Chapter Fourty-Nine

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K A Y A

Natürlich ist er nicht dumm und er wird es selber bemerken, das hätte ich selbst merken müssen. Vielleicht ist das die beste Situation ihm zu sagen, dass ich schwanger bin. Vielleicht sollte ich aber auch warten bis ich den Test beim Frauenarzt gemacht habe. Vielleicht sollte ich ihm aber auch die ganze Situation einfach erklären.
„ Nein bin ich nicht." lüge ich. Er weiß genau, dass ich nicht lügen kann, deshalb strenge ich mich wirklich an. Nicht weil ich ihn anlügen will, sondern weil ich Angst vor seiner Reaktion habe, Angst habe von dem was er mir an den Kopf werfen könnte, Angst, dass wir den Abend vor unserer Abreise streiten könnten. Ich habe einfach Angst.
„ Hmm.." nachdenklich dreht er deinen Kopf zur Seite. Gespannt schaue ich ihn an. Doch er steht nur auf und geht ins Bad. Wenige Minuten später höre ich das Wasser der Dusche. Ist er jetzt traurig darüber, dass ich es nicht bin? Fragt er sich, warum ich diese Anzeichen habe, aber behaupte, dass ich nicht schwanger bin? Will er dass ich schwanger bin oder will er es nicht?
Ich drehe mich zur Seite, schaue auf die Uhr. Kurz vor eins. Ich sollte langsam schlafen, wir müssen um acht am Flughafen sein. So ziehe ich die Decke bis zu meinen Schultern und inhaliere den Duft von meinen Hoodie bis ich einschlafe.

Am nächsten Morgen wache ich schweißgebadet von dem Klingeln meines Weckers auf. Ich strecke mich zum Nachttisch rüber und schalte den Wecker aus. Mein Blick schweift über das leere Bett. Während ich mich aufzwinge, reibe ich über mein Auge, merke ich dass das Bad ebenfalls leer ist, sowie dass seine Sachen fehlen. Wo ist Nathan wieder? Ich gehe duschen, froh darüber, dass mir nicht übel ist, was aber nicht lange anhält. Nachdem ich im Bad fertig bin, ziehe ich mich um. Meine hellblaue ripped Mom-jeans und ein grauer Nike Pullover von Nathan müssen heute hinhalten. Ich packe meinen Koffer, nehme meine Tasche und packe sie auf den Koffer,während ich immer noch versuche Nathan zu erreichen. Ich habe ihn fünfmal angerufen und mindestens dreißig Testnachrichten in den letzten fünfzehn Minuten geschickt.
Das Klicken der Tür bekommt meine Aufmerksamkeit.
„ Wo warst du?" frage ich als der Braunhaarige die Tür geschlossen hat.
„ Nochmal bei meiner Mom."
Kurz läuft mir ein Schauer über meinen Rücken, sie hat versprochen nichts zu sagen, ich hoffe er hat sie nicht darauf angesprochen.
„ Wir müssen los." er greift meinen Koffer und geht ohne weiteres aus dem Zimmer.
Wir checken aus, Nathan verstaut den Koffer und ich umklammere meine Tasche auf dem Beifahrersitz. Vielleicht hätte ich ehrlich zu ihm sein sollen. Er rutscht hinter das Lenkrad und startet den Motor um loszufahren.

Als wir wieder in unserer Wohnung sind, ist die Stimmung immer noch komisch. Ich war nicht in der Tiefgarage, aber mustere den Autoschlüssel denn ich von Nathan zum Geburtstag bekommen habe und fahre über das Mercedes-Benz Logo.
Dieses Jahr fängt ja schon perfekt an.
Ich schaue auf und Nathan steht in der Tür, lehnt sich, mit Händen in der Hosentasche und Oberkörper frei, gegen den Türrahmen.
„ Willst du mir erklären was los ist?" frage ich vorsichtig. Er stützt sich ab und setzt sich zu mir aufs Bett.
„ Ich mach mir einfach Gedanken darum warum es dir in letzter Zeit so schlecht geht, mehr nicht."
„ Mir geht es doch gar nicht schlecht, das mit der Übelkeit geht schon weg, aber das ist auch das einzige. Es geht mir gut."
Wenn da nicht der ganze Schwangerschaftsstress wäre, wie es am besten verheimliche und dass ich übermorgen zum Frauenarzt muss um es mir bestätigen zu lassen, dass ich schwanger bin.
„ Wirklich?" das dunkelblaue Augenpaar mustert mich wieder.
Leicht lächle ich und nicke. „ Ja wirklich. Außer mein Freund ist plötzlich verschwunden und geht nicht ans Handy, sowie ignoriert mich auf deinem dreieinhalb Stunden Flug, dann geht es mir nicht so gut." sage ich.
Er zieht mich zu sich. „ Sorry." er küsst meine Schläfe und wir bleiben eine Weile so sitzen.
„ Wie hättest du reagiert hätte ich ja gesagt?" breche ich die Stille.
„ Weiß ich nicht, ich würde auch nicht sagen, dass ich darauf gehofft hab, aber es wäre eine gute Erklärung für alles gewesen."
„ Achso."
„ Wollen wir was essen gehen? Ich hab riesigen Hunger."
Ich muss schmunzeln. „ Nur wenn wir Pizza essen gehen, ich kann keine Burger mehr sehen."
„ Gut. Und du fährst." er raschelt mit dem Autoschlüssel in meiner Hand.
„ Okey."
In der Tiefgarage stehe ich dann vor einem weißen GLC 300. Mein Blick richtet sich schlagartig auf Nathan. „ Das ist nicht dein ernst."
„ Meiner nicht, aber als Michael damit ankam, wollte ich es ihm auch nicht abschlagen."
„ Was?" Nathan beginnt zu grinsen.
„ Also spontan für fünfzigtausend ein Auto zu kaufen kann ich nicht und er meinte zu mir er will dir irgendwas dafür zurück geben, dass ich-."
„ Du hast deinen Vater nicht gesagt, dass ich ein Auto brauche."
„ Nein, das wusste er selbst. Von mir sind die Tickets, aber ich wusste du wirst dich weniger darüber aufregen, wenn ich sage das Auto ist von mir."
„ In welcher Familie bin ich bloß reingeraten?" nuschle ich.
„ Carter.. Und du bist bald auch eine."
Ich kann nicht anders als zu grinsen als er mir einen Kuss auf die Wange drückt. So klettere ich in den Wagen. Der Innenraum ist schwarz und riecht so neu, dass ich lieber aussteigen würde, als es mein Wagen nennen zu wollen. Nathan nimmt auf dem Beifahrersitz platz. Ich starte den Motor und parke aus um aus der Tiefgarage zu fahren.
Das ist mein Auto und es ist perfekt.

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