Verabschiedung

259 12 2
                                        

"Sag mal.." "Stimmt's,was mir Neymar erzählt hat?",untebricht er mich. "Stimmt's,dass ihr miteinander geschlafen habt?",fragt er nun lauter. Stille.

Was soll ich ihm jetzt sagen? Soll ich ihm die Wahrheit sagen? Oder doch mitspielen? "Ein privater Grund",meint ja Neymar. Würde ich ihm das versauen,wenn ich seine Lüge aufgehen lasse? Doch die Lüge gefällt mir doch selbst nicht,wieso sollte ich sie selber verbreiten? Ich bin so verzweifelt.

Louis sieht mich mit einem auffordernden,gleichzeitig wütenden Blick an.

Ich muss mich entscheiden. Auf wessen Seite stehe ich : Wahrheit oder Neymar?

"Ja. Ja das stimmt",antworte ich nun beschlossen. Tränen sammeln sich in den Augen von Louie. Wow,ich hab gelogen und dabei ein Herz gebrochen. Super gemacht,Ellie. Vielleicht sollte ich doch die Wahrheit gesagt gehabt haben. Aber jetzt ist es zu spät. Ich bleibe bei meinem Wort.

"Was machst du bei diesem..." Gerade ist Neymar hergekommen und sieht Lou mit einem durchbohrenden Blick an. "Ney! Lass ihn in Ruhe",flüstere ich zu ihm. "Jetzt beschützt du ihn auch noch? Hast du die Wahrheit schon verraten?"

"Würde er sonst weinen? Sei leise,oder ich verrate es ihm gleich",warne ich ihn. "Komm,lass uns abhauen." "Neymar!" "Komm jetzt!" Ney hält mich am Armgelenk fest und zieht mich weg.

"Lass mich los,du tust mir weh!" "Sorry!" Sofort lässt er meinen Arm los. Nun sieht er mich mit einem ernsten Blick tief in die Augen und fragt mich : "Also,was hast du ihm erzählt?"

"Wieso ist dir das so wichtig?" "Wie gesagt,es ist privat." "Dann ist es eben auch privat,was ich ihm gesagt habe." "Ellie! Bitte,es ist echt wichtig." "Sag mir den Grund." "Ich kann nicht wirklich. Sonst würde ich's ja tun. Ernsthaft."

"Okay,okay. Ich hab gelogen. Für dich." "Danke! Du bist die Beste!" Plötzlich werde ich von zwei Armen gepackt,die mich hochheben und im Kreis drehen. Als ihm klar wird,was er da macht,lässt er mich wieder auf den Boden und entschuldigt sich.

Ich breche in Gelächter aus und er wird rot. Wie süß!

Also habe ich doch die richtige Entscheidung getroffen?

"I-ich...geh d-dann mal",stottert Neymar. "Wohin denn?",lache ich. "Ups. Wir können deinen Vater schon sehen,komm." "Los!"

****

"Wo ist Cher?",frage ich Ney vor dem Zimmer meines Vaters. "Sie ist schon drinnen. Los,öffne nie Tür!"

Wir betreten den Raum und erblicken unverzüglich auf die auf uns gerichteten Augen meines Vaters und meiner Schwester. Papa sitzt auf seinem Bett und Cherry neben ihm.

"Dad!",kreische ich und falle ihm um den Hals. "Ich hatte solche Angst um dich!" Und schon rollen die ersten Tränen meine Wangen hinunter. "Keine Sorge,Süße,es ist alles gut",tröstet mich Vater.

"Du willst uns nicht wieder verlassen,oder? Du bleibst hier bei uns,lasst uns nicht im Stich,stimmt's?" Verzweifelt und traurig guckt er auf den Boden.

"Dad? Bitte geh nicht." "Wie ich immer wieder sage,Schatz,ich muss. Manchmal läuft eben nicht alles so wie man es will. Aber wie ihr schon wisst,wenn ihr mich mal braucht,ich bin immer für euch da. Ihr braucht nur anzurufen. Und außerdem können wir uns immer wieder treffen,ich wohne nicht weit."

"Okay",gebe ich schließlich nach. In dieser Lage will ich ihn nicht noch trauriger machen. Seine Gesundheit ist am wichtigsten und genau jetzt,kann ich nichts riskieren.

Ich sehe kurz zu Neymar auf,der ebenfalls hersieht. Als er meinen Blick bemerkt,wischt er sich die Tränen aus den Augen.

Ich wende mich wieder an Papa. "Los,gehen wir",flüstere ich mit einer schwachen Stille. Vater nickt,steht auf und verlässt das Zimmer,dicht von Cher,Neymar und mir gefolgt.

~~~~

Die Verabschiedung fällt uns allen schwer. Wir lassen unseren Tränen freien Lauf. Letzendlich schaffen wir es jedoch noch,alle,loszulassen.

Manchmal läuft eben nicht alles so wie man will.

don't leave meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt