Als der Puma-Wandler wieder erwachte, lag er orientierungslos in einem dunklen Raum und versuchte erst einmal richtig zu sich zu kommen. Unter sich spürte er kaltes Metall. Es dauerte eine Weile, bis er feststellte, dass er einen Verband um seinen Körper trug. Castiel wollte sich zurück in seine menschliche Gestalt verwandeln, aber durch seine Benommenheit und etwas ihm Unbekanntem war ihm das nicht möglich. Erschöpft blieb er einfach liegen, zudem er zunehmende Schmerzen bekam. Er ließ einen kläglichen Schrei hören, da öffnete sich eine Tür.
„Oh, unser Gast ist aufgewacht! Schön, dass du überlebt hast, du wundervolles Prachtstück von einem Puma. Für dich werden wir sehr viel Geld bekommen“, sagte eine kratzige Männerstimme.
Castiel schlug ein starker Zigarettengeruch entgegen, der ihm in der Nase brannte. Schwerfällig hob er den Kopf und betrachtete den Mann, der klein und stämmig wirkte. Dessen gedrungener Körper steckte in einem alten Anzug, bei dem man nicht einmal mehr erkennen konnte, ob er mal grau oder braun gewesen war.
„Dora, komm her. Sieh mal, unser Gast ist aufgewacht“, lachte der Mann und winkte jemandem. „Bring das Unterdrückungsmittel und ein Betäubungsmittel mit. Wir wollen doch nicht, dass er ganz aufwacht und uns womöglich noch entwischt.“
Eine Frau mittleren Alters erschien. In der Hand hielt sie zwei Spritzen. „Willst du das wirklich tun, Harry? Ich meine, er ist immerhin zur Hälfte ein Mensch“, äußerte Dora ihre Bedenken.
Harry schnaubte nur. „Diese Wandler sollten ausgerottet werden! Sind immer nur die Hälfte von etwas. Die sollten sich besser mal entscheiden, ob sie Mensch oder Tier bleiben wollen. Diesem Prachtstück nehmen wir mit unserem Wundermittel die Entscheidung schon mal ab“, antwortete der Mann mit einem widerwärtigen Lachen. „Und jetzt mach schon, bevor er sich wehrt.“
Dora kletterte in den dunklen Innenraumraum und setzte die erste Spritze. Der Puma knurrte warnend, hatte aber nicht einmal die Kraft, den Kopf zu heben. Die zweite Spritze brannte und Castiel fauchte kurz, bevor er wieder wegdämmerte.
Dora seufzte traurig. „Es ist wirklich schade um ihn. Mir wäre es lieber gewesen, es hätte ihn jemand gekauft, der ihn am Leben lassen würde. Er hat zwar ein wundervolles Fell, aber lebend gefällt er mir besser“, sagte sie bedauernd, während sie wieder aus dem Innenraum kletterte.
Sie standen an einer Raststätte. Insgesamt hatten sie neun Tiere gefangen, die über einen Laster und einen Van verteilt waren. Unter anderem drei Füchse, ein Hirsch, zwei Rehe, ein Wolf und zwei Pumas. Davon waren fünf von ihnen Wandler. Nur ein Fuchs, die Rehe und ein Puma waren echte Tiere.
„Mir ist das ganz Recht. Wieder ein beschissener Wandler weniger. Halt warte, heute sind es sogar fünf von denen“, lachte er dreckig und zog an seiner Kippe. „Hat sich dein Cousin Burt schon gemeldet? Er wollte uns doch sagen, welche Route frei ist.“
Dora schüttelte den Kopf. „Nein. Er meinte nur, wir sollen hier warten, bis er uns etwas Näheres sagen kann. Burt äußerte, wir sollten mal so langsam weiter ziehen, sie wären uns schon ziemlich auf der Spur.“
„Ach, der nun wieder. Der sieht doch Gespenster. Wir haben noch nie so viel Erfolg gehabt, wie hier in dieser Gegend. Ich möchte noch drei schöne Tiere haben, dann ziehen wir weiter. Ich habe gehört, hier in der Gegend gäbe es noch einen weiteren Puma, zwei Schneeleoparden und zwei Karakal. Jeder von ihnen ein Wandler. Wenn wir von jeder Sorte einen erwischen, wäre das fast wie ein Sechser im Lotto.“ Die Gier sprach aus seinen Worten und seine kleinen Knopfaugen glänzten dabei erfreut. „Komm Schätzchen. Die Tiere sind ruhig gestellt. Gehen wir etwas essen“, schlug er vor. Dabei winkte er Dora zu sich und gab ihr einen feuchten Schmatzer.
Die künstliche Blondine kicherte nur und schmiegte sich an ihren stämmigen Ehemann. Plötzlich trat ein bärtiger Mann hinzu. „Ich mache mich dann mal auf den Weg, Harry. Der Kunde möchte seine Ware so schnell wie möglich bei sich haben“, sagte dieser.
Der Angesprochene nickte. „Bevor du ihn übergibst, sieh zu, dass du das Geld bekommst. Danach kann der Kerl mit ihm machen, was er möchte. Und John? Pass auf. Der Wandler ist stark und gerissen. Wir haben bereits die doppelte Menge an Unterdrückungs- und Betäubungsmittel gebraucht.“
„Ich werde vorsichtig sein“, versprach John, dann trennten sie sich und er stieg in einen Van. Kurz darauf fuhr er davon.
Während Harry und Dora in das Bistro zur Tankstelle gingen, löste sich aus dem Schatten eines Baumes ein Wolf. Dieser war dem schwachen Geruch eines vermissten Fuchswandlers gefolgt, der sein Gefährte war. Eilig gab er seinem Alpha seine Position durch und dieser Alpha war niemand anderes als Callen!
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Alphas Mate II - Secret Love
Фэнтези©Copyright 2020 Talosaya - All rights reserved. Abgeschlossen Ab 18+! Dies ist eine Folge-Geschichte und gleichzeitig der zweite Teil zu Alphas Mate I - True Love. Dabei geht es um die Drillinge von Noah und Callen und deren Gefährten. ____________...