Chapter Sixty-One

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K A Y A

Vorsichtig folge ich Nathan durch die Glastür des Studios. Vielleicht war aus doch keine gute Idee mit hier her zu kommen. Während ich Nathans Hand fester umgreife, schaue ich die Zeichnungen an der Wand an, sie sind so gut.
„ Nate, wie immer zu spät." ein schwarzhaariger Mann vielleicht Anfang dreißig kommt auf uns zu. Nathan kommt ihm entgegen und schlägt ihm ein.
„ Sorry. Sie wollte noch was essen." Nathan deutet auf mich, worauf mir die Hitze in die Wangen steigt und ich schief lächle.
„ Jesse." der Mann hält mir die Hand hin.
„ Kaya." ich schüttle seine Hand und schaue direkt zu Nathan.
Noch immer habe ich keine Ahnung, was er sich stechen lässt und wohin, denn außer seine Beine ist kaum Haut frei und Tattoos auf seinen Beinen will er nicht.
„ Denkst du wir bekommen das auf meinem Arm noch rauf?" Nathan hebt den linken Arm und dreht ihn ein wenig.
„ Ja, du musst mir nur sagen ob es gut ist wie ich es vorbereitet habe." Jesse nickt zur Seite und sie gehen hinter den Tresen. Ich stütze mich auf den Tresen, ohne so neugierig zu werden und mit zugehen. Die Beiden besprechen paar Dinge mit dem Platz, dann gehen wir nach hinten.
Als Jesse beginnt sitze ich neben Nathan, immer noch ohne zu wissen was er sich grade über Ober- und Unterarm stechen lässt. Entweder schmerzt es Nathan nicht, oder er lässt es sich nicht anmerken, aber ich glaube dass es bei mir anders sein würde. Nach einer Stunde oder anderthalb ist das Tattoo fertig.
„ Und wie findest du es?" mit einem breiten Grinsen präsentiert er mir das Tattoo.
If you are broken you do not have to stay broken.
Dahinter befindet sich ein Schmetterling. Auch wenn mein Grinsen dreimal so breit ist wie sonst kann ich mein Kommentar nicht verkneifen.
„ Ein Selena Gomez Zitat und ein Schmetterling? Nicht grade männlich."
Er schüttelt den Kopf, küsst mich kurz und setzt sich wieder auf den Stuhl, damit er Folie über den Arm gewickelt bekommen kann.
Es ist mein Lieblingszitat und ich habe einmal erwähnt, dass ich Schmetterlinge mag, als wir am See waren. Irgendwie trifft das Zitat gut auf Nathan, wenn man vergleicht wie er früher war und jetzt aus sich heraus kommt - nicht zu jedem, aber vor allem bei mir. Nathan bezahlt und wir steigen ins Auto.
„ Sicher, dass du eins haben willst?"
„ Ich bin mir sicher, dass ich vorerst doch keins haben will, irgendwann vielleicht, wenn meine Mutter mich nicht ermorden kann." wir lachen über meine Bemerkung.
„ Es ist süß, ich hätte nicht damit gerechnet." gebe ich zu.
„ Ich wollte etwas auf meiner Haut haben, dass mich an dich erinnert, falls irgendwann mal was sein sollte, wovon ich nicht ausgehe, aber man weiß nie."
Ich greife nach seiner Hand. „ Solange ich diesen Ring an meinen Finger trage, werd ich nicht so schnell verschwinden." ich zeige auf den Ring, seine Reaktion ist ein Kuss und ein breites Grinsen was seine Grübchen zur Show stellt.
„ Ich liebe dich."
„ Ich liebe dich." erwidere ich. „ Können wir jetzt was essen gehen?"
„ Du hast schon wieder Hunger?"
Schließlich esse ich für zwei.
„ Ja." ich schaue hoch, dann wieder zu ihm um sein Schmunzeln zu betrachten.
„ Gut. Dann lass was essen gehen."

Als wir etwas weiter ein Diner finden, gehen wir rein. Wir setzen uns an einen freien Tisch etwas weiter hinten. Ich schaue durch die Karte des Diners die auf den Tisch liegt.
Eine Kellnerin nimmt unsere Bestellung auf und bringt uns wenige Minuten später unsere Getränke. Ich nehme einen Schluck von meinem Wasser.
„ Wie würdest du deine Kinder nennen?" fragt er mich ohne jede Vorwarnung, worauf ich mich verschlucke.
„ Was?" frage ich und huste.
Immer wenn dieses Thema aufkommt, wenn ich die Wörter 'Kinder', 'Baby' und oder 'Schwangerschaft' höre, bekomme ich Panik - riesige Panik.
„ Wie du deine Kinder nennen würdest... Ich dachte, du wüsstest da was, wenn du schon so lange den Wunsch hast."
„ Ja, aber wie kommst du darauf?" frage ich, als ich nicht mehr husten muss.
Er zuckt die Schultern. „ Wir haben das Thema so oft und es interessiert mich."
„ Hmm.. Léon und Alyssa."
„ Nur zwei?"
„ Also das sind meine Favoriten, kommt eben darauf an, welches Geschlecht... Ein Jungen kann ich schlecht Alyssa nennen, aber ich hätte gerne drei oder vier?"
Nun verschluckt er sich an seiner Cola. „ Drei oder vier?"
„ Es hat noch Zeit, vielleicht ist mir eins schon zu anstrengend, wer weiß." sage ich um ihn ein wenig zu beruhigen.
„ Lass mich raten, zwei bis drei Jahre Unterschied... Keine zehn oder mindestens etwas wo sich ein Kind alleine um sich kümmern könnte."
Ich meide seinen Blick und nehme einen Schluck von meinem Wasser, hilfesuchend halte ich Ausschau nach der Kellnerin.
„ Okey, okey gut, wenn das dein Wunsch ist, bitte." kein Ausraster, kein Sarkasmus, nur pures Einverständnis. Wieso vermisse ich plötzlich die Zeiten, wo wir uns wegen jeder Kleinigkeit gestritten haben?
„ Sicher?" frage ich unsicher und schaue ihn wieder an.
„ Ja, ich glaube, dass es manchmal besser wäre, wenn ich und meine Schwester nicht so einen großen Altersunterschied hätten."
„ Wärst du lieber jünger oder sollte deine Schwester älter sein?" Wie ich auf diese Frage komme, ist mir nicht klar, ich habe sie einfach direkt ausgesprochen, bevor ich überlegen konnte wie bescheuert sie klingt.. Was mir bestätig wird wird als Nathan das Gesicht verzieht, aber dennoch ein Grinsen auf dein Gesicht erscheint.
„ Keine Ahnung, hätte beides seine Vor- und Nachteile, aber ich glaube es wäre doch besser wenn meine Schwester älter."
„ Was wäre denn der Nachteil wenn du jünger wärst?"
„ Naja ich wäre noch in Wisconsin auf der High School und würde dich nicht kennen und wäre zu jung um dich zu daten oder-." er hebt meine Hand. „ Zu heiraten."
Grinsend schüttle ich den Kopf. „ Idiot."

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