Chapter Sixty-Two

1.4K 48 0
                                    


K A Y A

„ Hab dich nicht so." spielerisch schlage ich gegen Nathans Schulter.
„ Warum muss ich hier mitmachen?" fragt er während ich weiter die Maske auf sein Gesicht auftrage.
Jo lacht im Türrahmen. „ Weil du lustig damit aussiehst." sie beißt von ihrem Schokoriegel ab.
„ Du hast gesagt du machst mit, also beschwer dich nicht."
„ Hab ich gar nicht, du hast mich damit überfallen bevor ich was anderes planen konnte."
„ Ist doch das selbe." winke ich ab und wasche den Pinsel aus bevor die schwarze Creme fest wird.
Jo geht ins Wohnzimmer und Nathan lehnt sich an die Wand neben der Tür.
„ Und was jetzt? Pizza bestellen und Filme schauen?"
„ Joa... So ähnlich. Jo und ich wollen 'Full House' schauen."
„ Ich hätte für mein Spiel morgen trainieren sollen." seufzt Nathan und verlässt das Bad. Ich folge ihm und mache das Licht aus.
„ Vielleicht... Tu nicht so als hättest du nicht die Möglichkeit gehabt."
Mit seinen dunkelblauen Augen schaut er auf mich hinab. „ Du hast nicht gesagt, dass ich mir irgendwelche Masken auftragen lassen und neunziger Serien reinziehen muss."
„ Dann konzentrier dich auf die Pizza, du weißt ja wo du anrufen musst." ich lächle unschuldig und gehe schnell an ihn vorbei und hüpfe zu Jo auf die Couch. Wir wählen die vierte Staffel aus und beginnen zu schauen.
Nachdem er die Pizza bestellt hatte, lässt sich Nathan auf den Sessel fallen. „ Flynn kommt gleich her."
Jo verschluckt sich an ihrer Cola und ich pausiere die Folge.
„ Und was will er hier?" frage ich und klopfe auf Jos Rücken.
Er zuckt die Schultern. „ Weiß ich nicht genau, aber wenn ich bis dahin diesen bescheuerten Knoten auf meinen Kopf und die Maske los bin, wäre ich sehr dankbar."
„ Hmm... Mal schauen was sich machen lässt."
„ Hast du ihm gesagt, dass ich hier bin?" klinkt sich Jo nun mit ein.
„ Nein. Man es ist Flynn, es wird nicht viel passieren wenn du hier bist und er auch."
„ Nathan." sage ich warnend, er schaut von seinem Handy auf.
„ Jo, wenn du meinst es funktioniert nicht, dann kannst du auch ganz normal mit ihm reden." der Braunhaarige zuckt die Schultern. „ Er bleibt bestimmt nicht lange, er wird innerhalb von fünf Minuten weg sein."
Ich schaue zu meiner besten Freundin die mich hilfesuchend betrachtet. „ Wir machen das schon, er braucht eine Weile hier her. Lass erstmal weiter schauen, okey?"
Langsam nickt sie und ich starte die Folge wieder.
Ich weiß genau wie viel Angst sie davor hat ihn wiederzusehen, nicht vor dem was passieren könnte, sondern von dem was sie fühlen könnte und das kann ich vollkommen nachvollziehen.
Nach ca fünfzehn Minuten verschwindet Nathan in der Küche.
„ Ich stelle mich der Situation mit Flynn, wenn du Nathan endlich sagst, dass du schwanger bist." flüstert sie mir zu.
„ Mir ist es egal ob du mit ihm redest oder dich im Schlafzimmer oder Badezimmer versteckst, dass ist deine Sache. Und es ihm zu sagen ist meine Sache."
„ Wem was sagen?" Nathan mustert mich aufmerksam während er sich mit seiner Wasserflasche wieder auf den Sessel setzt.
„ Dass ich-." ich presse meine Lippen aufeinander. Jo stößt mit ihrem Ellenbogen gegen meine Schulter. „ Dass ich-." es klingelt. „ Pizza!"
Ich springe auf und öffne die Tür. „ Keine Pizza, nur Flynn." ich schaue zu den Beiden rüber, Jo springt von der Couch und stolpert den Flur runter.
„ Sorry... Ich würde dich ja umarmen, aber letztes Mal war das nicht so toll an meinen Klamotten." er deutet auf mein Gesicht. Ich trete einen Schritt zur Seite, damit der Blonde reinkommen kann. Als er Nathan anschaut bricht er in lachen aus. Ich muss mir auf die Lippe beißen um mein Grinsen zu unterdrücken, was Nathan natürlich bemerkt.
„ Jaja, was willst du jetzt genau hier?"
„ Im Wohnheim wars langweilig und ich hatte keine Lust mit Blair und Lina feiern zu gehen."
„ Ja ähm-."
„ Ihr schaut Full House?" unterbricht er mich bevor ich etwas sagen kann und ist schon auf dem Weg zur Couch. Warum muss es auch seine Lieblingsserie sein?
Ich will grade einwenden, aber Nathan kommt mir zuvor.
„ Ey, Johanna, wenn du dich nicht den ganzen Abend im Badezimmer einsperren willst, beweg deinen Arsch ins Wohnzimmer." ich schaue mit zusammengezogen Augenbrauen zu ihn hoch. Doch ihm ist das egal, denn er grinst nur breit. „ Wem was sagen?" wiederholt er seine Frage von vorhin..
„ Jo ist hier?" fragt Flynn und ich kann ihm nicht dankbarer sein.
„ Jaa, wir wollten was zusammen machen." ich höre das Klicken in Bad. Jo kommt ins Wohnzimmer, ihr Gesicht gerötet, ich weiß nicht ob es mehr daran liegt, dass sie die Maske abgezogen hat oder dass Flynn hier ist.
„ Er hat es geschafft sich meinen Namen zu merken." bemerkt sie. Stimmt, Nathan hat Johanna gesagt. Er zuckt nur die Schultern. Flynn geht zu Jo.
„ Hey Jo." er ist leise übertönt aber dennoch den Fernseher.
„ Hey." erwidert sie.
„ Wir müssen die Masken abmachen, ruft uns wenns klingelt." Nathan zieht mich den Flur runter ins Bad und schließt die Tür ab.
„ Was machst du?" frage ich. „ Ihr geht es nicht gut, den letzten den sie braucht ist Flynn."
„ Chill. Mach mir diese Maske jetzt ab."
Augenrollend deute ich auf den Rand der Badewanne, wenigstens kann ihm ihm dafür jetzt wehtun. Kurz taste ich die Maske ab um sicher zu gehen, dass sie wirklich trocken ist und fange an sie langsam und qualvoll abzuziehen, dabei bin ich sogar auf einer Art froh als er sein Gesicht verzieht.
„ Ey stillhalten, sonst tu ich dir noch weh." ermahne ich ihn.
„ Babe, du bist so lustig." gibt er sarkastisch wieder. Ich grinse ihn an. „ Und was verheimlichst du vor mir?"
„ Nichts. Jo meinte nur die Tatsache, dass ich dir nichts davon gesagt habe, von dem was wir vorhaben, damit ich dich mit der Maske quälen kann."
Er schaut mich prüfend an, verzieht aber das Gesicht als ich die Maske über seine Nase ziehe.
„ Beziehungsweise, dass wir zusammen ein Abend verbringen können, zu dritt." sage ich, was nicht gelogen ist, aber nicht das was ich ihm eigentlich erzählen sollte.
Nachdem ich seine Maske komplett abgenommen habe antwortet er: „ Sag das doch einfach, ich hab damit kein Problem."
„ Mach ich nächstes- aua." ich höre auf die Maske von meinem Gesicht zu ziehen, Nathan lacht auf. „ Geh, geh raus." winke ich ihn raus, aber er lehnt sich nur gegen die Wand.
„ Ich geb den beiden noch ein wenig."
Augenrollend wende ich mich wieder den Spiegel zu, um die Maske komplett abzuziehen.

Warum liebst du mich?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt