K A Y AWas das beste am Wochenende ist? Ausschlafen. Selbst ich. Mein Schlafrhytmus hat sich in den letzten Tagen normalisiert und gestern Abend bin ich einfach nur tot ins Bett gefallen und habe geschlafen. Knappe 13 Stunden später bin ich wieder wach und steige energiegeladener als sonst aus dem Bett, denn Nathan liegt nicht drin.
Im Flur kommt mir der Geruch von Essen entgegen, Eier und Bacon, um genau zu sein, also gehe ich in die Küche. Nathan kocht mittlerweile öfters und wird auch besser darin, die Angst, dass er die Küche in die Luft jagt, sinkt mit jedem Mal mehr.
„ Guten Morgen." ich springe ihn in den Arm und bin froh, dass seine Reflexe so gut sind.
„ Pass auf du verbrennst dich noch." nuschelt er in meine Schulter. Dann löst er sich ein Stück. „ Wobei sich die Pfanne eher an dir verbrennen würde."
Mir schleicht ein Lächeln auf die Lippen. „ Ich hab wahnsinnigen Hunger."
„ Du bist grade mal wach geworden."
„ Na und? Ich habe trotzdem Hunger und muss in zwei Stunden los."
„ Arbeiten?"
Ich nicke, zwar muss ich das erst nach meinem Kontrolltermin beim Frauenarzt, weil die achte Woche angebrochen ist, aber dennoch findet er mich danach im Coffeeshop. Es ist nicht der auf unserem Campus, sondern einer hier in der Nähe, was mir wesentlich besser gefällt. Es ist mein zweiter Tag, ich habe meinen Chef über meine Lage etwas aufgeklärt und zu meinem Glück nimmt er auch Rücksicht auf meine Schwangerschaft.
„ Dann geh dich schonmal fertig machen, ich mach dir etwas zu essen." einige Sekunden später stehe ich wieder auf dem Boden.
„ Ich will Pancakes." Er nickt. „ Mit Blaubeeren." Wieder nickt er. „ Und-."
„ Kaya ich weiß wie du deine Pancakes isst, jetzt geh ins Bad." unterbricht er mich lachend.
Nun mache ich mich auf den Absatz kehrt, gehe schnell duschen, trage dezentes Make-up auf, binde meine Haare zu einem ordentlichen Zopf zurück und verschwinde im Schlafzimmer um mir ein pinkfarbenes Shirt mit weißen Ärmeln und eine blaue Skinnyjeans anzuziehen.
Verträumt fahre ich über die Rosen auf meinem Shirt und muss an den Tag denken, wo Nathan mich das erste Mal zum Basketball spielen mitgenommen hat und ich beleidigt gegangen bin, weil er meine kitschige Art als dumm betitelt hatte, jetzt liebt er es.
Ich verlasse das Schlafzimmer und in der Küche werden grade Blaubeeren auf den Sirup getan, perfekt. Ich setze mich an die Kücheninsel.
„ Du siehst gut aus." bemerkt Nathan während er mir den Teller vorschiebt.
„ Ich würde ja sagen du auch, aber so lange du dich weigerst dich zu rasieren, weiß ich nicht ob ich es ehrlich meine."
Mit beiden Händen fährt er sich über die Stoppeln an seinen Wangen. Ich kann froh sein, dass sie nicht so schnell wachsen, dass er nach einer Woche einen Vollbart hat. Vielleicht passt es zu seinem Gesicht, aber die Stoppeln nerven mich.
„ Was hast du denn gegen meinen Bart?"
Ich schlucke und deute mit der Gabel auf ihn. „ Du meintest du willst mich glücklich machen, dann rasier das ab."
„ Das war nicht darauf bezogen." er beugt sich zu mir rüber.
Ich lege meinen Kopf auf meine freie Hand ab. „ Ich weiß, würdest du aber trotzdem?" ich schiebe meine Unterlippe vor.
„ Nein." flüchtig küsst er mich und verlässt die Küche.
Nachdem ich fertig gegessen habe, nehme ich mir meine Tasche und schlüpfe in meine Air Force. Ich nehme meine Schlüssel und als hätte er das Rascheln gehört, kommt Nathan zur Tür.
„ Überanstreng dich nicht."
Ich schüttle den Kopf. „ Ich muss nur bis sechzehn Uhr arbeiten." also vier Stunden. „ Verletz dich nicht wieder beim Dreh."
„ Versprochen."er zieht mich an sich und küsst mich, die Stoppeln nerven, och Gott ist das schlimm. Ich will das Babygesicht zurück.
„ Bis später."
„ Bis später." erwidere ich und verlasse die Wohnung.Nach der Untersuchung, und ein neues Ultraschallbild was ich verstecken darf, in meinem Mutterpass, in meinem Handschuhfach, solange ich Nathan dazu überreden kann, dass wenn wir zusammen fahren, mit seinem Auto zu fahren, damit er nicht aus irgendeinem Grund mein Handschuhfach aufmachen kann, fahre ich zum Coffeeshop. Es ist nicht voll, deshalb kann ich ohne Mühe nach hinten verschwinden, meine Schürze umbinden und meine Tasche im Spind einschließen. Ich gehe wieder nach vorne und löse meine Arbeitskollegin Marie ab und muss die Kasse übernehmen.
Zu meinem Glück war selbst zwischen Zwölf und Sechzehn Uhr nicht viel los. Ab und zu war es voll, aber nicht, dass sich eine meterlange Schlange gebildet hatte. Und dieses Mal kamen keine Gäste die ihr Getränk fünfmal zurück gegeben haben, weil angeblich etwas nicht gepasst hat.
Als ich die Tür aufschließe werde ich direkt von Nathan empfangen. Seufzend schmiege ich mich an ihn. Bin ich froh wieder zu hause zu sein. Wie jedes Mal wenn ich wieder bei ihm bin.
„ Ich hab Pizza bestellt." informiert er mich.
„ Ich wollte noch ein wenig weiterschreiben.. Ist das okey?" ich schaue zu ihm hoch. Nathan nickt, was soll er sonst anderes tun? Es mir verbieten, kann er schlecht, ich schreibe ja nur wegen ihm.
„ Darf ich dann wieder lesen?" schon schiebt er seine Unterlippe vor. Direkt kommt mir ein Gedanke, weswegen ich grinsen muss.
„ Wenn du dein Bart abrasiert, kannst du gerne lesen." ich löse mich von ihm und ziehe meine Schuhe aus, während er seufzt.
„ Ich kann ihn erst morgen abrasieren, weil wir morgen die letzten Szenen drehen." das ist kein nein - und das ist gut.
„ Dann darfst du es auch erst morgen lesen." sage ich, damit er mich nicht austricksen kann.
„ Deal."
„ Gut." ich stelle mich auf Zehenspitzen und gebe ihn einen kurzen Kuss und verschwinde im Schlafzimmer. Mit Kopfhörern in den Ohren bin ich vertieft im schreiben und zucke zusammen als Nathan seine Hände auf meine Schultern legt. So ziehe ich die Kopfhörer raus und höre sein lachen, instinktiv schüttle ich belustigt den Kopf.
„ Die Pizzen sind da, kommst du?"
Nickend stehe ich auf und gehe mit Nathan ins Wohnzimmer. Er hat einen Film eingelegt und auf dem Tisch stehen, neben den Pizzen, zwei Wasserflaschen, wahrscheinlich wäre es Wein gewesen, hätte ich nicht jegliche Alkoholflaschen in dieser Wohnung entsorgt.
Selbst hierbei gibt er sich mühe und das ist so schön.

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Warum liebst du mich?
Fiksi Umum{ 1. Warum willst du mich? 2. Warum liebst du mich? 3. Weil es weh tut wenn du gehst. (Spin off) } ( Fortsetzung!!) Nach der Trennung von Nathan versucht Kaya allein zurecht zukommen. Josh, Nura und ihre beste Freundin, Jo, versuchen ihr dabei...