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     Was dann geschah, passierte alles gleichzeitig. Lexy leckte noch einmal über die Wunde an Phoenix Hals und richtete sich zufrieden auf. 
      Phoenix Vater gab einen wütenden Schrei von sich, während seine Mutter Eleonore versuchte, den Alpha zu beruhigen. 
     Mika betrat die Küche und erkannte in Tracy seine Gefährtin. Die kleine Omega stürzte sich vor Erleichterung weinend in Mikas Arme und schmiegte sich unter den erstaunten Blicken ihrer Eltern an den Beta. 
    Amy fing an, lauthals zu lachen und klatschte voller Freude in die Hände. 
     Tracys Eltern sahen empört in die Runde und wussten nicht, was sie tun sollten. 
     Phoenix war aufgesprungen, zog Lexy erleichtert in seine Arme und drückte seine Nase in ihre Halsbeuge. „Beiß mich“, wurde er aufgefordert und gehorchte. Ohne zu zögern, ließ er Kro an die Oberfläche treten und markierte seine Gefährtin. Zufrieden trat er zurück, als er spürte, wie ihre Verbindung einrastete. 
    „Ich glaube das gerade nicht. Du hinterhältiges Miststück! Du hast unsere Fusion verhindert“, tobte Frank und trat auf Lexy zu. Er hob wütend die Hand gegen die Beta, sodass diese ein warnendes Knurren von sich gab und sein Sohn dazwischenging. 
     „Rühr sie auch nur einmal an und du bist tot“, grollte Phoenix mit Alpha-Stimme, was bewirkte, dass die Omega in Mikas Armen ängstlich wimmerte, während sie sich an ihren Gefährten krallte. 
     Frank sah seinen Sohn völlig überrascht an und ließ seinen Arm langsam wieder sinken. Dass Phoenix solch eine Macht in der Stimme hatte, war ihm nie aufgefallen. Nachdenklich betrachtete er den jungen Alpha, der sein Mädchen hinter sich schob, um sie vor ihm zu beschützen. Dass die Beta es wagte, ihn einen Alpha anzuknurren, hatte ihn ebenfalls überrascht und ziemlich verärgert. „Solltest du bei deiner Mate bleiben, werden wir dich enterben, das dürfte dir klar sein“, sagte er darum kalt. 
     Phoenix sah seinem Vater ebenso kalt direkt in die Augen. Das hatte er sich so nie getraut, doch nun, da er wusste, dass Lexy ihn wirklich akzeptierte, war es ihm egal, was sein Erzeuger von ihm hielt. „Ich brauche dein Geld nicht. Ich habe mir genug Eigenes zusammen gespart. Warum, denkst du wohl, war ich nach der Schule, an den Wochenenden und in den Ferien immer Jobben?“ Herausfordernd sah er ihn an. „Ich bin einmal gespannt, wem du deine Millionen vermachen willst, wenn du keinen Erben mehr hast. Aber ich bin mir sicher, du hast dir das bereits überlegt“, fuhr Phoenix fort.
     Für einen Augenblick trat ein verunsicherter Ausdruck in die Augen seines Vaters, der aber sofort wieder verschwand. Frank blickte erbost zwischen Lexy und seinem Sohn hin und her. „Wir gehen“, knurrte er seiner Frau plötzlich zu und stapfte aus der Küche.
     Phoenix Mutter sah ihrem Mann schweigend hinterher, dann lief sie schnell zu ihrem Sohn und nahm ihn in die Arme. „Gut gemacht, mein Liebling. Deine Mate ist ein mutiges Mädchen, halte sie gut fest. Wenigstens einer von uns, der es richtig macht“, sagte Eleonore leise, küsste ihn und folgte ihrem Mann. 
     Phoenix blieb vollkommen perplex stehen und sah seiner Mutter hinterher. Das hatte er jetzt nicht erwartet. Lexy trat neben ihn und nahm seine Hand, was ihn aus seiner Erstarrung riss. Sofort zog er sie in seine Arme und küsste sie auf seine Markierung. „Endlich gehörst du mir“, murmelte er besitzergreifend, was die Wölfin leise lachen ließ. 
     Plötzlich wurden sie auf Mika aufmerksam, der mit den Eltern von Tracy diskutierte. „Sie ist meine Gefährtin und ich werde sie ganz sicher nicht wieder gehen lassen.“ 
     „Sie ist unsere Tochter und sie hat uns zu gehorchen“, beharrte Daniel und wollte nach Tracys Arm greifen, doch die Omega flüchtete hinter Mika, der sich schützend vor sie stellte. Dass seine Tochter so reagieren würde, hatte er nicht erwartet. Da auch er eine Nutz-Ehe eingegangen war, kannte er sich mit dieser Mate-Sache nur vom Hören-Sagen aus. Erstaunt sah er dabei zu, wie seine Tochter sich vertrauensvoll an den Beta schmiegte. Obwohl sie ihn erst seit ein paar Minuten kannte, vertraute sie diesem jungen Wolf. „Tracy, Liebes. Komm mit uns, wir müssen nach Hause“, versuchte er es erneut, doch seine kleine Omega-Tochter schüttelte energisch den Kopf. 
    „Ich bin volljährig und er ist mein Mate, Dad. Ich habe meinen Gefährten gefunden. Bitte nehmt ihn mir nicht weg“, bettelte sie und krallte sich gleichzeitig an Mika fest, der einen Arm beschützend um sie gelegt hatte. 
    Silvia, die Mutter, mischte sich endlich ein. „Daniel, schau doch, wie ihre Augen glänzen. So gestrahlt hat sie schon lange nicht mehr. Wir waren mit Phoenix nur einverstanden, weil er unser Mädchen hätte beschützen können. Doch jetzt hat sie ihren Gefährten, der sie beschützen wird.“ 
    Daniel betrachtete das Paar, welches eng aneinander geschmiegt vor ihnen stand. Seine Frau hatte recht. Sein Mädchen strahlte, wie sie schon lange nicht mehr gestrahlt hatte. Als Omega hatte man es oft nicht leicht und das musste seine Tochter leider am eigenen Leib erfahren. Immer wieder wurde sie heruntergemacht und gemobbt, was dazu führte, dass Tracy sich mehr und mehr zurückzog. Er liebte seine Tochter und wollte sie immer nur beschützen, doch nun hatte sie wohl einen neuen Beschützer. Langsam nickte er. „Na gut, wenn das wirklich dein Wunsch ist. Aber du, mein Junge ... beschützt du mein Mädchen nicht oder verletzt sie auf irgendeine Weise, dann werde ich dich jagen und töten.“ 
     Diese Worte klangen mehr als nur nach einem Versprechen, weshalb Mika zustimmend nickte. „Ich achte gut auf sie“, versprach er sofort. 
    Daniel sah seine Tochter lange an. „Wir holen dich zum Abendessen wieder ab“, begann er schließlich. „Und du ...“, fuhr er fort und zeigte auf Mika. „... wirst dann mit uns kommen. Wir möchten dich kennenlernen.“ 
     Der Beta stimmte mit einem Senken seines Kopfes zu. Er beobachtete, wie Tracys Vater seine Arme ausbreitete und sein Mädchen sich mit einem wunderschönen, glockenhellen Lachen hineinstürzte. „Oh Dad! Ich habe einen Gefährten und er akzeptiert mich so, wie ich bin“, gluckste sie und kuschelte sich freudestrahlend an ihren Vater. 
     „Ich weiß, mein Mäuschen. Ich habe es gesehen“, antwortete er und küsste ihren Scheitel, bevor er sich wieder von ihr löste und seiner Frau zuschob. 
     Auch Silvia nahm ihre Tochter in die Arme. „Ich freue mich für dich“, flüsterte sie ihr zu. „Aber wenn er dich schlecht behandelt, sagst du es uns“, forderte sie. Tracy kicherte leise, was Silvia ebenfalls ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Ihre Tochter wirkte so unglaublich glücklich. 
     „Er wird mir nichts tun, Mum. Er nimmt mich so, wie ich bin, das habe ich deutlich gespürt“, antwortete sie überzeugt. Sie umarmten sich noch einmal, dann verabschiedeten sie sich voneinander. Tracy ging zurück zu Mika, der sie sofort wieder an sich drückte und sanft küsste.
     Kurz darauf waren ihre Eltern verschwunden und Tracy sah verträumt zu ihrem Mate hoch. „Dir ist es wirklich egal, dass ich eine Omega bin? Es stört dich nicht?“ 
     Mika schüttelte den Kopf. „Warum sollte es mich stören, solch ein süßes Mädchen, wie dich, meins nennen zu dürfen?“, fragte er. 
     Tracy kicherte erfreut. Sie war glücklich. Ihre größte Angst war gewesen, von ihrem Mate abgelehnt zu werden. Doch dieser Beta akzeptierte sie, wie sie war. Was sie war. Eine kleine Omega! 
     „Komm“, sagte Mika leise. „Gehen wir in mein Zimmer. Ich will mit dir kuscheln.“ 
     Die Omega errötete, nickte aber entschieden. Zusammen verschwanden sie, ohne sich von den übrigen zu verabschieden, aus der Küche.
     Phoenix lachte leise, denn was Mika mit seinem Zimmer meinte, war eigentlich sein Zimmer. Er hatte selbst vorgehabt, dort hinzugehen, um mit seiner Mate zu kuscheln. Da sie sich nun markiert hatten, wurde der Drang, mit seinem Mädchen zu schlafen, nur umso stärker. Ein Blick auf Lexy zeigte ihm, dass es seiner Gefährtin ähnlich erging. 
     Amy, seine Tante, hatte permanent geschwiegen und alles in Ruhe beobachtet. Sie sah die Blicke zwischen ihrem Neffen und seiner Mate und wusste, was das bedeutete. „Wenn ihr wollt, könnt ihr mein Schlafzi...“, begann sie, wurde jedoch unterbrochen.
     „Himmel, nein! Ich könnte nie in deinem Schlafzimmer ...!“ Phoenix konnte seinen Satz nicht beenden und drehte den Kopf, als er Lexy kichern hörte. Die Wölfin schmiegte sich an ihn und hatte eine Hand auf seiner Brust liegen.
     „Danke, Amy, aber ich glaube, wir gehen besser zu mir“, begann sie. „Meine Eltern sind nicht zu Hause und Cayden, sowie Rhys ebenfalls nicht. Ich habe sturmfrei und da können wir beide uns austoben“, beendete sie grinsend ihren Satz. 
     Phoenix konnte bei diesen Worten ein erregtes Knurren nicht unterdrücken, was Lexy und Amy nun auch noch zum Lachen brachte. Die Beta tätschelte die Brust unter ihrer Hand. „Ruhig, Großer. Du bekommst deinen Sex noch früh genug“, kicherte sie. Plötzlich blähten sich ihre Nasenflügel, als sie die Erregung ihres Gefährten roch und konnte nicht verhindern, dass auch ihr ein leises Knurren entkam, was jetzt Amy und Phoenix zum Lachen brachte. Die Beta ignorierte das, schnappte sich schnell die Hand des Alphas und zerrte ihn hinter sich her zur Haustür. „Gehen wir.“ Auch diese Worte kamen als leises Knurren aus ihr heraus. 
     Phoenix brüllte mittlerweile vor Lachen, während er Lexy folgte. Amy sah ihnen schmunzelnd hinterher. Sie war froh, dass sich jetzt endlich alles zwischen den beiden geklärt hatte. Summend begann sie ihre Küche aufzuräumen. 

     Lexy konnte nicht schnell genug nach Hause kommen. Da Phoenix auch ihre Erregung riechen konnte, steigerte das auch seine eigene weiter. Mittlerweile saßen sie im Auto und rasten über die Straßen. Lexy warf einen kurzen Seitenblick auf Phoenix, der leise vor sich hin gluckste. 
     „Du hast mich vermisst“, stellte er grinsend fest und klammerte sich dabei Halt suchend in die Polster seines Sitzes. 
     Wieder glitt Lexys Blick zu Phoenix, doch dieses Mal auf seinen Schritt, wo eine deutlich sichtbare Beule zu sehen war. „Du mich anscheinend auch.“ Sie richtete ihre Konzentration wieder auf die Straße. Erleichtert atmete sie auf, denn sie hatten es nicht mehr weit. 
     „Oh ja. Du glaubst gar nicht, wie sehr“, kam grollend aus dem Alpha und Lexy grinste wissend. Ihr war es nicht anders ergangen. 
     Endlich fuhren sie auf das Grundstück ihres Anwesens. Sie hatten kaum angehalten, da sprangen beide auch schon aus dem Auto. Seite an Seite hetzten sie zur Haustür. Schon im Laufen kramte Lexy den Schlüssel aus ihrer Hosentasche und schloss auf. Kaum im Flur fielen sie übereinander her und küssten sich wild, während sie hektisch an ihren Kleidern zerrten. Lexy war sich sicher, dass es ziemlich knapp werden würde, in ihr Zimmer zu kommen. 

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Nächstes Kapitel kommt... Hetero-Smut. 😜

Alphas Mate II - Secret Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt