Chapter Thirty-Three

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K A Y A

Am nächsten Tag will ich aufstehen, aber sinke direkt auf den Boden. Nathan schaut vom Bett auf mich runter und streckt seine Hand aus.
„ Alles gut?" fragt er während er mich zurück auf die Beine zieht.
„ Meine Beine wollen noch nicht ganz."
„ Dann sollten wir nochm-."
„ Heute Abend Nathan, sonst fangen meine Beine wieder an so zu zittern." tatsächlich war es eine lange Nacht. Eine lange und verdammt heiße Nacht, doch irgendwann waren meine Beine so verspannt, dass sie so stark zitterten und ich nicht ganz aufstehen konnte, weil sie mich nicht mehr getragen haben. Ich habe jede Minute heraus gezögert bis ich mich fertig machen musste, weil ich einen Termin beim Frauenarzt sowie beim Friseur hatte. Irgendwie schaffe ich es ins Bad, wo meine Muskeln sich nach einer warmen Dusche wieder ganz entspannten und ich mich in ruhe fertig machen konnte. Da es heute ein wenig kühler wird, trage ich ein weißes langärmeliges Crop-top und meine blaue ripped Skinnyjeans. Mein Make-up ist dezent, damit sich Nathan nicht aufregen kann und ich mich irgendwie menschlich fühle, weil ich heute wirklich alles andere als genügend Schlaf bekommen habe. Als ich Nathan nicht im Schlafzimmer finde gehe ich in die Küche, wo er an der Kücheninsel steht und mir eine Schüssel Müsli rüber schiebt. Ich setze mich auf einen der Hocker und fange an zu essen.
„ Ich muss doch nicht los, wenn du willst kannst du das Auto haben." Das blaue Augenpaar meines Freundes mustert mich während er sich den Löffel in den Mund schiebt.
„ Nein, passt schon, vielleicht brauchen sie dich doch spontan."
„ Dann nehme ich das Motorrad."
„ Es ist nicht so weit. Ich nehm einfach den Bus und laufe den Rest."
„ Du brauchst endlich ein eigenes Auto."
Damit hat er recht, aber das passt auch so. Solange ich mir kein Auto leisten kann, muss ich so auskommen.
„ Ich laufe aber gerne." sage ich und es stimmt, weil ich dadurch meinen Kopf frei bekomme. „ Außerdem weißt du, dass ich es mir nicht leisten kann." ich bekomme von meiner Mutter wöchentlich 20€ um mich zu versorgen und das obwohl sie nicht von der ganzen Lage begeistert ist und meine letzten Ersparnisse, von meinen Nebenjob in Lancaster, sind für meinen letzten Shoppingtrip mit Nura draufgegangen.
„ Ich kauf dir ei-."
„ Nein, du bezahlst schon viel zu viel für mich. Außerdem genießt du es mich überall hinzufahren." das letztere sage ich mit einem breiten Grinsen im Gesicht. „ Es passt schon so." ich bin froh, dass er nicht weiter diskutiert, aber meistens hat er dann schon einen Entschluss gefasst, aber wenn er mir ein Auto schenk fahre ich es direkt wieder dorthin wo es herkommt. Nachdem ich die Schüsseln in die Spülmaschine gestellt und diese eingeschaltet habe, ziehe ich mir meine Air-force an und gehe auch los.
Beim Frauenarzt bin ich etwas aufgeregt, nicht weil es mein erster Besuch ist, sondern weil es mein erster Besuch in einer neuen Praxis ist. Das Gespräch lief soweit gut, aber die Untersuchung hätte von mir aus auch gesparrt bleiben können. Es ist mir so unangenehm, schon immer gewesen. Eigentlich wollte ich mir die Pille verschreiben lassen, doch weil ich dort genau 28 Tage warten muss bis ich meine nächste Periode habe und darauf einen Monat bis sie richtig wirkt, habe ich mich doch für die Dreimonats-spritze entschieden. Ich habe kein Risiko es zu vergessen und muss nur einen Monat warten bis ich meine erste bekomme und dann bin ich zuerst 3 Monate so gut wie sicher, aber lange will ich sie auch nicht benutzen, vielleicht ein Jahr - höchstens, wenn ich über die Nebenwirkungen nachdenke, dann kann ich immer noch auf die Pille umsteigen. Mein Pech war nur, dass mein Termin genau nach meiner Periode war, sonst hätte ich sie direkt haben können. Na gut, einen Monat warten, in der Zeit kann ich dass mit meiner Krankenversicherung abklären - hoffentlich.
Neuer Frauenarzt, neuer Friseur - das kann jetzt mur eine Katastrophe werden. Julie, meine alte Friseurin, wusste genau wie ich meine Haare haben wollte, aber heute wollte ich sowieso etwas neues machen. Eine Frau, vielleicht Mitte 20, namens Sophia, mit braunen Haaren die einen rotstich haben, übernimmt meine Haare, sie wirkt nett, aber ich hab immer noch leicht Panik, nicht weil ich nicht weiß ob sie es gut hin bekommt - vielleicht ein wenig - aber ich habe mir noch nie meine Haare gefärbt.
„ Willst du etwas trinken?" fragt sie mich nachdem, sie einen mir schwarzen Umhang umgelegt hatte.
„ Nein, danke." lächle ich.
schon nimmt sie einen Hocker und betrachtet meine Haare. „ Was willst du denn haben?" fragt sie und schaut mich durch den Spiegel an.
Ich muss mir auf die Unterlippe beißen. Der letzte Moment um es sein zu lassen...
„ Ähm.. die Spitzen schneiden." sage ich unsicher, aber das ist das was ich muss. Meine Haare haben kaum Spliss, wenn in den untersten Teil meiner Spitzen. Sophia lacht kurz auf, steht auf uns stellt sich vor mich.
„ Also ich schneid dir deine Spitzen, aber das klingt nicht danach als wäre es das wofür du eigentlich hier bist." vielleicht auch weil ich beim Anrufen etwas anderes gesagt habe.
„ Ich wollte einen Balayage, aber ich hab noch nie farblich was an meinen Haaren geändert und hab ehrlich gesagt etwas angst, dass es mir nicht steht." gebe ich zu. Sie nickt und stellt sich hinter mich.
„ Wie hast du dir das denn vorgestellt?" fragt sie.
„ Ähm.. Mein Ansatz etwas dunkler also eher braun bis so ca zu meiner Augenbraue und in meinem blond vielleicht ein paar hellere Strähnen." wieder fasst sie in meine Haare und überlegt.
„ Also ich würde es so machen... Ich würde erstmal eine Blondierwäsche machen, dann sind deine Haare komplett etwas heller, warte." sie holt eine Tafel von einen hinteren raum und zeigt mir die Blondtöne. „ Das hier ist dein Blondton und nach der Wäsche wären sie ca so." sie deutet auf diese Töne, damit ich mir es etwas vorstellen kann, dann legt sie die Tafel auf den Nebentisch ab. „ Deine Haare sind richtig gesund und gut gepflegt, deshalb schlage ich das vor, weil es nicht so schädlich ist wie aufhellen und dann würde ich deinen Ansatz in einem helleren Braunton tönen und den Übergang machen, aber das wäscht sich eben in 12 Wochen raus, aber wenns dir nicht gefällt musst du dich nicht damit rumschlagen und deine Haare unnötig schädigen."
Ich liebe diese Frau jetzt schon.
„ Okey, das können wir machen." lächle ich und schaue sie durch den Spiegel an.

Warum liebst du mich?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt