Chapter Twenty-Five

1.7K 47 0
                                        


K A Y A

Fast zu spät stürze ich in den Philosophie Saal. Gut, dass ich nicht schon genug Fehlzeiten in Chemie hatte, ich musste heute auch noch verschlafen. Ich setze mich zwischen Josh und Nathan und packe meine Sachen aus. Meine Haare sind fast unmöglich zu bändigen, die ganze Zeit streiche ich sie mir aus dem Gesicht.
„ Wo warst du?" fragt mich Josh.
Mein Blick wandert kurz rüber zu Nathan der ein breites Grinsen im Gesicht hat. „ Verschlafen. Ich hab Chemie auch abgewählt." Es ist die letzte Woche vor den Ferien und ich habe nur Chemie und Yoga abgewählt und einen anderen Schauspielkurs.
Den Kurs über machte mich Nathan unfassbar nervös. Keine Ahnung, warum mein Körper plötzlich so auf ihn reagierte. Öfters musste ich meine Hände an meiner kakifarbenen Jeans abwischen, weil sie vor Nervosität dauernd schwitzig wurden. Unruhig rutschte ich auf dem Stuhl hin und her. Mir gelang es nicht still zu sitzen.

Gegen 16 Uhr befinde ich mich wieder auf dem Basketballplatz. Mittlerweile treffe ich den Korb noch öfters und versuche mich an irgendwelchen Tricks, die natürlich echt schrecklich waren, aber sonst war es langweilig.
„ Die kleinste Basketballspielerin der Welt." ich erschrecke als Nathans Stimme ertönt.
„ Was machst du hier?" frage ich, er sollte eigentlich zu hause sein und Dinge tun die Nathans tun. Mit großen Schritten kommt er auf mich zu, bis er vor mir stehen bleibt.
„ Ich will auf deine Frage antworten."
Erstaunt schaue ich ihn an. „ Oh, okey." Ich lege den Ball hin und widme mich ganz seiner Worte.
„ Ich hab nach den richtigen Worten gesucht, weil ich Angst hatte du könntest, wenn ich etwas falsches sage dich dafür entscheiden mir bis zu deinem Lebensende aus dem Weg gehen zu wollen, aber gestern habe ich gemerkt, dass es keine falsche Antwort gibt, weil egal was der Grund ist, dass ich diese Gefühle für dich habe, es ist mein Grund und es kann nicht falsch sein... Höchstens wäre es für dich nicht genug." er macht eine Pause und streicht mir die Haare hinters Ohr.
„ Und warum liebst du mich?" frage ich sanft.
„ Ich hab dich ein wenig beim Basketball spielen beobachtet und ich bin mir sicher, hättest du mich nicht kennengelernt, wärst du gar nicht auf die Idee gekommen diesen Platz zu betreten. Keine Ahnung wie lange du das schon machst, aber man merkt zum Beispiel dadurch, dass du dich für mich interessierst. Du interessierst dich für mich, für das was ich fühl, wer ich bin und nicht nur für meinen Körper, was alles andere als selbstverständlich für mich ist. Ich bin dir nicht egal, selbst jetzt würdest du mir eine zweite Chance geben, obwohl ich die größte Scheiße gebaut habe. Du verstehst mein Handeln, auch wenn es nicht nachvollziehbar ist. Aber am meisten liebe ich an dir, dass was ich auch am meisten an dir hasse, deine kitschige Art. Deine Vorstellungen von einer Beziehung, auch wenn ich es dir nicht grade bieten kann, ich versuche es. Du schaffst es, dass ich darüber nachdenke was ich tue und nachdem du mich verlassen hast, habe ein nur einmal gegen den Schrank geschlagen. Ich habe nichts getrunken und auch meine Wut höchstens an dem Boxsack im Gym rausgelassen, nur weil ich wusste, dass es Sachen sind die du an mir nicht magst." Er ist still.
„ Fertig?" frage ich um sicher zu gehen.
„ Fürs erste."
Skeptisch schaue ich ihn an. „ Red aus."
„ Nein, dann wird es zu kitschig, so bin ich nicht." winkt er ab.
„ Kitschig bringt Pluspunkte." ich setze ein breites unschuldiges Lächeln auf.
„ Wir hatten doch gestern diese Hochzeitsgeschichte.."
„ Ja?"
„ Vielleicht ist der Abend bis zum Zeitpunkt in der Küche nicht der allerbeste gewesen und vielleicht bin ich nicht der Typ der heiraten möchte, aber selbst wenn mein Vater diese Frau geheiratet hat.. Ich habe einen Gedanken nicht vergessen können."
Wieder macht er eine Pause. Ich springe vor ihm rum und schlage ihn leicht gegen die Brust, weil ich es wissen will.
„ Ich konnte nicht aufhören mir vorzustellen wie es wäre, wenn du ein Hochzeitskleid trägst und durch eine Kirche läufst und alle dich anschauen. Wie du durch die Aufmerksamkeit errötest und dabei einfach nur umwerfend aussiehst, während ich am Altar auf dich warte."
Ich konnte nicht anders als mit offenen Mund dazustehen. Ich hatte mit allem gerechnet aber das war zu viel. Mit seinem Finger an meinem Kinn schließt er meinen Mund und stützt meinen Kopf hoch.
„ Auch wenn wir uns nur 4 Monate kennen und es nicht immer die besten waren, weiß ich dass ich dich solange bei mir haben will, wie es geht. Ich will mein Leben mit dir verbringen."
„ Ich glaub mir ist schwindlig." sage ich. „ Träum ich?"
„ Nein, aber wenn du nochmal meine Sachen klaust bin ich nicht mehr so nett zu dir."
Nun steigt mir röte ins Gesicht aber nicht, weil ich geschmeichelt war sondern mich ertappt fühle. „ Was meinst du?" mein unschuldiges Lächeln taucht wieder auf meinem Gesicht auf.
„ Du weißt genau von was ich rede. Ganze drei Blätter."
„ Ähmm... es war aus Versehen, mir ist die Kiste aus dem Schrank gefallen und du weißt doch wie neugierig ich bin." ich spitze meine Lippen und verlagere mein Gewicht von einem Fuß zum andern.
„ Als ich nachgeschaut habe wusste ich was du vorhattest."
„ Aber du meintest die Sachen doch ernst, oder?"
„ Ich lüg dich nie wieder an." ich springe ich ihn um den Hals und er hält mich fest. Der Boden unter meinen Füßen verschwindet als er sich aufrichtet.
„ Ziehst du bitte wieder bei mir ein?"
„ Dann muss ich meine Sachen wieder einpacken."
„ Hat Flynn erledigt." ich schaue ihn verwirrt an.
„ Ich habe weder gesagt, dass wir wieder zusammen sind noch, dass ich wieder bei dir einziehe."
„ Dann sind deine Sachen jetzt eben wieder in Taschen als im Schrank." nun lächelt er unschuldig.
„ Ich weiß nicht... Ist es klug direkt wieder zusammenzuziehen?"
„ Sind wir für kluge Entscheidung bekannt?"
„ Argument."
„ Ich will bei dir sein und du weißt genau wie anstrengend es ist allein zu schlafen."
„ Sicher, dass du nicht jemanden haben willst der deine Wäsche wäscht?"
„ Das ist eine gute Nebensache."
Ich schüttle den Kopf. „ Ich hab einen Idioten als Freund."
„ Na wenigstens bin ich wieder dein Freund."
„ Ich korrigiere: Vollidiot." mit einem Grinsen im Gesicht küsse ich ihn.

Warum liebst du mich?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt