Nach dem Sex lag Jaron in Coltons Armen und ließ seine Gedanken schweifen. Obwohl er sich geschworen hatte, dass er den Puma nicht noch einmal in sich lassen würde, hatte er nachgegeben und bereute es nicht. Colton liebte ihn zärtlich und einfühlsam. Sanft und voller Gefühl hatte der Puma wiederholt in ihn gestoßen und Jaron und sich selbst damit mehrfach zum Orgasmus gebracht. Immer wieder tauschten sie gefühlvolle Küsse. Dabei erkundeten sie den Körper des anderen und flüsterten sich Kosenamen zu.
Nachdem sie das erste Mal gleichzeitig gekommen waren, wollte der Puma-Wandler den Wolf noch nicht verlassen, weshalb ihre Körpermitte miteinander verbunden blieb. Während sie sich küssten, spürte Jaron, wie sein Mate erneut hart wurde und forderte ihn mit einem gehauchten ‚Mach schon‘ dazu auf, noch einmal mit ihm zu schlafen. Colton hatte nicht widersprochen und gleich wieder angefangen, sich in ihm zu bewegen. So liebten sie sich zum zweiten Mal, ohne dass sein Gefährte seinen Körper auch nur einmal verlassen hatte. Der Alpha war sich sicher, der Puma-Wandler liebte ihn. Irgendwie musste das zwischen ihnen beiden funktionieren, denn auch er hatte sich in den hübschen, jungen Wandler verliebt.
„Worüber denkst du nach?“, fragte Colton plötzlich leise und Jaron zuckte erschrocken zusammen. Er hatte geglaubt, die Katze sei eingeschlafen.
„Über dich. Mich. Uns“, antwortete Jaron ebenso leise und setzte sich auf. Von oben herab betrachtete er seinen Gefährten. Das dunkle Haar fiel ihm in die Stirn und er widerstand dem Drang, es zur Seite zu streichen. Colton sah ihn aus seinen dunkelbraunen Augen an.
Auch der Puma betrachtete seinen Gefährten. „Du bist bezaubernd“, hauchte der Wandler und Jaron kicherte leise.
„Bezaubernd? Wirklich? Nicht attraktiv? Männlich? Durchtrainiert?“ Jaron zwinkerte seinem Mate belustigt zu.
Dieser setzte sich nun ebenfalls auf. „Doch Jaron. All das und noch so viel mehr“, gab er leise von sich, während seine Hand in den Nacken des Alphas glitt und ihn damit näher zog. „Außerdem wunderschön.“ Er gab ihm einen Kuss auf die Nase. „Liebenswürdig.“ Ein weiterer Kuss, dieses Mal auf ein Auge. „Stark.“ Kuss auf das andere Auge. „Und meins!“ Endlich drückte er seine Lippen auf Jarons Mund.
Der Wolf erwiderte den Kuss. Er hatte über Colton etwas Ähnliches gedacht, weshalb er innerlich lächeln musste. Nach dem Kuss sahen sie sich tief in die Augen, während sie sich schweigend ansahen. Jaron konnte die Liebe, die er für den Puma-Wandler empfand, auch in dessen Augen erkennen.
„Jaron?“, hörte er plötzlich die Stimme seines Vaters in seinem Kopf. Noah hatte ihn über ihren Mind-Link kontaktiert.
„Ja, Dad?“, antwortete er. Colton wollte etwas sagen, doch Jaron deutete ihm an zu schweigen. Mit den Lippen formte er das Wort ‚Dad‘ und die Katze nickte.
„Ich bin wieder zu Hause. Komm mit Colton her, dann kann ich euch sagen, was ich herausgefunden habe“, erklärte sein Dad.
„In Ordnung, wir kommen“, gab er zur Antwort und spürte, wie sein Vater sich aus linkte. Colton sah ihn fragend an.
„Komm anziehen. Mein Vater hat anscheinend etwas herausgefunden, was uns beiden helfen könnte. Denn noch einmal werde ich dich nicht mit mir schlafen lassen. Das nächste Mal bin ich endlich dran“, erklärte Jaron und sah, wie Colton enttäuscht nickte. Anscheinend hatte sein Mate gehofft, er würde sich immer von ihm ficken lassen. Mit einem Schmunzeln küsste er ihn noch einmal. „Wir schaffen das, du musst nur daran glauben.“
Der Puma-Wandler nickte erneut und beide standen auf, um sich anzuziehen. Zehn Minuten später saßen sie im Auto und machten sich auf den Weg zu Jarons Zuhause. Dabei saß Colton die ganze Zeit verkrampft neben seinem Gefährten, der hinter dem Steuer Platz genommen hatte und sich auf die Straße konzentrierte. Um seinen Gefährten zu beruhigen, nahm Jaron dessen Hand und verschränkte ihre Finger miteinander.Eine halbe Stunde später kamen sie beim Rudel-Haus an. Sie stiegen aus dem Auto und Colton blieb wie erstarrt stehen. Jaron, der die Angst in dem Puma-Wandler spürte, gab ihm die nötige Zeit, die er brauchte, und drängte ihn zu nichts. Colton war ungewöhnlich blass und schluckte mehrfach schwer.
„Hey, du brauchst keine Angst zu haben, mein Katerchen. Ich bin bei dir. Wir hören uns einfach nur mal an, was mein Dad herausgefunden hat und dann entscheiden wir gemeinsam, was wir machen werden“, sprach der Wolf beruhigend auf seinen blassen Mate ein.
Unsicher sah der Puma ihn an. Er hatte eine Heidenangst vor dem, was sein Gefährte über ihn herausfinden würde. Er könnte es sich niemals verzeihen, wenn Jaron sich deswegen von ihm abwenden würde. „Ich weiß nicht, ob ich das kann. Was ist, wenn du mich dann nicht mehr haben möchtest?“ So hilflos wie im Augenblick hatte Colton sich noch nie gefühlt und das machte ihn unsicher. Normalerweise strotzte er nur so vor Selbstbewusstsein.
Jaron sah ihm tief in die Augen. „Hör zu, mein Wolf vertraut nicht gleich jedem. Er ist normalerweise sehr zurückhaltend. Aber mit Ace hat er sich sofort angefreundet. Sie sind sogar in der Nacht zusammen ausgebüxt. Und du kannst mir glauben, wenn ich dir sage, dass es nicht nur an unserem Mate-Band liegt“, versuchte er den Puma zu beruhigen.
Colton blickte ihn ungläubig an, weshalb Jaron sich dazu entschied, etwas zu sagen, was er eigentlich noch nicht offenbaren wollte. „Hör mir jetzt gut zu, Kater. Ich vertraue dir und du solltest es auch tun. Ich möchte dich nicht verlieren. Nicht, seitdem mir bewusst wurde, dass ich dich liebe. Das ist auch der Grund, warum ich alles dafür tun werde, um diese Beziehung zu erhalten!“
Der Puma-Wandler hatte ihm schweigend zugehört und als sein Mate ihm seine Liebe gestand, wurden seine Augen groß. „Ach, Fuck. Ich liebe dich auch! Aber bevor wir da reingehen, können wir noch kurz kuscheln? Das würde Ace und mich etwas beruhigen.“ Colton bemerkte, wie sein Mate anfing, zu grinsen. Kurz darauf lag er in der warmen Umarmung seines Gefährten und kuschelte sich an ihn.
„Du bist eben doch nur ein verschmustes, großes Katerchen“, kicherte der Wolf und drückte seine Nase gegen Coltons Halsbeuge.
„Nenn mich nicht Katerchen“, fauchte Colton und Jaron fing an zu lachen. Mit einem unterdrückten Grinsen sog Colton den Duft seines Gefährten in sich ein. Langsam ließ seine Anspannung nach.
„Oh doch, denn du bist mein Katerchen“, beharrte der Wolf und küsste ihn auf den Hals.
Plötzlich spürte die Katze ein sanftes Saugen. „Drückst du mir gerade dein Zeichen auf?“, fragte er ungläubig und versuchte den Wolf von sich zu schieben.
„Du hast mich ertappt“, flüsterte Jaron und grinste ihn schief an. „Denn jeder soll wissen, dass du mir gehörst“, fuhr er mit einem Achselzucken fort.
Colton sah ihn belustigt an. „Dann möchte ich aber auch“, verlangte er und sah dabei zu, wie Jaron ihm seine Halsbeuge hinstreckte. Mit einem Lächeln auf den Lippen legte er seinen Mund auf die zarte Haut und begann ebenfalls zu saugen. Jaron stöhnte unterdrückt und sein Lächeln wurde breiter. Langsam löste er sich wieder und betrachtete das lilafarbene Mal.
Der Wolf sah ihn liebevoll an und legte eine Hand auf seine Wange. „Geht es dir besser?“
Der Puma-Wandler atmete noch einmal tief durch und nickte zustimmend. „Dank dir, ja“, bestätigte er. „Wir sollten das hinter uns bringen, bevor mich meine Panik erneut überwältigt“, sprach er weiter und küsste den Wolf noch einmal zärtlich.
Jaron nahm seine Hand und führte ihn zur Haustür, die er mit seinem Haustürschlüssel aufschloss. Zusammen betraten sie das Haus.
„Wir sind in der Küche“, wurden sie lautstark begrüßt. Sie zogen im Flur ihre Jacken und Schuhe aus, dann folgten sie dem Ruf von Jarons Dad.
„Dad, Paps? Das ist Colton, mein Mate. Colton, das sind meine Eltern Noah und Callen“, stellte Jaron sie einander vor.
„Du bist also der junge Mann, der meinen Sohn unglücklich gemacht hat“, sagte der Größere der beiden, der ein wahrer Riese war.
„Cal!“, fauchte der Kleinere neben ihm und boxte dem Riesen warnend gegen die Brust. „Lass ihn doch erst einmal hier ankommen“, zischte er, dann sprach er zu Coltons Entsetzen weiter. „Du kannst ihn später noch töten. Das Loch zum Verbuddeln habe ich bereits ausgehoben. Es ist tief im Wald versteckt, da wird ihn auch ganz bestimmt niemand finden!“
Colton fiel die Kinnlade herunter und er starrte mit offenem Mund die Eltern seines Gefährten an. Irgendwie waren ihm die beiden nicht geheuer.
Noah wedelte beruhigend mit der Hand und sah ihn freundlich an. „Verzeih meinem Gefährten. Er wollte dich nicht so plump begrüßen“, sagte er mit einem Lächeln, das dem Puma-Wandler einen Schauer über den Rücken jagte.
„Ähm, okay“, meinte Colton leise und trat einen Schritt näher zu seinem Mate. Er hörte einen unterdrückten Ton neben sich und drehte den Kopf.
Jaron hatte sich sein Lachen nicht verkneifen können und ein leises Grunzen entschlüpfte ihm. Als Colton ihn sprachlos ansah, konnte er nicht mehr anders und brach in Lachen aus. „Ach, Dad! Mach ihm doch keine Angst. Er ist ohnehin schon sehr verunsichert“, sagte er lachend zu dem Kleineren der beiden.
Noah grinste ebenfalls breit. „Okay“, gab er kichernd von sich. „Tut mir leid, Colton. Es ist schön, den Gefährten meines Sohnes endlich offiziell kennenlernen zu dürfen“, meinte er ehrlich und reichte dem Puma die Hand.
Colton erwiderte den Händedruck und starrte den Kleineren erstaunt an. Obwohl dieser so klein war, wirkte er sehr selbstbewusst und stark. Dann stieg ihm der Geruch von diesem in seine Nase. „Stimmt ja, du bist auch eine Katze“, stellte er erstaunt fest.
Noah nickte. „Das bin ich. Ein Schneeleopard, um genau zu sein“, erklärte er.
„Aber wie kann es dann sein, dass ihr beide Kinder habt? Ich meine ... man sieht die Ähnlichkeit zu dir. Hattet ihr eine Leihmutter?“ Colton war neugierig.
Noah lachte leise und schüttelte den Kopf. „Nein“, erklärte er. „Wir beide sind tatsächlich die Eltern von unseren Drillingen. Ich habe Omega-Gene in mir, darum konnte ich auch als Katze schwanger werden.“
Der Puma-Wandler sah ihn mit großen Augen an. „Jetzt verstehe ich auch, warum Rhys nach Katze riecht. Er ist auch ein Schneeleopard“, gab er leise von sich.
Noah sah ihn überrascht an. „Das hast du gerochen?“, fragte er erstaunt. „Hmm, das muss wohl daran liegen, dass du ebenfalls eine Katze bist“, beantwortete er seine Frage selbst und setzte sich wieder. „Kommt, setzt euch. Ich habe euch so einiges zu erzählen. Dann solltet ihr beide entscheiden, was ihr tun wollt“, sagte er schließlich und sah dabei zu, wie Jaron und dessen Gefährte sich ihm und Callen gegenübersetzten.
Während Noah ihnen von dem Ritual der Offenbarung erzählte, hörten die beiden Gefährten ihm schweigend zu. Der Schneeleopard beobachtete dabei die Reaktion des Puma-Wandlers. Sein Sohn und dessen Gefährte hielten ihre Hände verschränkt und Noah wusste, dass die beiden sich liebten. Aber je mehr er erzählte, desto mehr verschloss sich Colton, bis er sogar seinem Gefährten seine Hand entzog.
Vollkommen blass saß der Puma zusammen gesunken auf seinem Stuhl. „Ich kann das nicht“, meinte er mit brüchiger Stimme.
Jaron sah ihn besorgt an und versuchte erneut, seine Hand zu nehmen. „Sag das doch nicht! Wovor hast du solche Angst?“ Ratlos sah er seinen Vater an, der hilflos die Schultern zuckte.
Colton schüttelte wiederholt den Kopf. „Es geht einfach nicht. Ich kann dir das nicht antun!“ Verzweifelt sah er ihn an.
„Ich verstehe das nicht“, begann Jaron. „Du liebst mich und ich liebe dich. Warum kannst du uns nicht wenigstens die Möglichkeit dazu geben?“
Colton war aufgestanden. Er wollte im Augenblick nicht von Jaron berührt werden, denn sonst würde er einknicken. „Es geht einfach nicht! Weil ich ... weil ich ...“, verzweifelt schlug er seine Hände vor das Gesicht.
„Weil du ein Mörder bist“, beendete Callen seinen Satz.**********
Nun ist das Geheimnis um Colton gelüftet. Doch ob das alles ist?
Und woher weiß Callen davon? Hat er sich deswegen aus dem Gespräch heraus gehalten und nur zugehört?
Und was ist mit Jaron? Wird er dennoch versuchen die Beziehung aufrecht zu erhalten, oder möchte er nun doch das Ritual der Trennung?
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Alphas Mate II - Secret Love
Fantasy©Copyright 2020 Talosaya - All rights reserved. Abgeschlossen Ab 18+! Dies ist eine Folge-Geschichte und gleichzeitig der zweite Teil zu Alphas Mate I - True Love. Dabei geht es um die Drillinge von Noah und Callen und deren Gefährten. ____________...