Chapter Fourty-Two

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K A Y A

Tief atme ich ein „ Ich bin schwanger." sage ich beim Ausatmen.
„ WAS? WIE? OH MEIN GOTT KAYA!" schreit meine beste Freundin, während ich wieder einzelne Tränen verliere. Scheiße, das kann nicht wahr sein.
„ Was machst du jetzt?" fragt sie ruhiger, als ich zu schluchzen beginne.
„ Ich weiß es nicht. Ich will es nicht abtreiben, wer sagt, dass ich die Möglichkeit nochmal habe, aber wie soll es weiter gehen, mit dem College, mit dem Rest.."
„ Naja, dieses Semester kannst du noch beenden, danach wird's schwierig, vielleicht kannst du die Aufgaben ja zu hause machen."
„ Ich weiß es nicht, mein Kopf tut weh. Ich weiß gar nichts mehr." sage ich einfach raus. „ Oh mein Gott meine Mutter bringt mich um."
„ Na dann brauchst du dir keine Gedanken über deine Zukunft zu machen." scherzt sie.
„ Es ist kein guter Zeitpunkt um Scherze zu machen."
„ Sorry... Kaya. Zerbrech' dir nicht den Kopf, es ist nicht zu spät eine andere Entscheidung zu treffen und du hast noch Zeit mit Nate darüber zu reden. Du bist erst am Anfang, noch steht dir alles offen, genieße deine Weihnachten, bleib ruhig, du hast noch reichlich Zeit um dir Gedanken zu machen, aber Nathan wird merken wenn etwas nicht stimmt."
„ Da hast du recht.." sage ich und zucke zusammen als es an der Tür klopft.
„ Alles gut, Kaya?" erst als ich erleichtert ausatme, als die Stimme von Natalia und nicht Nathan durch die Tür dringt, merke ich, dass ich meine Luft angehalten habe.
„ Ja ich komme gleich." mit einer so gebrochenen Stimme, klingt das nicht grade überzeugend.
„ Darf ich reinkommen?" ich schiebe den Test in meinen Rock, denn ich sitze wieder auf den Boden.
„ Jo ich muss auflegen, okey?"
„ Falls was ist ruf mich an."
„ Liebe dich." sie erwidert und legt auf.
„ Komm rein." rufe ich.
Natalia schließt hinter sich die Tür und lehnt sich ans Waschbecken, während ich mir erneut über die Wangen wische.
„ Was ist los?"
„ Ich würde es dir sagen, weil ich mit meiner Mutter nicht darüber reden kann und du jetzt schon für mich mehr eine Mutter bist, aber-." beichte ich aber halte kurz inne um durchzuatmen. Ich kann mir weder eine Lüge ausdenken, kann und will ich nicht, Nathan anzulügen reicht und in den letzten Tagen habe ich mit ihr so oft darüber geredet, dass es mir schon normal erscheint. „ du darfst Nathan aber um keinen Umständen etwas sagen."
Nun hockt sie sich vor mich hin und schaut mich noch besorgter an. „ Mach ich nicht, erzähl was ist los, süße?"
„ Ich habe einen Anruf von meiner Frauenärztin bekommen und konnte nicht abwarten bis ich wieder in LA bin also-." ich ziehe den Test vor. „ wollte ich sicher gehen, ob sie recht hat."
Natalia nimmt mir den Test aus meiner zittrigen Hand.
„ Weißt du.. Ich bin auch früh mit Nathan schwanger geworden, mit 23 um genau zu sein, für mich ist eine Welt zusammengebrochen, nicht weil ich kein Kind wollte, sondern weil ich dachte ich könnte nichts mit meinen Leben machen. Wir haben so viel darüber gesprochen, ich weiß das du genau an das selbe denkst und ich kann deine Gefühle bestimmt alle nachvollziehen. Ich wollte es Michael auch nicht erzählen, Nathan ist ihm sehr ähnlich, also was manche Einstellungen angeht und vor allem sein Aussehen, aber das wichtigste ist, was du willst, diese Entscheidung kann dir niemand abnehmen, nicht ich, nicht Nathan. Für alles gibt es eine Möglichkeit, ein Semester auszusetzen und nachzuholen oder auch zu hause zu arbeiten, alles ist möglich und ich bin mir sicher, wenn du dich dafür entscheidest das Kind zu behalten, wirst du Hilfe haben, dass ganze durchzustehen und alles zu erreichen was du möchtest. Du musst das nicht alleine machen."
Sie schafft es mir sogar jetzt ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, aber Worte bekomme ich trotzdem nicht raus.
„ Du wärst eine fantastische Mutter und wenn ich ehrlich bin, falls Nathan dir nichts gesagt hat, ich hab ein wenig auf ihn eingeredet.. Ich weiß nicht ob es seine Einstellung verändert hat, aber ich denke du bist ihm so wichtig, dass er es vielleicht wirklich in Erwägung zieht, das bedeutet nicht, dass du jetzt ins Wohnzimmer marschieren und es ihm sagen sollst, nimm dir, was das angeht die Zeit die du brauchst, aber denk nicht, dass Nathan es sofort abschlägt."
„ Danke, wirklich."
Sie drückt mich nochmal, bevor wir das Bad verlassen. Den Test habe ich zurück in die Verpackung gepackt und in meiner Tasche verschwinden lassen. Als wir zurück im Wohnzimmer sind sitzt Nathan mit Lyran auf den Arm am Weihnachtsbaum, der einjährige schüttelt eine Box und grinst breit. Ich konnte mir die Zwei stundenlang anschauen. Nathans Blick richtet sich auf mich, ich setze mich neben ihn auf den Boden und lege meinen Kopf an seine Schulter.
„ Alles gut?" ich nicke nur und lächle ihn an, nicht gezwungen, weil auch mit meiner Erkenntnis kann ich nicht sagen, dass dieser Moment nicht schön ist. Nathan setzt Lyran auf seinen Oberschenkel sodass er mich ebenfalls anschauen kann, Nathans Blick wechselt zwischen mir und dem Baby auf seinen Schoß, welches beginnt zu lächeln und wieder die Box schüttelt.
„ Sie ist schön, oder?" nun schaut Nathan mich an. „ Perfekt um ehrlich zu sein." sein Grinsen könnte nicht breiter sein. Kurz küsse ich ihn. Wie könnte ich ihn nicht lieben?
„ Geschenke auspacken!" ruft Ally, die aus ihrem Zimmer stürmt und ebenfalls vor dem Baum stehen bleibt. Sie verteilt die verpackten Kartons, ich hab nicht grade mit einem Geschenk gerechnet, aber dennoch bekomme ich eins.
Lyran streckt sich zu mir mit der Box.
„ Soll ich sie dir aufmachen?" ich nehme ihm die Box aus der Hand, löse die weiße Schleife und reiße das blaue Papier ab um dann den Deckel zu öffnen. Es ist ein Elefantenstofftier, was wir gekauft hatten, das ich dem Jungen direkt wieder in die Hand drücken kann. Wieder schüttelt er den Elefanten und präsentiert ihn stolz vor Nathan.
Der Braunhaarige dreht sich zu mir. „ Wenigstens gefällt es ihm."
Ich nicke zustimmend und schaue auf den Karton auf meinen Schoß hinunter. Vorsichtig reiße ich das Papier runter und öffne den Karton.
„ Ich hoffe es gefällt dir.. ich war mir nicht sicher." sagt Natalia als ich ein hellblaues schulterfreies Kleid vor mir halte.
„ Es ist wunderschön, danke." lächle ich.
„ Zeit für mein Geschenk." sagt Nathan ungeduldig und aufgeregt wie ein kleines Kind. Es ist nicht besonders groß, deshalb habe ich keine Ahnung was es sein könnte. Ich gebe ihn ebenfalls mein Geschenk, dass ich erst aus meiner Tasche holen muss, doch er besteht darauf, dass ich sein Geschenk zuerst auspacke.

Warum liebst du mich?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt