Chapter Four

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K A Y A

„ Aufstehen." Flynn zieht mich auf. „ Du kommst jetzt mit." warnt er mich.
„ Ich will aber nicht."
Die letzten 4 Tage waren anstrengend genug. Ich bin weder zu meinen Seminaren, noch raus gegangen. Ich habe weder mitbekommen wann Flynn ging oder wiederkam. Ich habe kaum was gegessen und nur sehr wenig getrunken und die zugenommene Flüssigkeit verlor ich direkt wieder in Form von Tränen. Hätte ich gewusst, dass sich Liebe so anfühlt, oder eher ein gebrochenes Herz, hätte ich direkt auf meine Mutter gehört.
„ Du nimmst dir jetzt deine Klamotten, gehst duschen und bewegst deinen Arsch in mein Auto."
Ich schaue ihn böse an und stehe auf. Meine Beine sind wackelig, fast taub, ich bin die letzten Tage kaum aufgestanden, höchstens um auf Toilette zu gehen.
„ Hast du an einem Freitag Abend nichts besseres zu tun? Feiern oder so?" ich schmeiße jedes Shirt was ich in die Hand bekomme wieder in die Tasche zurück. Schließlich drückt mir Flynn eine blaue Hose und ein graues Shirt in die Hand.
„ Nein, jetzt geh duschen."
Ich rolle mit den Augen und nehme mir noch frische Unterwäsche aus der Tasche bevor ich den Raum verlasse. Ich hasse diese Gemeinschaftsduschen, ich vermisse das Bad in unserer... Nathans Wohnung. Das Wasser tut extrem gut und ich fühle mich direkt ein Stückchen besser, aber ich habe immer noch keine Lust mit Flynn mit zu gehen. Als ich das Bad verlasse und zurück ins Zimmer will begegne ich Nura. Ich freue mich extrem sie wiederzusehen. Wir umarmen uns.
„ Wo warst du denn die ganze Woche?" fragt sie. Ich zeige den Gang runter. „ Im Zimmer."
„ Na gut, das wusste ich. Flynn hat mir ein wenig erzählt. Wie geht es dir denn?"
„ Ehrlich gesagt echt scheiße. Ich hab keine Ahnung was ich tun soll, weil ich nicht wirklich in Flynns Zimmer bleiben will, weil er jeder Zeit auftauchen könnte, aber ich weiß nicht wo ich sonst hinsoll."
„ Meine Mitbewohnerin ist am Anfang der Woche gegangen, irgendwie sind sie einen Monat lang nach Spanien verreist. Du könntest bis dahin zu mir kommen."
„ Wirklich?"
„ Natürlich, ich würde mich freuen. Ich glaube für dich ist weibliche Gesellschaft momentan besser."
Ich muss schmunzeln. „ Stimmt, Flynn entführt mich jetzt wahrscheinlich zum Essen, dann kann ich mit ihm darüber reden und in seinem Leben kehrt auch ein wenig Normalität ein."
„ Du kannst direkt morgen rüberkommen, wenns für dich okey ist. Du weißt ja wo." lächelt sie. Ihr Lächeln ist so einladen, dass ich es mir dieses Mal nicht erzwingen muss.
„ Dann bis morgen." verabschiede ich mich von ihr und gehe zurück ins Zimmer. Ich lege Nathans Shirt in die Tasche zurück und creme mein Gesicht ein.
„ Und du willst jetzt mit mir essen gehen oder was hast du vor?" ich schaue den Blonden, der auf seinem Bett sitzt, an.
„ Auch, ich dachte ich hole dich hier mal ein bisschen raus."
Ich kämme meine nassen Haare durch und schnappe mir Flynns Föhn um meine Haare zu trocknen. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit meine Haare mit der Bürste und dem Föhn zu trocknen und gleichzeitig zu glätten.
„ Vielleicht sollte ich mir meine Haare abschneiden." schlage ich vor als ich fertig bin.
„ Nein, das machst du nicht." sagt Flynn ersetzt. Da kommt wohl seine feminine Seite raus, denn er räuspert sich und sagt mit tief gestellter Stimme: „ Frauen mit kurzen Haaren sind nicht attraktiv." dabei lügt er. Denn Blair hat selbst nur schulterlange Haare und Nuras Locken reichen ihr auch nur bis zur Schulter. Wie lang ihre Haare wohl sind wenn man sie glättet?
„ Aha." sage ich grinsend und er fängt an zu lachen. „ Ich muss so oder so wieder zum Friseur." sage ich und hole mein Handy vorm Nachttisch um es in meine Hosentasche zu stecken.
„ Ich will wirklich nicht." stelle ich nochmal klar, jedoch ist ihm das egal und er schiebt mich aus dem Zimmer.

Beim Berry's angekommen, bekomme ich nur schwer mein Essen runter, ähnlich wie damals als Nathan mit dieser Evelyn aufgetaucht ist, aber Flynn ist froh, dass ich wenigstens ein paar Pommes gegessen habe. Ich lehne mich nach hinten. Mir ist wirklich nicht nach essen. Um Flynn nicht beim Essen zu schauen zu müssen schaue ich mich um. Die roten und weißen Fließen auf dem Boden, die roten Wände und die roten Lampen. Warum ist hier so gut wie alles rot? Und warum stört mich das plötzlich?
„ Alles gut?" fragt Flynn. Ich nicke nur abwesend. Plötzlich werden mir Pommes vor die Nase gehalten.
„ Ich hab kein Hunger mehr." sage ich und greife nach meinem Milchshake, wenigstens den kann ich austrinken. Flynn zuckt die Schulter und isst meine Pommes. Mein Blick wandert aus dem Fenster. Die Sonne geht langsam unter und der Himmel ist in einem tiefen orange gefärbt. Ich schaue auf meine Hände. „ Ich vermisse ihn." sage ich ehrlich. Eher zu mir selbst, weil ich die letzten zwei Tage versucht habe es nicht zu wollen. Aber es ist so. Ich vermisse ihn. Und das kann man mir nicht übel nehmen. Auch wenn er mich die ganze Zeit über verarscht hat, wir hatten unsere guten Zeiten. Alleine das Date, er hat sich wirklich Mühe gegeben.
„ Das ist offensichtlich." bemerkt Flynn. „ Aber auch völlig normal."
„ Ich hätte auf dich hören sollen, als du mich gewarnt hast."
„ Ich zitiere." er hebt den Zeigefinger „ Ich weiß worauf ich mich einlasse."
Ich lache leicht darüber. „ Ich bin so dumm." es schmerzt, mein schiefes Lächeln verblasst auch und ich muss meine Tränen unterdrücken.
„ Komm wir gehen." sagt Flynn.
Wir verlassen das Lokal und setzen uns in sein Auto. Er startet den Motor und ich versuche mich abzulenken, damit ich nicht weine.
„ Oh falsche Musik." bemerkt er, dabei lief die ganze Zeit Offset oder Travis Scott als wir gefahren sind.
- They fell in love one summer a little too wild for each other.
Shiny 'til it wasn't feels good 'til it doesn't. -
Ich muss schmunzeln. „ It was her first real lover his too 'til he had another. Oh, God, when she found out trust levels went way down." nuschle ich vor mich mit. Na gut, ich war vielleicht nicht seine erste Liebe und er hat auch keine andere aber im Prinzip hat er auch mein Vertrauen ausgenutzt. Flynn stupst mein Kinn an.
„ Kopf hoch, du überstehst das." als ich ihn anschaue schleicht sich ein Lächeln auf meine Lippen. „ Danke, wirklich."
„ Wozu bin ich sonst gut, wenn du schon mein Zimmer verlässt?"
„ Sag das nicht so, du weißt ich teile mein Zimmer gerne mit dir."
Flynn fährt auf die Straße, ich sehe von der Seite sein Schmunzeln. „ Ja das glaub ich dir." ich rolle mit den Augen. „ Ich glaube einfach, dass es etwas besser ist, wenn ich nicht direkt da bin wo Nathan mich erwartet. Falls was ist komm ich rüber."

Warum liebst du mich?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt