Chapter Five

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N A T H A N

Ich klopfe an der Tür. Nochmal. Und nochmal.
„ Was?" öffnet Lina genervt die Tür und streicht sich die Haare aus ihrem Gesicht.
„ Wo ist Blair?" frage ich, auf einer Art angewidert auf ihre Hilfe angewiesen zu sein.
„ Nicht hier." sie will die Tür schließen, aber ich drücke sie wieder auf. Sie ist so schwach.
„ Wo sie ist." sage ich ernst.
„ Vielleicht bei Flynn, ich hab keine Ahnung wo sie ist." ich versuche herauszufinden ob sie lügt oder nicht, aber ich denke sie sagt sie Wahrheit. Ohne etwas zu sagen gehe ich dann auch wieder. Ich zögere als ich vor Flynns Tür stehe. Ich kann Blair schlecht ausfragen wenn Kaya im selben Raum ist. Wobei es auch 23 Uhr ist und Kaya eigentlich schlafen sollte. Dann will ich erst recht nicht darein, wenn Blair wirklich da drin ist.
„ Nate? Was machst du hier?" ertönt Flynns Stimme den Gang runter. Hinter ihm Kaya, die sich versteckt.
„ Ich suche Blair und Lina meinte-." ich merke wie Kaya sich wegdreht. Ich bin ein Vollidiot. „ dass sie vielleicht bei dir wäre." beende ich den Satz.
„ Blair ist übers Wochenende bei ihren Eltern." informiert mich der Blonde und öffnet die Tür.
„ Achso." ich beobachte wie Kaya ins Zimmer flüchtet, was mich verletzt. Sie will mich wirklich nicht sehen. Deshalb war sie bestimmt die letzte Woche nicht in ihren Seminaren.. Mindestens die wir zusammen hatten. „ Ich geh dann wohl besser wieder." Flynn schließt die Tür und ich stoppe meinen Fluchtversuch.
„ Ihr geht es extrem scheiße, ich hab es heute endlich geschafft, dass sie endlich etwas isst und versucht sie abzulenken. Das wolltest du doch wissen."
„ Vielleicht." ich fahre durch meine Haare. „ Fuck, ja ich will wissen wie es ihr geht. Ich will wissen was sie macht. Ich will alles wissen. Ich will sie wieder bei mir haben. Ich will mit ihr reden und jetzt?" meine Wut kommt aus mir raus, aber ich reiße mich zusammen, es bringt mir nichts irgendwo drauf einzuschlagen.
„ Was hast du überhaupt gemacht?" verwirrt darüber, dass er es nicht weiß schaue ich ihn an. Wahrscheinlich kann er es sich denken, aber will die Bestätigung.
„ Lina hat ihr ein Video gezeigt, wo wir die Wette abgemacht haben." es ist mir unangenehm, mich macht das nur noch wütender auf mich selbst. Die Tür geht auf und ich kann meinen Blick nicht auf etwas anderes als dieses Mädchen richten.
„ Kannst du mir die aufmachen?" ihre Hand zittert als sie Flynn eine Wasserflasche reicht. Sie schaut kurz zu mir aber genauso schnell schaut sie wieder weg. Ihre Augen sind nass und gerötet. Hätte ich nur nicht Lina erwähnt.
„ Hier."
„ Danke." damit schließt sie wieder die Tür.
„ Ich glaube ich geh dann besser."
„ Morgen Gym?" fragt Flynn.
„ Vielleicht, muss schauen." ich habe die letzten Tage kaum geschlafen und ich fühle mich teilweise wirklich ausgelaugt.
„ Schreib mir einfach." damit geht er ins Zimmer. Ich will nicht in die Wohnung zurück. Alles erinnert mich daran, dass ich sie verloren hab. Ich hätte einfach ehrlich sein sollen, anstatt sie anzulügen. Vielleicht wäre es dann anders ausgegangen.

Ich sitze eine Weile vor dem Zimmer. Die Lichter in den Gängen sind schon lange aus, aber ich finde keine Motivation aufzustehen, geschweige nach hause zu fahren. Hin und wieder döse ich vor mich hin, aber einschlafen tue ich nicht.
„ Warum sitzt du da?" mit zusammengezogenen Augenbrauen schaut sie zu mir runter. Es sieht schon süß aus, auch als sie ihre Brauen hebt, als ich nicht antworte und sie nur anschaue.
„ Keine Ahnung." sage ich. „ Warum bist du noch wach?" zu meinem letzten Zeitpunkt war es halb Eins und das ist auch schon wieder länger her.
„ Keine Ahnung." damit geht sie auch schon den Gang runter und lässt mich sitzen. Was hat sie mit mir gemacht, dass mich selbst das verletzt? Vielleicht hat sie eine andere Antwort von mir erwartet, denn sie weiß genau weswegen sie wach ist. Kaya war nie eine gute Lügnerin.
„ Nathan." ihre Stimme holt mich aus meinen Gedanken. „ Fahr nach hause." sie geht ins Zimmer, lässt die Tür aber auf. „ Und nimm das mit." sie schmeißt ein schwarzes Shirt aus dem Zimmer und die Tür ist zu. Als ich es aufhebe merke ich, dass es meins ist. Ihre monotone Stimme ist immer wieder verletzend. Schließlich finde ich den Weg zu meinem Auto und fahre zu meinem Apartment.

Warum liebst du mich?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt