Kapitel 81

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I'm baack

Ich wache auf und bereite mich auf einen weiteren Tag vor. Nachdem ich meine Zähne geputzt, mich umgezogen, meine Haare gebürstet und das andere übliche erledigt habe, verlasse ich mein Zimmer und klopfe bei Lara an. "Oh, auch schon bereit?", sagt sie überrascht, als sie mich sieht. "Wer zuerst beim Frühstück ist!" Und schon renne ich los.
Ich bin noch immer vorne und dem Ziel schon sehr nahe. Doch plötzlich bleibe ich stehen. Meine Beine bewegen sich nicht mehr. Ich kann sie einfach nicht bewegen.

Da steht Neymar. Neymar!

Ich sollte sofort zu ihm rennen.
Wie glücklich ich bin, ihn wieder zu sehen!
Soll ich zu ihm rennen? Ihn umarmen? Ihm sagen, wie sehr ich ihn vermisst habe?
Was wenn er mich gar nicht sehen will? Was wenn er mich gar nicht vermisst hat? Und was macht er überhaupt hier?
Ach, zu viele Fragen! Die würden sich leicht beantworten, wenn ich ihn persönlich frage.
Also bewege ich mich mit kleinen Schritten zu ihm.
Doch schon wieder werden meine Beine gestoppt.

Ist- Ist das Tamara? Ist das diese Tamara, die gerade auf Neymar zukommt? Jetzt umarmt sie ihn auch noch!
Nein! Nein, oder? Das kann doch nicht wahr sein! Neymar ist doch nicht mit der zusammen? Nein, nein natürlich nicht. Das ist alles nur ein schlechter Traum. Nur ein Traum.

Nein, ist es nicht...

Jetzt haben sich die beiden endlich getrennt. Lara steht mittlerweile auch schon bei mir. Ich bemerke sie erst jetzt. Sie fragt mich immer wieder was los ist. Doch meine Augen blicken noch immer überrascht auf Neymar.

Oh nein! Scheiße! Er hat mich gesehen! Weg! Ich muss wegrennen!

Sofort drehe ich mich um, doch dann schreit bereits eine überraschte Stimme: "Ellie!!"

Nein, nein. Ich will nicht. Ich will nicht mit ihm reden.

"Ellie warte!"

Ich drehe mich um. "Was willst du?" "Was machst du hier?", fragt er. Ich antworte nicht. "Ich bin so froh dich wiederzusehen!" Er umarmt mich. Ich bin auch froh, dich wiederzusehen, wollte ich sagen. Schaffte es aber nicht. Doch ich erwidere seine Umarmung. Seit gefüllten zehn Minuten umarmen wir uns. Ich will ihn nie wieder loslassen.

"Wie geht es dir?", fragt er mich. "Ganz gut. Wo ist Leo?" "Unterwegs mit Freunden." "Und was machst du hier?" Bevor Neymar antworten kann, nähert sich Tamara. "Er ist gekommen, um seine Freundin zu sehen", sagt sie, grinst und legt ihren Ellbogen auf seine Schulter.

Freundin. So ist es also. Er hat wirklich schon ne neue.
Wieso verletzt mich das eigentlich so sehr? Ist doch klar, dass er eine neue hat. Was sollte er sonst machen? Sein ganzes Leben lang mich lieben? Ich habe doch auch einen Freund, natürlich darf er auch eine Freundin haben.
Nein, er soll aber nicht. Es verletzt mich einfach so sehr. Wie konnte er mich so schnell vergessen.

Ich bemerke Neymars besorgten Blick. "Ist alles okay?", fragt er mich. "Klar", antworte ich lächelnd. "Freut mich sehr für euch. Ihr beide passt richtig gut zueinander." "Ja, wir erwarten ein Kind", grinst Tamara, fasst ihr Bauch an und wirft einen glücklichen Blick zu Neymar, der ebenfalls lächelt. "Oh, herzlichen Glückwunsch." Mehr will ich nicht mehr reden. Meine Tränen kann ich nicht mehr länger zurückhalten. "Wir sehen uns bestimmt wieder", sage ich an Neymar gewidmet und entferne mich gemeinsam mit Lara von ihnen.

"Sag mir bitte, dass war er nicht", sagt Lara, beinahe bettelnd. "O doch, das war Neymar höchstpersönlich." "Er ist so ein Arsch." "Nein, ist er nicht. Er hat doch auch das Recht, glücklich zu sein. Und wenn er glücklich ist, bin ich das doch auch." "Das tut mir alles so leid." "Was tut dir leid? Du hast doch gar nichts getan."


"Ellie, ruf mal Leo an!", schreit Lara aus dem Badezimmer. Soll ich? Ich will nicht. Klar, ich hab Lionel sehr vermisst und will ihn so gerne wiedersehen, aber wenn ich mich mit ihm treffe, wird Neymar bestimmt mitkommen. Und ich will Neymar nicht sehen.
"Ellie?", schreit Lara erneut. "Jaja!", schreie ich zurück.

Ich wähle Lionels Nummer.

Lionel - Hallo?
Ellie - Hey, Leo. Ich bin's, Ellie.
Lionel - Ellie! So schön, wieder mal von dir zu hören! Was machst du so?
Ellie - Ehm, ich wollte fragen, ob wir uns treffen könnten. Ich bin in Madrid.
Lionel - WAS?!!! NEIN! Ich meine, natürlich können wir uns treffen!! Wann hast du denn Zeit?

Ich lache


Ellie- wenn du willst sogar jetzt sofort.
Lionel - Omg, natürlich!

Lara kommt aus dem Badezimmer. "Und?" "Also ich bin schon bereit", antworte ich.

Nach einer Stunde sind wir auch schon auf dem Weg zum Park, bei dem wir uns treffen werden. Aus der Ferne kann ich schon Lionel sehen. Natürlich ist Neymar auch dabei. Aber zum Glück diese Tamara nicht.

Als mich Lionel sieht, rennt er auf mich los, genauso wie ich. Ich springe ihn in die Arme.
"Ich habe dich so vermisst!", sage ich und versuche, nicht loszuheulen.
"Und ich erst", entgegnet er.

Nun spazieren wir entlang eines Sees. Mit Neymar hab ich noch gar nicht geredet, seitdem wir hier sind. Mit Lionel haben wir uns schon über sehr vieles unterhalten.
Auch Lara versteht sich sehr gut mit Lionel, doch mit Neymar redet auch sie nicht besonders viel.

"Und wo bleibt ihr? In einem Hotel?", fragt Lionel. "Wo sonst Leo?", sage ich. "Kommt doch zu uns", schlägt er vor. "Nein, ist gut so, danke." Auch wenn ich es nicht ertragen kann, den ganzen Tag diese Tamara sehen zu müssen. Was wenn die dann noch zu denen nach Hause kommt? Muss ich ihr dann dabei zuschauen, wie sie mit Neymar rummacht?

"Wie läuft's mit Louie?", fragt Neymar schließlich. "Ganz gut", antworte ich bloß.


Für diese Nacht haben die Jungs uns überredet, bei ihnen zu übernachten. Aber nur für diese Nacht.

"Komm, ich zeige dir dein Zimmer", flüstert Neymar und hält mich am Arm. "Können wir auch später machen." "Nein, wir müssen reden." Ich komme ihm nicht mehr entgegen und folge ihm einfach.

Wir betreten ein Zimmer im oberen Stock. Neymar schließt hinter uns die Türe und kommt auf mich zu. "Was soll das jetzt?", frage ich. "Nichts, wir müssen reden." "Na dann, schieß los!" Er kommt noch mehr auf mich zu und streicht seinen Finger über meine Wange. Ich schließe meine Augen.
"Ich habe dich so sehr vermisst." Und ich erst möchte ich antworten, tu es aber nicht. "Du hast mich auch vermisst", sagt er und nähert sich sein Gesicht immer mehr an meines. "Hör auf", ist das einzige, was ich sagen kann.
Er senkt den Kopf und entschuldigt sich.
Dann frage ich ihn, über was er reden wollte.
"Tamara. Zwischen uns ist was gelaufen. Ich war betrunken, ich kann mich an gar nichts mehr erinnern. Als ich dann erfahren hab, dass sie schwanger ist, konnte ich sie nicht einfach so in Stich lassen."
Oh, so ist es also. Ein One-Night-Stand. Zumindest ein fehlgeschlagener.
"Und wieso erzählst du mir das?" "Ich liebe dich noch immer." "Ich aber nicht, Ney. Hör endlich auf damit. Ich liebe Louis, noch immer. Ich bin nur hierher gekommen, um mit Lara Urlaub machen zu können. Also lass mich mein Urlaub genießen."

Nichts davon ist wahr. Nichts. Wenn er nur wüsste, wie sehr ich ihn noch liebe. Wie sehr ich ihn vermisst habe.
Doch ich kann es ihm nicht sagen. Er hat eine Freundin, ich einen Freund. Er wird bald Vater. Er wird Vater. Vater von einem Kind einer anderen Frau. Von dem Kind Tamaras. Wie sehr ich immer davon geträumt hatte. Neymar, der Vater meines Kindes. Der Vater unseres Kindes. Er wär einfach der süßeste, der beste Vater auf der Welt.
Das wird er auch. Nur nicht von meinem Kind.

Er sieht mich immer noch an und grinst.
Plötzlich spüre ich seine Lippen auf meinen. Ich widersetze mich nicht

Nein, ich erwidere seinen Kuss.

don't leave meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt