Chapter Twenty-Two

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K A Y A

Flynn ist etwas zu essen holen gegangen während ich meine Sachen auspacke. Plötzlich klopft es an der Tür. Also öffne ich diese und erstarre.
„ Ich wollte dich fragen ob wir zusammen fahr-."
„ Ich hab die Sachen schon geholt." werfe ich ein.
„ Oh." er fährt sich durch die Haare. Ich presse meine Lippen aufeinander, seine Anwesenheit macht mich nun nur viel nervöser, als vor wenigen Stunden.
„ Kann ich vielleicht irgendwas tun, damit du leichter eine Entscheidung treffen kannst?" fragt er vorsichtig, schon glatt nervös.
„ Tatsächlich. Du musst nur meine Frage beantworten."
„ Welche?" fragt er.
„ Warum liebst du mich?"
Er öffnet den Mund, aber ohne ein Wort schließen sie sich wieder.
„ Wenn du eine Antwort darauf hast, dann fällt es mir leichter. Wenn nicht, sogar noch mehr."
Plötzlich zuckt er zusammen. „ Ich weiß, dass ich es tue. Ich weiß nur nicht wie ich das in Worte ausdrücken soll."
„ Ich brauch deine Antwort nicht sofort, wenn du meinst du hast eine." und ich weiß das er eine hat, sie befindet sich in meiner Schublade.
„ Und wie ich eine Antwort darauf habe." sagt er selbstsicher.
„ Gut, ich warte aber nicht ewig." doch, genau das würde ich tun.
Er nickt nur und ich darf ohne Einwände die Tür schließen und weiter meine Sachen einräumen.

Eine Woche später habe ich immer noch keine Antwort, nicht mal nach der Aufführung, die einigermaßen gut gelaufen ist, nun bin ich in Nathans Wohnung um das richtige Kleid für die Hochzeit anziehen zu können. Ich entschied mich für ein rotes enganliegendes Abendkleid, an der Seite ist ein Schlitz der bis zu meinen Oberschenkel reicht, dazu trug ich schwarze Heels.
„ Woow." Nathan setzt sich auf die Couchlehne als ich aus dem Schlafzimmer komme. „ Darum liebe ich dich, du siehst wahnsinnig gut aus."
„ Ach ist das deine Antwort auf meine Frage?" ich schließe den Verschluss meiner Armbanduhr.
„ Teilantwort, aber ehrlich gemeint." ich verberge mein Lächeln nicht. Auch wenn ich ihn oft aus den Weg gehe, habe ich in solchen Momenten das Gefühl nie etwas anderes am Tag zu tun. Ich schlage mich nicht damit rum, wann er mir endlich die Antwort gibt, die ich weiß hören zu können, oder ihm mindestens auffällt, dass etwas in seiner Sammlung fehlt.
Nun gehe ich auf ihn zu. Er öffnet die Beine, sodass ich einfach vor ihm stehen bleiben kann um seine Krawatte zu binden. Seine Hand streckt sich mach dem kalten Metal an meinen Hals.
„ Du trägst sie ja noch." bemerkt er. Ich schaue runter und fahre über das Unendlichkeitssymbol.
„ Ja, sie hat sich so gut angepasst, dass ich sie nicht mehr bemerkt habe... Willst du sie wieder haben?" ich will sie schon abmachen, da greift Nathan meinen Arm.
„ Nein, trag sie, sie passt zu dir." wahrscheinlich wäre sie eh nur in der Kiste gelandet.
„ Bis du fertig?" frage ich, damit wir los können. Er nickt und wir verlassen die Wohnung.

Auf der Fahrt erkläre ich ihm nochmal, dass wir nicht zusammen da sind. Ich werde mein Ding machen und er seins. Nathan wäre ohnehin nicht freiwillig mit Josh. Es dauert nicht allzu lange bis wir ankommen. Josh öffnet uns die Tür und wir treten ins Haus. Er führt uns in den Garten. Bisher war ich nur einmal dort und das wegen Nathan, als ich ihm gestanden habe was ich fühle.
Ich bemerke Nathans finsteren Blick hinter mir. „ Hey, schau nicht so." meine Hand streicht über seinen Oberarm. Als er zu mir runterblickt wird sein Blick sofort weicher.
„ Dann musst du wohl bei mir bleiben." seine Hand streicht über den Satin Stoff meines Kleides und schlingt sich um meine Taille.
„ Kaya, komm mal bitte." Josh winkt mich ins Haus.
„ Nicht abhauen, hol dir was zu trinken und rede mit irgendwen den du sowieso nicht leiden kannst, aber bleib höflich." Nathan verdreht nur die Augen, dann darf ich gehen.
„ Was ist denn?" frage ich.
„ Meine Mutter will dich sprechen." er führt mich hoch in eins der Zimmer.
„ Wow Chelsea du siehst wunderschön aus." sage ich. Sie dreht sich vom Spiegel weg. Ihre braunen Locken fallen über ihre Schultern und das weiße Kleid sitzt perfekt an ihrem Körper.
„ Danke dir Liebes, das Kleid sieht umwerfend aus." bemerkt sie und ich bedanke mich.
„ Weswegen wolltest du mit mir sprechen?" frage ich.
„ Achso ja, ist Nathaniel auch da?" Immer wenn ihn jemand Nathaniel nennt klingt das so vornehm, so nett, so... nicht nach Nathan.
„ Also er war da, ob ich ihn noch finde wenn ich runter gehe ist schwer zu sagen, aber ich gehe mal davon aus - also ja."
„ Ist es okey, wenn ihr an einem Tisch zusammen sitzt? Du sahst das letzte Mal, als du über ihn gesprochen hast, so fertig aus, ansonsten finde ich kurzfristig noch eine andere Lösung."
„ Nein nein, alles in Ordnung. Es ist schon etwas besser geworden." lächle ich.
„ Okey gut, dann kannst du wieder runtergehen und ihn vorm Flüchten abhalten. Es fängt gleich an."
Ich nicke und verlasse das Zimmer um wieder runter in den Garten zu gehen. Auch wenn ich sagte ich mache mein Ding und ich will nicht, dass Nathan so sehr an mich klammert, suche ich ihn. Bis auf ihn, Josh und das Brautpaar kenne ich hier niemanden.
„ Oh Kaya." höre ich etwas entfernt und sehe wie Michael mich zu sich winkt. Wäre Nathan nicht neben ihm würde ich diesem Gespräch wahrscheinlich aus dem Weg gehen wollen.
„ Hallo." lächle ich und bleibe neben Nathan stehen. Plötzlich werde ich umarmt, mehr als Nathan hilfesuchend anzuschauen kann ich jedoch nicht.
„ Danke dir." damit löst er sich auch wieder von mir - zum Glück, es war verdammt unangenehm.
„ Kein Problem." Nathan zieht mich an sich.
„ Hast du Durst?" fragt er mich. Ich schaue zu ihm auf und nicke eifrig, alleine nur um dieser Situation zu entkommen.
Er schiebt mich ein Stück vor. „ Entschuldige uns." der Unterton den Nathans Stimme hatte kannte ich nicht. Er war auf einer Art verachtend.
Nathan nimmt zwei Sektgläser von einem Tablett und reicht mir das mit dem Champagner. Irgendwo in der Küche habe ich die Flaschen gesehen, sonst wäre ich mit meinen Alkoholkenntnissen schwer darauf gekommen. So vorbildlich wie er ist, weil er noch fahren muss, trinkt er Orangensaft, somit blieb mir nichts anderes übrig als Champagner zu trinken - ich mag keinen Orangensaft.
„ Trink viel davon, ist wahrscheinlich der teuerste den sie auftreiben konnten." bemerkt der Braunhaarige vor mir genervt und unterstreicht das mit einem Augenrollen.
„ Sie freuen sich dich zu sehen. Tu ihnen doch diese Freude." ich greife seine Hand und nehme einen Schluck. Es prickelt auf der Zunge und schmeckt säuerlich, sodass ich mein Gesicht verziehen muss.
„ Schmeckt nicht?" fragt er grinsend.
„ Wie kann etwas zu trinken, so trocken schmecken?" bemerke ich lachend, er stimmt mit ein.
„ Keine Ahnung, du gewöhnst dich dran." er verschränkt meine Finger in seine und ich erinnere mich wieder warum ich seine Hand überhaupt genommen habe.
„ Komm wir suchen unsere Plätze." Nathan folgt mir bis wir an einem runden Glastisch mit unseren Namen ankamen. Ich hätte damit gerechnet, dass sie Nathan sofort an den ersten Tisch setzen würden, dieser stand jedoch weiter hinten. Wir setzen uns und ich nehme noch einen Schluck und muss wieder mein Gesicht verziehen, was Nathan ein Lachen entlockt. Das Glas stelle ich auf dem Tisch ab.
„ Achso, das wirkt ziemlich schnell und stark, am besten trinkst du doch nicht so viel davon." informiert mich Nathan.
„ Ich glaube nicht, dass ich mehr als dieses Glas trinke." lache ich.

Warum liebst du mich?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt