Chapter Nine

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N A T H A N

Ich geh gezielt nur zu meinem letzten Kurs. In Filmgeschichte wäre sie eh mit dieser Nicole oder Nina oder keine Ahnung wie die nochmal heißt gewesen und auch wenn mir langsam Romeo und Juliett auf die Nerven gehen, hätte sie keine Chance mich zu ignorieren. Sie wird es aber versuchen. Dazu weiß ich nicht mal ob wir heute ein Szene proben, in der wir beide vorkommen. Als ich den Saal betrete redet Kaya grade mit Mr. Evans, wie der mir auf die Nerven geht, er ist zwar einer der korrekten Professoren hier, aber trotzdem. Ich habe kein Bock mehr auf seinen Theaterunterricht, weil ich es vercheckt habe mich rechtzeitig für einen anderen Kurs einzutragen.
„ Nathaniel." ruft er mich runter. Kaya dreht sich wie erstarrt zu mir um. Ich stelle mich einfach neben ihr. Ich spüre ihre Nervosität.
„ Ihr wisst beide wo ihr hier in diesem Kurs steht." - Die Besten, natürlich. Es fuckt ab mit Amateuren wie die anderen Arbeiten zu müssen. Die meisten vergessen ihren Text oder können überhaupt nicht schauspielern.
„ Ich übe heute mit den Anderen damit sie besser werden und vielleicht an euer Niveau rankommen. Euch würde ich bitten den Text nochmal durchzugehen und schonmal etwas auswendig zu lernen. Ihr wisst zur Aufführung ist nur noch einen Monat Zeit." Kaya nickt brav und ich zucke die Schultern.
„ Gut, dann entlasse ich euch für heute."
Kaya eilt wieder aus dem Saal, als würde sie von einem Bären verfolgt. Ich greife sie am Handgelenk „ Wo willst du denn immer so schnell hin?" Sie schaute mich ängstlich an, während ich versuche so locker wie möglich zu sein. Doch ich bekomme keine Antwort.
„ Wollen wir den Text zusammen lernen? Wie am Anfang."
Sie zieht ihren Arm aus meinem Griff als hätte sie ihre Trance verlassen. „ Ich muss die Stellen üben, die ich nicht mit dir auf der Bühne stehe unsere haben wir ja schon."
„ Du spielst doch bei der Aufführung oder?"
„ Bleibt mir was anderes übrig?"
Ich sehe wie eine Träne ihre Wange runterläuft. Instinktiv strecke ich meine Hand aus. Sie dreht jedoch ihren Kopf weg und wischt sich schnell über die Wange.
„ Tschüss, Nathan." somit lässt sie mich im Gang stehen. Dieses Mädchen macht mich wahnsinnig. Ich versuch ihr doch nur zu zeigen, dass ich obwohl ich vielleicht herzlos sein mag, sie lieben kann und es auch tue. Mein Weg führt mich ins Gym, um meinen Frust rauszulassen. Wenn ich gerne auf etwas oder jemanden einschlagen will, kann ich es auch auf ein Boxsack tun. Ist zwar nicht das selbe, aber es reicht. Doch ich kann nur an Kaya denken und wie gut sie in ihren neuen Klamotten aussieht. Diese engeren Röcke stehen ihr wahnsinnig gut. Und mit wahnsinnig mein ich sie macht mich wahnsinnig, weil ich ihr den Stoff nicht ausziehen kann. Nach knappen anderthalb Stunden verlasse das Gym auch wieder. Flynn hat mir geschrieben also gehe ich zum Wohnheim. Ich klopfe an der Tür anstatt einfach aufzuschließen.
„ Warum schließt du nicht auf?" warum habe ich mit der Frage gerechnet?
„ Weil du dich dann aufgeregt hättest, dass ich nicht klopfe."
Er rollt die Augen und lässt mich ins Zimmer,
„ Also was ist?" ich setze mich auf Kayas altes Bett, da ich gestern nochmal bei Blair nachgehakt habe weiß ich,dass Kaya nun in dem Zimmer ihrer Freundin Zimmer schläft.
„ Darf ich nicht mehr mit dir abhängen ohne etwas von dir zu wollen?"
„ Ähh doch." ehrlich gesagt dachte ich wirklich, dass es um etwas wichtiges - Kaya - geht. Die letzte Zeit ging es immer um Kaya, seitdem sie hier eingezogen ist gibt es eigentlich kein anderes Thema mehr.  „ Und was willst du machen?"
„ Ne Runde Basketball und dann was essen?"
Bin ich noch fit genug für Basketball? „ Klar klingt gut."
Flynn nimmt seinen Basketball und wir machen uns auf den Weg. Würden die sämtlichen Studenten nicht reichen kommen uns Kaya und Josh entgegen. Wie sehr ich diesen Jungen verabscheue. Er hat einen Vater bekommen, den man sich wünscht. Ich bin aber einerseits froh, dass dieses Arschloch uns verlassen hat. Als Kaya mich sieht verblasst ihr Lächeln sofort, was mich wieder trifft, aber ich entscheide mich sie in Ruhe zu lassen. Flynn winkt ihr zu und sie hebt kurz die Hand, dann war sie schon an uns vorbei. Ich schaue kurz auf mein Handy. Ein Bild wie sie auf meinem Schoß liegt und zum Fernseher schaut blitzt auf. Ich komm nicht dazu meine Hintergründe zu ändern. Ich will auch gar nicht. Die tausend Fotos die ich von ihr auf dem Handy habe werd ich auch nicht löschen. Vielleicht hätte ich doch zulassen sollen, dass sie mehr Fotos von mir macht. Ich stecke mein Handy zurück in die Hosentasche. Ich muss mich einmal nicht auf sie konzentrieren. Vielleicht tut mir die Ablenkung besser.

Warum liebst du mich?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt