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     Den ganzen Abend blieb Colton an Jarons Seite und weil der Alpha nicht wusste, wie er damit umgehen sollte, fing er an, Alkohol zu trinken. Da Wandler durch ihre Tiere den Alkohol schneller abbauten, griff er zu hochprozentigem und spürte etwas später auch schon die Wirkung. 
     „Hey, mach mal langsam mit den Getränken, sonst betrinkst du dich noch.“ Colton nahm dem Alpha das Glas mit Wodka Lemon aus der Hand, das dieser gerade an die Lippen setzen wollte. 
     „Wasch intereschiert disch das?“, lallte Jaron und schwankte bereits ziemlich bedenklich. Mit verschwommenem Blick betrachtete er seinen Mate. „Isch musch sugeben, du siescht echt hot aus. Du Hotboy, du.“ Kichernd kippte er nach vorn, direkt in Coltons Arme.
     Der Puma-Wandler stützte grinsend den betrunkenen Alpha, der sich mit einem Schluckauf an ihm fest krallte. Plötzlich spürte er eine Hand an seinem Schritt und gab ein überraschtes Keuchen von sich. 
     „Woah, dasch nenn isch mal gut beschtückt“, kicherte Jaron erneut und fuhr forsch über die Beule in Coltons Hose. „Wies ausschieht, mach isch disch an“, stellte der Wolf dümmlich grinsend fest. 
     Colton schüttelte belustigt den Kopf. Suchend sah er sich um und entdeckte den kleinen Omega und dessen Gefährte ganz in der Nähe. Mit seinem schwankenden Mate bahnte er sich einen Weg durch die Menge und blieb vor Rhys stehen, der seinen Bruder erstaunt betrachtete. 
     „Ähh, Jaron?“ Rhys konnte es nicht fassen. Sein Bruder war tatsächlich sturzbetrunken. 
     „Ahh, Rhyssie, Brüderschen! Schön, dass esch zwischen dir und Cayden endlisch funktschioniert! Esch sieht scho aus, als hätte isch meine Probleme mit dem da“, nuschelte der Alpha und klammerte sich an Colton fest. 
     Colton wandte sich an Rhys. „Hör zu. Ich denke, es wäre nicht gut, wenn er weiter hier bleibt. Ich wohne nicht weit von hier entfernt und werde ihn mit zu mir nehmen. Da kann er dann seinen Rausch ausschlafen“, erklärte er. 
     Rhys nickte. Obwohl er dem Schwarzhaarigen misstraute, so waren er und Jaron doch Mates. Trotzdem musste er noch eine Frage stellen. „Aber du tust ihm nichts? Ich meine, du zwingst ihn zu nichts, oder so?“ Beschämt brach er ab. 
     Colton schüttelte den Kopf. „Was denkst du von mir? Wenn ich mit ihm schlafe, dann soll er das auch mitbekommen!“ 
     Der Omega nickte zufrieden. Irgendwie schien der Puma-Wandler ehrlich zu sein. „Okay. Ich gebe dir meine Handynummer, falls etwas sein sollte.“
     „Moment mal. Deine Nummer bekommt der Kerl schon mal nicht. Wenn er jemanden anrufen möchte, dann soll er mich anrufen. Ich gebe ihm meine Nummer“, unterbrach Cayden seinen Gefährten. „Ich informiere dann dich.“ 
     Da Rhys wusste, dass mit dem Alpha deswegen ganz sicher nicht zu reden war, willigte er ein. So kam es, dass Colton und Cayden ihre Nummern tauschten und der Puma-Wandler anschließend mit einem betrunkenen Jaron die Party verließ. Verwundert blickte Rhys seinem torkelnden Bruder hinterher, der sich willig von seinem Gefährten fortführen ließ. „Denkst du, wir müssen uns Gedanken um ihn machen?“, fragte er besorgt.
     Cayden sah ihn an und legte beruhigend eine Hand an seine Wange. „Ich glaube nicht, aber wenn du möchtest, können wir mit diesem Zayne reden. Er ist schließlich der Bruder von Colton. Mal sehen, was er zu ihm zu sagen hat“, schlug er vor. 
     „Okay“, sagte Rhys und man sah ihm die Erleichterung an. Hand in Hand machten sie sich schließlich auf die Suche nach Nika und ihrem Mate. Auf der Tanzfläche wurden sie fündig. Die Beta tanzte eng umschlungen mit dem Puma-Wandler inmitten anderer Paare. Rhys fing an, sie zu rufen, doch da sie nicht reagierte, sprach er sie über ihren Familien-Link an. „Nika? Kannst du mal mit deinem Gefährten zu uns kommen?“ 
     Die Angesprochene hob den Kopf und sah suchend um sich. Rhys stand am Rande der Tanzfläche und winkte ihr zu. Nika löste sich mit einem Kuss von Zayne und zog ihn schließlich mit zu ihrem Bruder und dessen Mate. „Was ist denn los?“, fragte sie über den Lärm der Musik hinweg. 
     Rhys fing an zu erklären, doch da er nur herum stotterte, übernahm Cayden die Erklärung. „Jaron ist betrunken und sein Bruder ...“ Er deutete auf Zayne. „... hat ihn mit zu sich nach Hause genommen. Jetzt macht sich Rhys Sorgen um ihn und wollte deinen Gefährten fragen, ob man seinem Bruder auch trauen kann.“
     Nika hatte überrascht zugehört. „Jaron hat sich betrunken?“, fragte sie ungläubig. Das kannte sie von dem Ältesten gar nicht. Ihr Bruder war eigentlich immer der ruhige und vernünftigste von ihnen dreien. 
     Rhys nickte und sah ängstlich Zayne an. „Wird dein Bruder ihn zu irgendetwas zwingen, wenn Jaron das nicht möchte?“ 
     Zayne lächelte und schüttelte gleichzeitig den Kopf. „Nein, zwingen wird er ihn ganz sicher zu nichts, aber er wird mit allen Mitteln versuchen, ihn zu verführen“, antwortete er überzeugt. 
     Der Omega atmete erleichtert ein. „Na dann ist ja gut. An Jaron wird sich dein Bruder bestimmt die Zähne ausbeißen“, kicherte er schließlich und Nika stimmte ihm aus vollem Herzen zu. 
     „Da wäre ich mir nicht so sicher“, meinte Zayne Unheil verkündend. „Wenn sich mein Zwillingsbruder etwas in den Kopf gesetzt hat, dann erreicht er meist auch das, was er möchte. In diesem Fall wird er wohl mit deinem Bruder schlafen wollen, um ihn zu markieren.“
     Rhys und Nika sahen sich betroffen an, dann zuckte Nika mit den Schultern. „Er ist alt genug, um sich zu betrinken, dann ist er auch alt genug, um mit den Konsequenzen zurechtzukommen.“ Nach diesen Worten schnappte sie sich ihren Gefährten und küsste ihn. Zusammen verschwanden sie wieder in Richtung der Tanzfläche.
     „Alles klar bei dir?“ Cayden sah Rhys aufmerksam an. Dieser war noch kurz in Gedanken bei Jaron, doch als er von seinem Gefährten angesprochen wurde, lächelte er und nickte. 
     „Nika hat recht. Er ist alt genug und wenn Zayne sagt, Colton zwinge Jaron zu nichts, dann will ich das glauben. Du hast mich ja auch zu nichts gezwungen und eine unglaubliche Geduld mit mir gehabt.“ 
     „Das liegt wohl an dieser ganzen Gefährten-Sache“, stimmte Cayden zu und zog Rhys an sich. „Tanzen wir ein wenig?“ 
     Der Omega sah ihn erstaunt an. „Wann hast du denn das Tanzen gelernt?“ Fragend legte er den Kopf schief.
     Der Alpha zuckte die Schultern. „Ich hatte zwei ganze Jahre Zeit, es zu lernen.“ Cayden führte Rhys auf die Tanzfläche und der Omega stellte überrascht fest, dass Cayden für seine Größe ein ausgezeichneter Tänzer war. 

Alphas Mate II - Secret Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt