Chapter Twenty-Seven

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K A Y A

Als ich einen Tag später die Tanzhalle betrete überkommt mich ein unwohles Gefühl. Ich kann nur beten, dass Lina einen anderen Kurs gewählt hat, besonders gut ist sie sowieso nicht. Als ich die Umkleide betrete, schon fertig umgezogen, weil ich ihr nicht traue, verstummt der Raum. Ich stelle meine Tasche neben Nura ab.
„ Und?" frage ich so leise wie möglich. Meine Freundin nickt nur. In der Zeit, in der ich mich in einen der Toiletten umgezogen und hier hergelaufen bin sollte sie bei Lina lauschen ob sie über Nathan spricht.
Als ich zu ihr rüber schaue bindet sie grade ihre Haare nach hinten und redet mit ihrer Freundin, dessen Namen ich mir nicht gemerkt habe.
Ich drehe mich zu meiner Tasche um meine Wasserflasche hinaus zu nehmen und plötzlich steht sie vor mir und schaut mich selbstgefällig an.
„ Schade Kaya." grinst sie. „ Ich sagte doch, ich gewinne immer." darauf tätschelt sie meinen Kopf. Ich stehe auf und stelle mich nah an sie dran.
„ Weiß du Lina, ich weiß nicht was es dir bringt.. Denn eigentlich müsstest du wissen, dass du und Nathan niemals sowas haben werdet, wie ich es mit ihm hatte, aber du kannst nicht davon reden gewonnen zu haben, wenn deine Konkurrentin keinen Wert im Preis sieht, denn dann ist es einfach zu gewinnen."
Nura und ich verlassen dann sie Umkleidekabine und gehen in den Saal. Wir stellen unsere Flaschen auf den Matten ab und setzen uns zu den anderen.
„ Lina, Kaya, kann ich euch mal bitte sprechen?"
Mrs. Taylor schaut mich und sie an. Ich bin die Erste von uns beiden die aufsteht. Wir folgen ihr an den Rand.
„ Ich will nicht wissen, was zwischen euch ist, aber die letzten Wochen hab ich euch etwas beobachtet und ich möchte euch bitten eure Streitigkeiten außerhalb meines Kurses zu führen. Kapiert?" bei ihrem letzten Wort schaut sie Lina eindringlich an.
„ Entschuldigung, es wird nicht wieder vorkommen." die Nervosität in Linas Stimme war nicht zu überhören, was mich sehr überrascht.
„ Gut, dann setzt euch wieder."
Als alle fertig waren und auf dem Parkettboden saßen, fangen wir auch an. Es war eine riesige Erleichterung nicht mehr darauf achten zu müssen, dass gleich jemand mit Absicht gegen mich stößt oder ähnliches. Nach dem Kurs ziehe ich mich um und gehe nach Lina aus dem Umkleideraum. Wie vorgewarnt ist Nathan da und Lina zögerte nicht zu ihm zu gehen, am liebsten hätte ich sie jetzt schon mit den Kopf gegen die Wand geschlagen, am besten durch.
„ Hey Nathan." ihr kichern bringt mich fast zum Kotzen, aber ich gehe einfach an den beiden vorbei.
„ Oh was hast du denn da?" sagt sie auffällig laut. „ Ist das ein Knutschfleck?" ich spüre ihren Blick in meinem Rücken, wollte sie grade versuchen damit Eifersüchtig zu machen?
Ich drehe mich um und sehe ihr selbst gefälliges Grinsen, darauf verlasse ich die Halle. Nur Schade Lina, dass der Knutschfleck von mir ist.

Nathan ist kurz nach mir am Theatersaal und schüttelt sich.
„ Was ist-." ich verstumme als er meine Hand nimmt und über seinen Hals streicht.
„ Es ist so eklig wenn sie mich anfasst." diese simple Bemerkung lässt mein Herz schon schneller schlagen und spätestens jetzt wären alle meine Zweifel verflogen.
„ Nach Freitag fasst sie dich nie wieder an."
Kopfschüttelnd kommt er runter und küsst mich. Darauf gehen wir in den Saal.
Schon gestern haben wir nicht viel im Schauspielkurs gemacht. Ich glaube ich werde Mr. Evans schon ein wenig vermissen, alleine weil ich bestimmt nicht noch einen Professor bekomme der früher Schluss macht oder sogar für einzelne ganz ausfallen lässt. Das war das letzte Seminar vor den Ferien und wir durften direkt wieder gehen. Dazu entschied ich mich selbst das letzte Mal Chemie ausfallen zu lassen. Deshalb fahren wir nach hause.
Ich schlüpfe aus meinen Schuhen und will meinen Schlüssel aufhängen, aber Nathan schlingt seine Arme von hinten um mich und hebt mich hoch um mir einen Kuss auf die Wange zu geben. Nach der Sache mit Lina in der Tanzhalle ist er nur anhänglicher geworden.
„ Alles gut?" er verteilt sanfte Küsse in meine Halsbeuge, hoch zu meinem Kiefer.
„ Ja, warum sollte es nicht so sein?" Schon spüre ich den Boden wieder unter meinen Füßen. Also löse ich mich von ihm und gehe Richtung Küche.
„ Du bist so anhänglich plötzlich." ich verschwinde durch den Durchgang und befinde mich in der Küche. Während ich mir ein Glas Wasser einschenke, kommt Nathan mir nach. Ohne ein Wort stellt er sich vor mich und legt seine Hand an meine Taille. Eine simple Berührung, die mir momentan den Verstand rauben kann.
„ Ich bin einfach nur froh darüber, dass du wieder hier bist." mein Lächeln kann ich nicht unterdrücken. Keine Sekunde später werden meine Füße vom Boden getrennt und ich sitze auf der Arbeitsfläche. Mit seinem Bein trennt er meine Knie voneinander und stellt sich zwischen meine Beine. In der Hoffnung ein Schluck Wasser könnte die Hitze in mir dämpfen, nippe ich am Glas. Fehlgeschlagen. Mit seinen Händen stützt er sich neben meinen Oberschenkeln ab. Ich stelle das Glas ab und schaue ihn an. Es scheint nicht als hätte er irgendwas bestimmtes vor. Das Einzige was er tut ist mir meinen Verstand zu rauben. Plötzlich fange ich an zu kichern, keine Ahnung was mich dazu brachte, aber ich kann nicht ernst bleiben, wenn er mich einfach nur anschaut und nichts sagt oder anderes tut. Kopfschüttelnd grinst er und ich sehe wieder seine Grübchen - ich liebe sie.
Ich reiße mich zusammen. „ Was willst du?" während ich mich an seinen Seiten festhalte rutsche ich ein Stück vor. Seine Augen analysieren mein Gesicht, aber er antwortet mir nicht. Sein linker Mundwinkel hebt sich mit einen gefälligem Schnauben.
„ Baby, rede mit mir." ich küsse seine Wange und lege meine Hände auf seine Schultern. Er beugt sich nun ganz zu mir runter und küsst mich fordernd. Was auch immer grade in seinem Kopf abgeht, vielleicht wollte ich es gar nicht wissen.
Seine Finger streichen über meine Oberschenkel, zu meinen Hüften und wieder hinab. Ein genießenden Ton kann ich mir nicht unterdrücken aber ich löse mich von ihm.
„ Nein, wir können nicht-."
„ Doch wir können." als er sich wieder zu mir beugt, lehne ich mich, in der Hoffnung mit meinen Kopf nicht gegen die Schränke zu stoßen, zurück. Vielleicht hab ich es zu sehr darauf abgesehen, weil er mich nur richtig anschauen muss und ich seinen Körper an mir spüren will - in mir spüren will.
„ Ich würde, gerne, dass weißt du, aber wir können nicht."
„ Warum?"
Ich hatte gehofft es nicht aussprechen zu müssen. Er zieht mich immer mit dummen Witzen auf, als könnte ich etwas dafür und er wäre 13. „ Weil ich meine Periode habe." seufzend schaue ich an die Decke.
„ Achso." er greift das Glas neben mir und trinkt draus. Keine Bemerkung? Kein Witz? Prüfend mustere ich ihn, während er schluckt, das Glas wieder abstellt und sich löst.
„ Ich dachte wir kennen uns mit Blut auf dem Bettlaken aus, aber wenn du lieber deine Tampons in dir haben willst." mit einem Schulterzucken geht er durch die Tür Richtung Flur. Kopfschüttelnd rutsche ich von der Arbeitsfläche und stelle das leere Glas in die Spüle bevor ich ihm folge.

Warum liebst du mich?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt