K A Y AMein Herz hämmert gegen meine Brust. Ich musste herfahren, ich konnte es ihr nicht einfach nur am Telefon sagen. Mein Test beim Frauenarzt war positiv und ich habe Nathan noch immer nichts gesagt. Ich bin eine schreckliche Freundin und gleich auch eine schreckliche Tochter. Statt einfach aufzuschließen klingle ich an der Klingel auf der Wilson steht und einige Minuten später macht meine Mutter die Tür auf. Ihre gemachten Locken liegen perfekt über ihre Schulter und ihr Make-up sitzt.
„ Kaya. Was machst du denn hier?"
Ich wische meine Handflächen an meiner Jeans ab. „ Ich muss mit dir reden." ich presse meine Lippen aufeinander. Meine Mutter lässt mich rein und ich folge den Geräusch ihrer Absätze in die Küche.
„ Bist du endlich zu verstand gekommen und hast mit diesen Typen Schluss gemacht?"
„ Ähm.."
„ Er hatte sowieso nur schlechten Einfluss auf dich und ich habe deine Bewertungen gesehen, du wirst bestimmt wieder besser wenn du-."
„ Mom, ich bin schwanger." falle ich ihr ins Wort. Sofort dreht sie sich zu mir um. „ Fünfte Woche." füge ich hinzu.
„ Du bist was? Von ihm?"
Ich nicke. „ Er weiß es aber nicht." wie so oft pulle ich an meinen Fingernägeln, doch dann passiert das womit ich nicht gerechnet habe.
Meine Mutter legt ihre Hände auf meine. Ich dachte sie würde mich anschreien, dass ich eine Enttäuschung bin und mich sofort wieder rausschmeißen, aber das tut sie nicht.
„ Behältst du es?" fragt sie sanft, das kenne ich nicht von ihr.. überhaupt nicht.
Ich schlucke.. eigentlich kann ich nur das falsche antworten. Deshalb entscheide ich mich nicht auf diese Frage zu antworten. „ Mom, ich liebe ihn." wieder presse ich meine Lippen aufeinander. „ Vielleicht ist er nicht immer der beste Einfluss auf mich, aber er bemüht sich mich so glücklich zu machen, wie möglich."
Sie atmet aus. So wie immer wenn sie innerlich mit sich selbst diskutiert.
„ Ich weiß noch nicht ob ich es behalte, aber ich will es, nur es ist so früh."
Sie schließt kurz die Augen. „ Behalt es."
Die Verwirrung muss in meinem Gesicht abzulesen sein. Stehe ich hier wirklich vor meiner Mutter, die Frau die mich seitdem ich mit Nathan zusammen bin runtergemacht hat und meinen Freund nicht akzeptiert?
Sie seufzt. „ Es ist an der Zeit dir etwas zu erzählen. Setz dich."
Ich setze mich an den runden Küchentisch. Nachdem sie mir ein Glas Wasser hinstellt und selbst sitzt beginnt sie zu reden.
„ Ich sage nicht, dass du es behalten sollst, weil ich einen Enkel von.. von-."
„ Nathan." sage ich bevor sie sich eine weitere Beleidigung einfallen lässt.
„ Nathan haben will, ich will nur nicht, dass du den selben Fehler machst wie ich."
Ich schaue sie aufmerksam an. Warte darauf dass sie weiter redet, weil ich keine Ahnung habe, was sie mir sagen will.
„ Ich habe dir nicht den Kontakt zu bestimmten Menschen verboten oder wollte, dass du dich von Jungs fern hältst, weil ich Angst hatte, dass sie dich verletzen oder verderben. Ich wollte nicht, dass du so wirst wie ich, weil es meiner Mutter egal war was ich getan hatte. Ich wurde früh schwanger und deine Grandma wollte mich rausschmeißen, wenn ich es nicht abtreibe, auch wenn ich es wollte, ich wäre alleine gewesen, der Vater wollte nichts damit zu tun haben, also habe ich es abgetrieben, obwohl ich es nicht wollte, ich dachte es wäre besser. Mittlerweile bereue ich es, dann kam dein Vater.. Grandma war nicht von ihm begeistert, hatte ihm aber auch keine Chance gegeben, erst nach deiner Geburt würde er so.." sie atmet tief ein. „Wenn du das Kind haben willst, behalt es, wenn du am Ende alleine da stehst, helfe ich dir."
Ich lächle während ich auf meine Hand schaue, die sie gegriffen hat.
„ Warum gibst du ihm keine Chance? Du hast ihn direkt abgelehnt, dabei musst du doch wissen wie sich das anfühlt."
„ Mein kleines Mädchen lebt ihr eigenes Leben, lebt in einer Großstadt, hat neue Freunde, findet einen Freund und ich kann dir nichts mehr vorschreiben... Ich kann dich nicht mehr beschützen. Vielleicht ist es deshalb so." einzelne Tränen laufen ihre Wangen runter.
„ Och Mom." ich nehme sie in den Arm.
Die spontane Fahrt nach Lancaster habe ich mir vollkommen anders vorgestellt, genau wie die zwei Wochen in Hudson.
„ Gibst du ihm eine Chance? Bitte."
Ihre braunen Augen schauen mich an. Dann nickt sie. Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen.Abends fahre ich wieder zurück und bin froh Nathan wieder zu sehen. Ich lasse mich in seine Arme fallen und bin froh endlich wieder zu hause zu sein.
„ Wie lief es mit deiner Mom?" fragt er.
„ Sehr gut, sie gibt uns eine Chance, also kein Krieg mehr." sage ich.
„ Heißt das ich muss morgen ein Verlobungsring kaufen?"
Ich schaue zu ihm hoch. „ Nein, das hat noch paar Monate Zeit."
„ Hmm.. Schade, ich hab schon einen da." ich löse mich aus der Umarmung.
„ Wirklich?" frage ich erfreuter als ich sein sollte. Er beginnt zu lachen.
„ Vielleicht." Prüfend schaue ich ihn an.
„ Schau mal, ich hab Pancakes gemacht." lenkt er ab und führt mich in die Küche. Kopfschüttelnd folge ich ihn, er macht mir welche auf einen Teller und schiebt ihn zu mir rüber. Mein Blick wechselt zwischen den Teller und ihm.
„ Die schmecken." noch immer schaue ich ihn an. „ Wirklich."
Ich reiße ein Stück ab und esse. „ Die sind wirklich gut." muss ich zugeben. Nathan klopft sich selbst auf die Schulter.
„ Ich muss noch was fürs College machen. Kommst du gleich ins Schlafzimmer?" Ich nicke. Nachdem er mir ein Kuss auf die Wange gedrückt hat verlässt er die Küche.
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Warum liebst du mich?
General Fiction{ 1. Warum willst du mich? 2. Warum liebst du mich? 3. Weil es weh tut wenn du gehst. (Spin off) } ( Fortsetzung!!) Nach der Trennung von Nathan versucht Kaya allein zurecht zukommen. Josh, Nura und ihre beste Freundin, Jo, versuchen ihr dabei...