Chapter Fourty-One

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K A Y A

Mein Geburtstag rückt immer näher, die letzten zwei Tage in Wisconsin sind so schnell rumgegangen. Nathan hat mir viel gezeigt und wir waren Geschenke für seine Mutter, Ally und Lyran einkaufen. Apropos Geschenke, heute ist Weihnachten und es schneit draußen. Und mein erstes Geschenk habe ich anscheinend schon bekommen, denn Nathan hat mich mit seinen Kopf zwischen meinen Schenkeln geweckt, dieser Tag konnte nur gut werden. Die seltsame Stimmung vom ersten Tag hat sich gelegt, aber wir wissen beide, dass wir früher oder später über dieses Thema reden müssen.
Nathan befindet sich grade im Bad und ich höre das Wasser der Dusche, als mein Handy klingelt. Die Praxisnummer meines Frauenarztes.
„ Hallo?" es ist Weihnachten, warum ist da jemand in der Praxis.
„ Hallo Miss Wilson?" eine Frauenstimme ist am Telefon.
„ Ja?"
„ Gäbe es die Möglichkeit, dass sie in die Praxis kommen können?"
„ Ich bin momentan verreist, worum geht es denn?"
Ein Zögern auf der anderen Seite, gefolgt von einem leisen Nuscheln.
„ Ich stelle Sie zu Dr. Roberts durch, sie erklärt es Ihnen."
Kurz darauf spreche ich mit meiner neuen Ärztin.
„ Miss Wilson, ich habe Neuigkeiten für sie."
Die Art wie sie es sagt kann mich grade überhaupt nicht erfreuen, dabei weiß ich nicht mal um was es geht.
„ Sie waren ja hier, wegen der Pille, wir haben uns die Werte ihres Bluttestes und die Untersuchungen angeschaut und festgestellt, dass sie bereits schwanger sind." Meine Kehle wird aus dem nichts trocken. Ich dachte diese Nachricht zu bekommen wäre erfreulicher und vor allem später. Nein, ich kann nicht schwanger sein, nicht jetzt. Das geht nicht. Wir haben verhütet und ich habe meine Periode bekommen.
Ich räuspere mich. „ Aber ich hatte meine Periode, wie ist das möglich?" frage ich sicherer als ich dachte und stehe auf, obwohl ich lieber sitzen bleiben möchte, aber ich muss sicher gehen, dass Nathan nicht gleich aus dem Bad gestürmt kommt.
„ In selten Fällen kommt es dennoch zur Periode, bei manchen Frauen setzt sie bis zum sechsten Monat oder gar nicht erst aus und haben keine anderen Anzeichen. Jedenfalls wollte ich Sie darum bitten, in die Praxis zu kommen, wenn Sie wieder in der Stadt sind, damit wir einen Schwangerschaftstest machen können um es so bestätigen oder doch ausschließen können, das wäre nochmal sicherer."
„ Ich bin in ca. zwei Wochen wieder zurück, dann komme ich in die Praxis."
„ Gut, für den Fall, dass sich der Test als positiv herausstellt, können Sie überlegen ob Sie das Kind behalten wollen, denn wie Sie bestimmt wissen ist ein Schwangerschaftsabbruch nur bis zur zwölften Schwangerschaftswoche möglich, doch es kann auch sein, dass diese Werte sich anders erklären lassen und es keine wirkliche Schwangerschaft ist, doch ich gehe sehr davon aus, dass es eine ist."
„ Okey, danke." keine Ahnung was ich sonst darauf antworten soll.
Sie verabschiedet sich und legt auf.
Ich muss kreideblass sein, anderes kann ich mir nicht erklären. Ich nehme eine Wasserflasche vom Tisch und trinke sie mit großen Schlücken aus. Ich bin kurz vor einen Nervenzusammenbruch, wie soll ich das Nathan sagen, soll ich es ihm überhaupt sagen, wie wird er reagieren.. Diese Reise ist zu viel für meine Nerven.
Mit einem Handtuch über die Haare rubbelnd kommt Nathan aus dem Bad.
„ Was ist los?"
„ Können wir nochmal zum Einkaufscenter fahren? Ich muss noch ganz dringend etwas holen, was ich vergessen habe." ich versuche nicht panisch zu klingen, aber muss meine Hände an meinem Rock abwischen. Der weiße schulterfreie Strickpullover ist bei meiner inneren Hitze auch nicht grade eine Hilfe.
„ Ja natürlich." er beugt sich runter und küsst mich und ich glaube, er hätte in diesen Moment nichts machen können, was mich mehr beruhigt hätte.
„ Vielleicht sollten wir noch etwas zu Essen holen, du bist echt blass."
Bei dem Wort Essen wird mir plötzlich übel, ich wollte nicht essen, ganz und gar nicht, dennoch zwinge ich mir ein Lächeln auf. „ Essen ist gut. Ich habe wahnsinnigen Hunger."
„ Dann föhne ich meine Haare und dann können wir los."
Ich nicke. Nach einen Kuss auf meinen Kopf verschwindet er wieder im Bad. Ich atme tief durch, zweimal um sicher zu gehen, dass ich ruhig bleibe. Ich ziehe meine Stiefel an und nehme meinen Parka vom Stuhl.
Als Nathan fertig ist, gehen wir los und halten an einer Bäckerei und fahren weiter zum Einkaufscenter. Das Croissant liegt mir wie ein Stein im Magen, aber wenigstens habe ich etwas im Magen.
„ Ich bin gleich wieder da." sage ich und steige aus, damit er nicht mit mir weiter diskutiert einen Parkplatz zu suchen und mit zu kommen. Die Drogerie befindet sich zu meinem Glück am Anfang des Ganges. Schnell suche ich einen Schwangerschaftstest, bezahle ihn und verstecke ihn in meiner Tasche. Draußen steige ich zurück in den schwarzen Benz. Ich könnte jeden Moment losheulen, aber ich halte mich zurück. Wir fahren jetzt zu Natalia nach hause ich verschwinde ganz unauffällig ins Bad und mache den Test. Ganz einfach. Ich muss es wissen, ich kann nicht warten.
Natalia umarmt mich fest, bevor ich meine Jacke und Schuhe ausziehen kann, als ich dies erledigt habe springt mich Ally auch schon an und umarmt mich. Es ist schön hier so gut aufgenommen zu werden.
„ Entschuldigt mich kurz." ich verschwinde im Bad. Tief atme ich durch und mache den Test. 5 Minuten warten 5 lange Minuten. Ich sitze auf den Fließen während ich den Test auf dem Rand des Waschbeckens liegen habe - geschlossen natürlich.
Was tue ich wenn er positiv ist? Bin ich froh wenn er negativ ist? Sag ich es Nathan? Wie läuft es weiter mit dem College? Scheiße ich habe keine Antwort auf irgendeine Frage, das Einzige was ich weiß ist, dass ich extreme Panik vor dem Ergebnis habe, kein Wort mit Nathan über Kinder wechseln möchte und auch so weiß, dass Kinder nicht zu seinen Zukunftsplänen gehören. Wir haben auch jetzt schon genug Probleme. Der Timer auf meinen Handy klingelt. Schwer komme ich hoch und schaue auf den Test..

Frohe Weihnachten Kaya, du bist schwanger.

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