Chapter Sixty-Four

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K A Y A

Zwei Wochen später fahre ich nachdem College zu meiner Frauenärztin, die mir sagt, dass ich einen Jungen bekomme und dazu ein neues Ultraschallbild. Danach ging ich zum Friseur, um mir das Braun auffrischen zu lassen,weil es längst verblasst war. Arbeiten musste ich zum Glück erst Mittwoch, also konnte ich nach dem Friseurtermin nach hause.
Wobei ich auch nicht nach hause möchte. Ich fühle mich jeden Tag unwohler in Nathans Nähe, wobei ich gerne in seiner Nähe bin... Wenn mein Bauch nur nicht so wachsen würde.
„ Hey." ich gebe Nathan einen kurzen Kuss zur Begrüßung und ziehe meine Schuhe aus.
„ Ich habe gute Neuigkeiten für dich."
Ich kann mir nicht vorstellen wovon er redet, überhaupt nicht. Das bedeutet nichts gutes.
„ Ähm.. und die wären?"
„ Ich hab dein Manuskript in den Verlag von dem Freund meines Vaters gegeben."
„ Nathan es ist doch noch gar nicht fertig und ich muss es noch überarbeiten und-."
„ Sie wollen es haben, sie veröffentlichen dein Manuskript sobald du fertig bist."
„ Was?" frage ich, da ich grade dabei war mich aufzuregen und mich jetzt freuen möchte, aber dennoch sauer bin, weil Nathan es einfach hinter meinen Rücken entschieden hat.
„ Du hast mich schon verstanden."
Schließlich umarme ich ihn. „ Danke, wäre aber schön gewesen hättest du vorher mit mir geredet."
„ Hab ich doch, du meintest es ist fast fertig und hätte ich dir gesagt, was ich vorhabe, hättest du es nicht gewollt."
„ Jaa, aus gutem Grund." ich lasse mich auf die Couch fallen. „Ist ja jetzt auch egal, ich denke ich muss mich nun zusammenreißen und die letzten Kapitel schreiben."
Nathan setzt sich neben mich, was ich nutze um meine Beine über seine zu legen und meinen Kopf an seine Schulter. Seine rauen Finger streichen über meine Oberschenkel und schieben mein Kleid ein Stück höher.
„ Nathan nicht." ich lege meine Hand auf seine. Wir hatten lange keinen Sex mehr und wahrscheinlich will er es so sehr wie ich, aber dann sieht er meinen Bauch. Ich ziehe mich schon nicht mehr vor ihm um, oder stehe extra früher auf, wo er noch keine Kraft findet um aufzustehen, sodass er mir ins Bad folgen kann.
„ Was ist los?"
„ Ich will nicht. Ich bin müde." das bin ich tatsächlich. Durch mein Manuskript, das Proben und dem frühen aufstehen bin ich wirklich müde. Es gab Zeiten, wo es schlimmer war, aber grade könnte ich nur tot ins Bett fallen, aber diese Woche ist das Vorsprechen und ich bin noch immer unsicher.
„ Wir haben solange nicht mehr-."
„ Ich weiß - ich weiß." das zweite klingt abwesender, aber nur weil ich es so sehr will. „ Wir könnten... wenn ich mein Kleid anlassen kann." es klingt nicht nur bescheuert, es ist auch so. Nur eine andere Lösung hab ich nicht.
„ Aber warum? Du weißt, dass du dich für nichts schämen brauchst."
Doch, für meinen fehlenden Mut.
„ Momentan ist es schwierig, weißt du. Ich schäme mich nicht, aber würde mich so wohler fühlen."
Er mustert mich, bevor er den Kopf schüttelt. „ Wenn du nicht willst, zwing ich dich auch nicht dazu. Leg dich hin, ich mach uns etwas zu essen und dann gehen wir nachher den Text nochmal durch, okey?"
Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. Kurz küsse ich seine Wange bevor ich ins Schlafzimmer gehe. Ich löse das Kleid von meinem Körper und werfe mir ein Shirt über bevor ich mich hinlege. Das Kissen riecht nach einer Mischung von Nathans und meinem Geruch, der schon unbeschreiblich ist. Meine Augen fallen zu und ich schlafe schnell ein.

„ Hey, essen ist gleich fertig." Nathans Stimme reißt mich aus dem Schlaf.
„ Ich komm gleich." nicke ich und bekomme einen kurzen Kuss auf die Lippen gedrückt. Die Tür geht quietschend auf, aber fällt nicht zurück ins Schloss. Nach wenigen Minuten stehe ich auf und gehe augenreibend in die Küche, wo ich auf den Hocker, vor der Kücheninsel, klettere. Nathan stellt mir einem Teller hin und setzt sich neben mich. Es riecht köstlich, generell finde ich Reisgeruch in letzter Zeit so angenehm, ich könnte nur Reis essen. Schwanger sein ist anstrengend.
„ Das schmeckt gut."
Nathan klopft auf seine eigene Schulter. „ Chefkoch."
Belustigt schüttle ich den Kopf. „ Ich bin stolz auf dich."
Mittlerweile kocht er öfters als ich, ist dabei auch wesentlich kreativer. Ich habe im er nur das gekocht, was meine Mom oder ich mir selbst beigebracht habe.
„ Du Nathan..?" ich schaue von meinem Teller zu ihm auf und muss mein Lächeln unterdrücken, als er mich mit runden Wangen anschaut.
Gut, Kaya, sag es ihm einfach.
„ Ich-." setze ich an. „ Ich-." mehr kommt nicht raus. „ Ich habe Angst vor dem Vorsprechen."
Gut gemacht, wer hat damit gerechnet, dass ich es nicht hinbekomme.. Es kann doch nicht so schwierig sein.
Er greift nach meiner freien Hand. „ Brauchst du nicht, du bist gut und es wird auch gut laufen."
Ich nicke nur und esse weiter. Schließlich war das nicht das Thema was ich ansprechen wollte. Natürlich bin ich nervös, es ist neu, aber meinen Text kann ich sicher - vor allem wenn ich nun die restliche Woche noch weiter übe. Eigentlich kann es nur daran scheitern, dass ich ihnen nicht gefalle... oder ich bin so nervös, dass ich doch den Text vergesse.
Nach dem Essen gehen wir nochmals den Text durch, ich habe mich für eine kurze Szene in der Mitte entschieden. Die Charaktere kennen sich schon und es ist das erste Mal wo sie merkt, dass sie sich mehr vorstellen kann. Ein Gespräch während sie durch die Straßen laufen, er bringt sie von der Arbeit nach hause. Ich kann mir gut vorstellen dass es eine schöne Szene werden würde, die Frage ist nur ob ich mitspielen werde.

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