Kapitel: 002

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P. o.v.  Sayuri :

Ich lief noch eine Weile durch das Dorf und entschied mich dann in das Haus von meiner Großmama zu gehen.

An der nächsten Kreuzung bog ich ab und ein Blondschopf rannte gegen mich. Kurz sah er mich an und wollte etwas sagen als er aber nach hinten sah und ein Rosahaariges Mädchen auftauchte, stand er schnell auf und sah zu mir runter.
Der Junge, der in dem selben Alter wie ich war nuschelte ein schnelles Entschuldigung und rannte weg.

Fragend sah ich ihm hinterher bis das Mädchen mich anstupste.

,,Tut mir wirklich leid wegen Naruto, er passt nie auf!" Das letzte sagte sie wieder etwas wütender und lächelte mich kurz an bis sie weiter nach ihm ausschau hielt und ihm mit schnellen Schritten folgte.

Immernoch verwirrt saß ich wie ein Vollidiot auf den Boden.

Was war das den gerade?!

,,Verzeiht Narutos und Sakuras  verhalten." Ich sah vom Boden hoch zu dem Erwaschenen Ninja, der ebenfalls wie die anderen das Stirnband von Konoha trug. Er hatte seine Hand vor mir ausgestreckt und ich nahm sie dankend an. Mit seinem Griff zog er mich hoch und ich stand nur wenige Zentimeter vor ihm. Meine Wangen färbten sich rot aufgrund der plötzlichen Nähe und schnell trat ich einpaar Schritte zurück.

,,Alles in Ordnung?" Er musterte mich aufdringlich, was die Situation definitiv nicht leichter machte.

,,Ähm-ja, danke..."
Nickend antwortete er mir und sah zu meinem Stirnband das ich trug.

,,Sie sind ein Shinobi aus Kohnoa?  ...Ich habe sie noch nie hier gesehen." Sagte er leise mehr zu sich selbst gerichtet als zu mir und sah mich weiterhien fragend an.

Erst jetzt fiel mir auf dass vor mir Kakashi Hatake war.

Der Kopierninja mit dem Sharingan!

Als ich der Anbu beigetreten war, war er bei meiner ersten Mission mein Sensei gewesen, danach war er der Anbu ausgetreten.

Sagen wir das mal so... Er hatte damals viele Vorurteile gegenüber mir gehabt und ich war sozusagen der Trigger für alle die Itachi Uchiha kannten...

Er hat meinen Einstieg in die Anbu nicht einfach gemacht aber bevor ich ihm das Gegenteil von mir beweisen konnte, verließ er auch schon die Anbu.

Trotzdem beneide ich seine Fähigkeiten und ich habe schon viel über ihn und seinem Team gehört, schließlich waren Informationen zu beschaffen auch eins meiner Spezialgebiete.

,,Sie scheinen aber mich zu kennen."
Schmunzelte er nach meinem Gesichtsaudruck. Lachend entschuldigte ich mich.

,,Tut mir wirklich leid, sie waren damals mein Sensei gewesen als ich der Anbu beigetreten bin." Er schien zu überlegen und weil ich diesen Moment so unterhaltsam fand dass er nicht mehr wusste wer ich war, ließ ich ihn einfach da stehen und verabschiedete mich, um ihn nur noch mehr in seinen Gedanken zu foltern.

Es war tatsächlich lustig gewesen. Das einzige lustige an diesem Tag...

Vor der Tür meines alten und nun wieder neuen Zuhause blieb ich stehen.

Bevor ich der Anbu beigetreten war hatten wir zusammen dort gelebt. Meine Großmama und ich. Ich war nie sowie die anderen Kinder gewesen und habe bei meinen Eltern und meinem Bruder gelebt. Meine Eltern waren nachdem ich geboren wurde, kurz danach verstorben.
Da mein Bruder damals auch zur Anbu gehört hatte konnte er sich nicht um mich kümmern, also übernahm es unsere Großmama.

Ich öffnete die Tür und trat ein, kurz davor hatte ich meine Schuhe ausgezogen und stand nun in dem Dunklenflur.

Ich weiß noch, jedes mal als mein Bruder uns besucht hatte war ich immer so glücklich gewesen dass er da war. Er war mein Vorbild und ich wollte später einmal ein genauso toller Shinobi werden wie er es war.

Alle Vorhänge im Haus waren zu gezogen und hier drin hat sich viel Staub angesammelt.

Wie lange ich hier nicht mehr war...

Schuldgefühle machten sich in mir bemerkbar und ich lief durch das leer stehende Haus. Vorbereitend auf meine ganze Vergangenheit und auf die Tatsache das ich meine ganze Kindheit verschenkt habe.

Im Wohnzimmer blieb ich stehen und sah zu dem Regal, wo sich mehrere Bilder befanden.

Traurig musterte ich es.

Soviel zeit ist seitdem vergangen.

Ich wischte mir die Tränen weg und machte mich fertig um das dreckige Haus zu putzen.

Schon immer hatte ich gearbeitet oder trainiert um mich abzulenken um einfach mit den Schmerz, mit dem Verlust und der Einsamkeit zurecht zu kommen.

Jetzt stand ich hier und putze die Regale statt bei einem Freund zu sein und mich auszuheulen.

Dank der Arbeit in der Anbu hatte ich nie Zeit gehabt für Freunde oder soziale Kontakte. Für mich hatte bis jetzt immer die Arbeit gezählt. Ich hatte ja Nicht einmal die Zeit gefunden um meine kranke Großmama zu besuchen.

Wütend zerbrach die Vase die ich eigentlich waschen wollte. Ich saß auf den Boden und sah die Scherben an, sowie meine Hände die anfingen zu bluten und so den Boden damit versauten. Kurz sah ich mir die Sauerei an.

Was spricht denn dafür wenn ich es gewusst hätte das sie schwer krank war, ob ich es überhaupt geschafft hätte sie besuchen zu können mit der ganzen Arbeit...

Ich wischte mir die Tränen weg und putze nun auch den Dreck beiseite, denn ich angerichtet hatte.

Danach verband ich meine verletzen Hände und tat etwas, was ich seit noch längerer Zeit nicht mehr getan hatte und eigentlich auch nicht mehr vorhatte.

Den Friedhof zu besuchen...

Liebe stirbt nicht [Obito FF] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt