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     Knapp zwei Stunden später saß Rhys frisch gewaschen und völlig entspannt in der Badewanne und genoss das warme Wasser, das seinen Körper umspielte. Cayden hatte diesen Vorschlag gemacht und Rhys stimmte begeistert zu. Was ihn etwas verwunderte, war die Tatsache, dass er allein baden durfte. Eigentlich hatte er gedacht, Cayden würde durchgehend an ihm kleben wie eine Klette. Jetzt nutzte er die Atempause, die ihm der Alpha gab, um sich etwas zu erholen. Cayden hatte ihn wieder und wieder geliebt und obwohl der Wolf vorsichtig und rücksichtsvoll ihm gegenüber war, fühlte er sich ziemlich wund an und war vollkommen erschöpft. 
     „Unser Gefährte ist aber auch ein unglaublicher Alpha“, schnurrte Rikku glücklich in ihm. Er konnte gar nicht genug von ihrem Gefährten bekommen. 
     „Und er hält sich trotz seiner Erregung sehr zurück“, stimmte Luca eifrig zu. 
     Rhys hörte den beiden, mit geschlossenen Augen und einem Lächeln auf den Lippen, zu und merkte dabei nicht, wie er langsam in einen tiefen Schlaf glitt. 

     Cayden hatte Rhys ein Bad eingelassen und ihm in die Wanne geholfen. Da war ihm bereits aufgefallen, dass Rhys vor lauter Erschöpfung schwankte. Schnell eilte er zurück ins Schlafzimmer und begann damit, das Bett frisch zu beziehen. Plötzlich hörte er ein Plätschern und dann ein Maunzen. Irritiert öffnete er die Badtür und stellte fest, dass Rikku in der Wanne saß und ihn aus gelb-grauen Augen ansah. Mit einem Schmunzeln blickte er auf den kleinen Leoparden, der seelenruhig im Wasser hockte und auf etwas zu warten schien. Langsam näherte er sich ihm.
     „Hey, Kätzchen. Was machst du denn hier? Ist Rhys etwa eingeschlafen? Du hast dadurch wohl verhindert, dass er ertrinkt. Das hast du wirklich gut gemacht“, lobte er die Katze und beugte sich zu ihr hinunter. Sachte kraulte er ihren Kopf. Sofort erklang ein zufriedenes Schnurren. „Aber jetzt sollten wir dich vielleicht erst einmal aus dem Wasser holen“, meinte er anschließend und nahm ein großes Badetuch in die Hand. Er kniete sich hin und breitete es aus, dann forderte er die Katze mit einem leisen ‚Komm!‘ auf, zu ihm zu kommen. 
     Dies ließ Rikku sich nicht zweimal sagen. Geschmeidig sprang er aus der Wanne und stürmte auf den jungen Alpha zu, der ihn leise lachend in das Handtuch wickelte. Er wurde sanft abgerubbelt, was sein Schnurren lauter werden ließ. 
     Cayden lächelte zufrieden. Er war sich bewusst, dass die Katze ganz vernarrt in ihn war. Auch Rhys’ Wolf liebte ihn. Nur bei Rhys selbst war er sich nicht sicher. Der Omega wehrte sich noch immer gegen seine Zärtlichkeiten. Ihm war natürlich klar, dass er im Augenblick ziemlich aufdringlich auf seinen Gefährten wirken musste, aber er konnte einfach nichts dagegen tun. Dadurch, dass er sich so lange zurückgehalten hatte, konnte er kaum seine Finger von dem Kleinen lassen. Auch sein Wolf hatte Nachholbedarf. Cayden war erleichtert, dass er mit ihm so gut harmonierte, denn ohne die Hilfe von Jace hätte er nicht so lange durchgehalten. Er konnte von Glück sagen, dass sein Wolf nicht gegen ihn arbeitete. 
     „Es fiel mir unsagbar schwer, mich zurückzuhalten“, meldete sich Jace zu Wort und unterbrach somit seine müßigen Gedanken. 
     „Ich weiß, Jace. Aber wenn wir ihn gedrängt hätten, wäre das nicht gut ausgegangen, da bin ich mir sicher. Ich bin so unsagbar froh, dass du mich zu nichts gezwungen und stattdessen unterstützt hast“, gab Cayden unumwunden zu. 
     „Das hast du nur der Katze zu verdanken, die sich da gerade vor dir einen abbrummt. Wäre Rikku nicht gelegentlich in der Nacht zu uns gekommen ...“, sein Wolf beendete seinen Satz nicht. 
     Cayden lachte. „Du magst den Leoparden wohl sehr, hmm?“ 
     „Es ist schwer, dieses Schmusemonster nicht zu mögen. Luca hat seinen Beitrag ebenfalls dazu geleistet. Wäre er damals im Wald nicht so unterwürfig gewesen, hätte ich ihn wahrscheinlich gebissen“, gab Jace nun seinerseits zu. „Ich mag sie alle drei!“
     So in seinen Überlegungen und dem Gespräch mit seinem Wolf versunken, trocknete Cayden den Leoparden ab, dann scheuchte er ihn zurück ins Schlafzimmer. Die Katze sprang sofort auf das Bett und drehte sich auf den Rücken. Erwartungsvoll streckte sie ihm ihren Bauch hin. 
     „Ich soll dich wohl noch ein wenig kraulen, wie?“ Cayden setzte sich ebenfalls auf das Bett und fuhr mit seiner Hand durch das weiche Fell an Rikkus Unterseite. Dies machte er ein paar Minuten und die Katze räkelte sich zufrieden, während sie weiterhin ein lautes Schnurren von sich gab. „So, Rikku. Ich muss jetzt ebenfalls duschen“, sagte er kurz darauf leise und stand auf, um anschließend im Badezimmer zu verschwinden. Zurück blieb eine überaus schläfrige Katze. 

Alphas Mate II - Secret Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt