er keine Wölfe.“ 
     Jetzt war es Jaron, der lachte. „Tja, mein Wolf und ich sind nun einmal unwiderstehlich“, meinte er großspurig.
     „Das seid ihr und ich danke der Mondgöttin, dass sie mich zu euch geführt hat.“ Der Puma-Wandler meinte es genau so, wie er es sagte. Tief sahen sie sich in die Augen. 
     „Komm, mein Katerchen, gehen wir laufen. Ich glaube, die Wirkung des Tees lässt bereits nach. Ermöglichen wir unseren Tieren, etwas Zeit miteinander zu verbringen, bevor wir versuchen, unsere Beziehung zu retten.“ Jaron stand auf und zog Colton mit sich hoch. 
     Der Schwarzhaarige nahm den Wolf noch einmal in seine Arme und drückte seine Nase gegen dessen Halsbeuge. Tief inhalierte er den Duft nach Wildblumen ein, den sein Mate verströmte. „Hmmm, ich kann gar nicht genug von deinem Geruch bekommen“, flüsterte er mit geschlossenen Augen. 
     Jaron hielt Colton ebenfalls eng umschlungen. „Ich hätte nie gedacht, dass mein Gefährte mal nach dunkler Schokolade riechen würde.“ Langsam ließ er seine Zunge über die empfindliche Haut am Hals des Pumas entlanggleiten und spürte, wie dieser mit einer leichten Gänsehaut reagierte. „Aber danach schmecken tust du nicht, was ich ganz gut finde, denn sonst könnte ich wahrscheinlich meine Zunge nicht von dir lassen“, lachte er und löste sich von Colton. 
     Sein Gefährte sah ihn belustigt an. „Ich hätte nichts dagegen, öfter von dir abgeleckt zu werden“, grinste er. 
     „Das glaube ich dir sogar“, bestätigte der Wolf. Dann ging er zu seinem Schrank und zog zwei Jogginghosen heraus, wovon er Colton eine zuwarf. „Anziehen“, befahl er und schlüpfte in seine eigene Hose. 
     Ein paar Minuten später standen sie auf der Veranda hinter dem Haus und zogen sich wieder aus. Dann verwandelten sie sich in ihre Tiere und rannten in den Wald. Kurz darauf hörte man das Heulen eines Wolfes, der seinem Gefährten hinterherjagte.

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So, im nächsten Kapitel wird es ernst für Colton.
Ob das Ritual für ihn etwas gebracht hat?
Wenn Jaron schon so sehr mit einer Panik zu kämpfen hatte, die nicht seine eigene war, wie wird es dann erst für Colton werden?
Hoffen wir mal das Beste für die beiden Gefährten.

Alphas Mate II - Secret Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt