Lexy hatte gesehen, wie Nika von Zayne mitgenommen wurde. Sie war froh, dass die beiden zumindest den Anschein machten, miteinander reden zu wollen. Im Augenblick stand sie allein an der Bar auf der Party, als ihr in dem Durcheinander aus Gerüchen, wie Zigarettengestank, Alkohol und schwitzenden Körpern, ein Duft in die Nase stieg, der für sie unwiderstehlich war. Es roch nach Zedernholz und Thymian. Ein leises Knurren entkam ihr und Hitze schoss in ihren Schoß. Ihre Wölfin Jade räkelte sich wohlig in ihr, als diese ein leises ‚Mate!‘ schnurrte.
Lexy sah sich interessiert um und da erblickte sie ihn. Er stand nicht weit von ihr entfernt und starrte sie aus Wolfsaugen intensiv an. Sie rührte sich nicht, betrachtete nur den jungen Mann, dessen muskulöse Beine in einer engen, schwarzen Jeans steckten. Dazu trug er ein schwarzes Shirt und eine schwarze Lederjacke.
‚Badboy!‘, schoss ihr durch den Kopf, da lächelte der Kerl und zwinkerte ihr frech zu. Lexy richtete sich empört auf. Bis eben noch stand sie entspannt an der Bar und langweilte sich und im nächsten Augenblick spielte ihre Wölfin verrückt.
Nun kam der Dunkelhaarige selbstbewusst auf sie zu, legte sofort eine Hand an ihre Hüfte, hauchte ein ‚Hallo, Püppchen!‘ und drückte seine Lippen auf ihren Mund. Lexy blieb wie versteinert stehen. Erst als dieser Kerl seine Zunge in ihren Mund schieben wollte, reagierte sie und biss zu.
Mit einem Zischen löste der junge Mann seine Lippen von ihr und sah sie wütend an. „Scheiße, was soll das?“, knurrte er.
Lexy wischte sich empört über den Mund. „Was das soll?“, schrie sie, während sie ihn von sich schob. „Was das soll? Du hast nicht das Recht, mir deine verdammte Zunge in den Hals zu stecken“, keifte sie.
„Oh doch, das habe ich, denn du gehörst mir. Du bist meine Mate“, schrie der Kerl ebenso laut zurück und verschränkte die Arme vor der Brust, während Lexy ihre Hände in die Hüften stemmte. Dass es plötzlich still um sie herum wurde, war keinem der beiden bewusst.
„Ich gehöre ganz sicher nicht so einem Arsch, der meint, sich nicht einmal vorstellen zu müssen, sondern mich einfach nur in seine Arme zieht und küsst!“ Lexy wischte sich erneut über die Lippen.
Plötzlich wirkte der Kerl ganz ruhig und löste seine verschränkten Arme. „Phoenix“, knurrte er. „Und jetzt komm her, Püppchen. Ich möchte dich küssen“, schob er mit Alpha-Stimme hinterher. Er wollte sein Mädchen endlich in seinen Armen halten und spürte, dass sie nur eine Beta war.
Lexy erstarrte ein weiteres Mal. Dass dieser Kerl es wagte, ihr einen Befehl als Alpha zu geben, ging absolut nicht. Was dieser Phoenix nicht wissen konnte ..., da ihr Vater und ihr Bruder ebenfalls Alphas waren, war sie resistenter gegen einen Alpha-Befehl als andere. Zudem sie eine erstaunlich starke Beta war. Ihr bester Freund Rhys behauptete immer, in ihr sei eine Alpha verloren gegangen. Lexy entspannte gezwungen ihren Körper, legte ein sanftes Lächeln auf und ging ein paar Schritte auf den Badboy zu. Sie ließ eine Hand in dessen Nacken gleiten und beugte sich nach vorn. Dabei roch sie etwas, was sie nur noch wütender machte.
In Phoenix Augen blitzte es erfreut auf, denn er bekam immer, was er wollte. Doch Lexys nächsten Worte belehrten ihn eines Besseren.
„Ich heiße Lexy und nicht Püppchen, Arschloch!“ Damit rammte sie ihr Knie in seinen Unterleib und trat zurück, während er sich an die Kronjuwelen griff und mit einem schmerzvollen Stöhnen auf die Knie sank.
„Woah, genau ins Schwarze.“
„Scheiße, das hat weh getan.“
„Das hat der Kerl so was von verdient.“
„Der wird sein Gemächt die nächsten Tage nur noch zum Pinkeln nutzen können.“
„Was für ein Spacko.“
„Der wird die nächsten Tage mit einem blauen Sack herumlaufen müssen.“
„Das hast du gut gemacht, Lexy.“
„Uhh, voll in die Eier.“
Phoenix hörte zwardurch das Summen in seinen Ohren, was gesagt wurde, konnte sich aber nicht darauf konzentrieren. Zu sehr war er damit beschäftigt, den Schmerz wegzuatmen.
Lexy blickte verächtlich auf ihn hinunter. Endlich war er so weit, dass er sich erheben konnte. „Was soll das, Weib?“, knurrte er und man hörte erneut seinen Alpha heraus.
Die Wölfin funkelte ihn wütend an. „Was das soll? Erstens: Ich bin kein Püppchen! Zweitens: Deine Alpha-Stimme bringt bei mir nichts! Drittens: Nenn mich nie wieder Weib! Viertens: Du riechst nach Sex mit einer anderen Wölfin und da erwartest du, dass ich dich mit offenen Armen empfange? Wer hat dir denn ins Gehirn geschissen?“
Phoenix starrte die Wölfin fasziniert an. Dass sich ihm eine Beta widersetzen konnte, war ihm neu, machte das Ganze aber umso interessanter.
„Sie ist bezaubernd“, schnurrte sein Wolf Kro in ihm und er unterdrückte ein Lächeln. Das war sie, da musste er dem Wolf in sich zustimmen.
Lexy würde am liebsten ein Fauchen von sich geben. Ihre Wölfin war trotz allem ganz vernarrt in diesen unmöglichen Kerl, der fast einen Kopf größer war als sie. Mit funkelnden Augen wartete sie auf eine Reaktion dieses unmöglichen Wandlers.
„Okay, dann sag mir, was ich tun muss, um dich zu bekommen“, meinte Phoenix plötzlich im Plauderton, was die Wölfin empört nach Luft schnappen ließ.
„Was du tun ...?“ Wütend brach sie ab. „Geh sterben“, fauchte sie, dann drehte sie sich einfach um und lief davon.
Phoenix folgte ihr, doch sein Mädchen war schnell, zudem ihre Freunde ihr anscheinend helfen wollten, indem sie ihn bei ihrer Verfolgung behinderten. Allerdings hing ihr hitziger Geruch in der Luft, dem er auch mit geschlossenen Augen folgen konnte. Er hatte sofort ihre Erregung gerochen, als sie ihn als ihren Mate erkannte. Und dieser Geruch war so unglaublich anregend gewesen, dass er sofort gegen eine Erektion ankämpfen musste, obwohl er gerade mit einem Mädchen Sex gehabt hatte.
Phoenix folgte der Spur nach draußen und sah nur noch, wie sie in ein Auto stieg und davonfuhr. Er wusste zwar ihren Namen, aber mehr auch nicht, weswegen er zu seinem Motorrad rannte, den Helm überzog und dem Wagen in größerem Abstand folgte. Als der Wagen auf ein Grundstück einbog, versteckte er sich hinter einem Gestrüpp und wartete. Kurz darauf fuhr der Wagen wieder davon, doch sie saß nicht mehr darin. Jetzt wusste er zumindest, wo sie wohnte. Ein Blick auf das Namensschild zeigte ihm auch noch ihren Nachnamen.
„Lexy Claymore“, murmelte er. „Bald wirst du mir gehören. Du wirst dich nicht gegen mich wehren können, denn ich kann auch ganz anders“, versprach der Alpha in der Stille der Nacht. Mit einem Gefühl der Zufriedenheit machte er sich auf den Weg nach Hause. Er wohnte bei seiner Tante. Eigentlich hatte er nicht lange hier bleiben wollen, doch seine Pläne hatten sich gerade geändert.
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Alphas Mate II - Secret Love
Fantasy©Copyright 2020 Talosaya - All rights reserved. Abgeschlossen Ab 18+! Dies ist eine Folge-Geschichte und gleichzeitig der zweite Teil zu Alphas Mate I - True Love. Dabei geht es um die Drillinge von Noah und Callen und deren Gefährten. ____________...