Chapter Sixty

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K A Y A

„ Willst du fahren?" frage ich als ich den Laden abschließe.
„ Warum? Willst du nicht?"
Ich will nicht, dass du am Handschuhfach sitzt.
„ Ich bin ziemlich erschöpft und müde, einfach bevor etwas passiert." sage ich. Langsam gehen wir Richtung Auto.
„ Dann gib mir den Schlüssel." Nathan streckt mir seine Hand zu in welche ich meinen Schlüssel lege.
Als ich auf den Beifahrersitz sitze könnte ich versinken, diese Sitze sind so bequem, aber auch etwas breit für mich. Nathan startet den Motor und fährt los. Sofort kommt aus den Boxen die Stimme von Selena, da ihr Album eingelegt ist. Wie soll es auch anders sein. Leise singe ich mit, damit ich die Musik nicht stark übertöne, ich habe, außer in meinem Voice Coaching, nicht mehr viel gesungen und irgendwie ist es mir auch momentan etwas unangenehm wenn Nathan da ist. Warum, weiß ich jedoch nicht.
Nach 10 Minuten sind wir zu hause und stehen im Flur unserer Wohnung.
„ Willst du noch was essen? Ich hab mir vorhin Nudeln gemacht." fragt mich Nathan.
„ Ja, ich mach mir schon was.. Du kannst ja die Kapitel lesen wenn du willst." sage ich während ich in die Küche gehe. Ich strecke mich zu den Tellern und hole einem raus.
„ Hab ich schon." Der Braunhaarige stützt sich auf die Kücheninsel. „ Die Erdbeeren hab ich auch schon geschnitten und in den Kühlschrank getan."
Prüfend sehe ich ihn an und stütze mich auf der Arbeitsplatze zu ihn rüber und lege meine Hand auf seine Stirn. „ Die Wäsche hast du nicht aufgehangen?"
Er verzieht das Gesicht. Na wenigstens etwas, was mich nicht daran zweifeln lässt, dass mein Freund vor mir steht.
„ Mir ist eben langweilig wenn du nicht da bist. Und vielleicht ernähre ich mich auch endlich gesünder, wenn ich selbst koche."
„ Oder du stehst jeden Tag in der Küche und machst dir Chicken Wings."
„ Fuck, jetzt weiß ich was ich vergessen hab."
Ich schüttle den Kopf und mache mir die restlichen Nudeln auf einen Teller.
„ Wir können morgen zum Berry's." sage ich. „ Dann hast du deine geliebten Flügel." ich stelle den Teller in die Mikrowelle und stelle eine Minute ein.
„ Nathan, ich will ein Tattoo."
Mir ist bewusst, dass ich sowieso keins haben kann während ich schwanger bin und einige Zeit darauf, aber danach... was soll mich da schon aufhalten?
Er lacht auf. „ Haben die Alkohol auf deiner Arbeit? Wie kommst du denn darauf?"
„ Naja, einfach so... Nur was kleines, keine Ahnung was, keine Ahnung wo, aber ich möchte eins."
Noch immer lacht er. „ Vergiss das, deine Mutter bringt dich um."
„ Hmm.. vielleicht sieht sie es ja nicht... Vielleicht siehst es auch nur du." grinsend kräusle ich meine Nase und hole den heißen Teller aus der Mikrowelle. Ich setze mich neben Nathan an die Kücheninsel und beobachte ihn solange er eine Antwort sucht.
„ Das hört sich gut an, aber wenn du ein Baby haben willst, wird das schwierig."
Ich schlucke die Nudeln runter. „ Ich weiß, aber ich habe ja noch Zeit bis ich ein Motiv weiß." dabei realisiere ich seine Worte kaum.
„ Du kannst Montag mitkommen, ich lass mir was stechen." warnend richtet er seinen Zeigefinger auf mich. „ Aber nur zuschauen."
Ich nicke. Was soll ich auch machen? In der Lage mir direkt eins stechen zu lassen bin eh nicht.
„Warte was hast du vorhin gesagt? Wenn es ich ein Baby haben will?"
„ Also du bist die jenige die von uns Schwanger wird, ich hab diese Einschränkung nicht. Und naja, ich gehe nicht davon aus dass du nächsten Monat schwanger sein solltest, aber unmittelbar vor einer Schwangerschaft soll man sich kein Tattoo stechen lassen." erklärt er mir das, was ich schon wusste.
Nur das es nicht auf mich zutrifft, weil ich nicht vor einer Schwangerschaft stehe. Vielleicht sollte ich es ihm jetzt sagen.
„ Hmm ja." sage ich darauf nur, nicht in der Lage ihm irgendetwas zu erklären.

Am nächsten Tag, ca. zwölf Uhr mittags, blättere ich durch das Skript, weil - auch wenn es mein Vorschlag war - Nathan darauf bestand jetzt zu proben.
„ Du bist zu unsicher. Das war bei Romeo und Juliet nicht so."
„ Vielleicht weil das ein Theaterstück ist, das jeder auf diesem Planeten kennt und kein Film der nicht mal bewiesen hat, dass er würdig ist im Kino zu laufen."
Abwehrend hebt er die Hände. „ Sorry."
„ Außerdem ist es mein erster Kinofilm, also darf ich nervös sein."
„ Ist gut, ist gut. Mach weiter."
Also sage ich weiter meinen Text auf, die dritte Szene, die wir nun schon ausprobieren, aber irgendwie, irgendwas stört. Sonst bekomme ich es auch hin mich gut in Charaktere zu versetzen, aber hier funktioniert das aus irgendeinem Grund nicht und das regt mich auf. Ich will das hinbekommen, für ihn, weil er unbedingt möchte, dass ich mitspiele. Also muss ich es wenigstens versuchen. Innerhalb von einem Monat kann ich das noch gut perfektionieren, ich brauch einfach nur eine Szene die zu mir passt, in die ich mich gut hineinversetzen kann.
Nach einer weiteren Szene die nicht funktioniert, gebe ich auf und lege mich auf die Couch, mein Bauch tut weh und das beunruhigt mich noch mehr.
„ Baby.."
Ich winke ab, habe überhaupt keine Lust mit ihm zu reden.
„ Lass mich kurz, bitte."
Meine Beine baumeln über die Lehne, meine rechte Hand ruht auf meinen Bauch der einem Schildkrötenpanzer Konkurrenz machen, meine linke Hand liegt auf meiner Stirn und meine Augen sind geschlossen. Ich höre wie Nathan sich auf den Sessel setzt.
„ Ich bekomm das schon hin.. ich hab noch einen Monat."

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