K A Y AJosh kommt in die Küche. „ Es ist schon ziemlich spät, wenn du willst kannst du hier schlafen." bietet er mir an.
„ Ähm, ich weiß nicht." mein Blick wandert sich zu Chelsea.
„ Du kannst im Gästezimmer schlafen, fühl dich wie zu hause." sagt sie. Schließlich, um Josh nicht nochmal losschicken zu müssen um mich zum Wohnheim zu fahren, willige ich ein. Der Schwarzhaarige führt mich nach oben in das besagte Gästezimmer.
„ Wir fahren dann morgen etwas früher los, dann kannst du nochmal in dein Zimmer."
„ Ich hab alles bei was ich für morgen brauche. Außer Klamotten... Kannst du mir für morgen ein Shirt leihen?"
Er schmunzelt. „ Ist machbar. Du weißt ja wo das Bad ist." Ich nicke nur.
„ Gute Nacht dann." ich erwidere und er geht aus dem Zimmer. Gut, dass ich mir heute ein Oversized-Shirt angezogen habe, dann kann ich problemlos darin schlafen. Ich schleiche über den Flur ins Bad und schminke mich ab. Meine Haare sind schnell gesammelt und mit meinen neuen Scrunchie zusammengebunden bevor ich wieder zurück ins Zimmer hüpfe. Als ich den Reißverschluss meines Rocks öffne bin ich froh wieder atmen zu können. Diese Röcke schnüren mir die Atemwege ab, jeden falls das ich nicht durch den Bauch atmen könnte, aber sie sehen gut aus. Sodass ich mir gestern bei Target direkt 5 Stück gekauft habe. Ich klettere ins Bett. Es ist komisch, Nathan wäre wahrscheinlich nie freiwillig hier her gefahren und nun schlafe ich hier.Das Einschlafen fiel mir einfacher als die letzten Nächte. Am nächsten Morgen ziehe ich mir meine graue Jogginghose an, die ich eigentlich für meinen Tanzkurs in meiner Tasche hatte, aber nun muss ich wohl meine Yogahose zum tanzen nehmen. Josh gab mir ein schwarzes Shirt. Es ist mir ein wenig zu groß und irgendein Bandname ist aufgedruckt nur ist das Motiv schon etwas ausgewaschen. Mit meinem Notfall Make-up schminke ich mich leicht und nachdem ich meine Haare gebürstet habe bin ich auch schon fertig. Gut, dass ich alles mögliche in meinem Rucksack mit mir trage, ist schließlich schwer genug.
Als Josh fertig ist fahren wir zum Campus. Unser erster Kurs geht viel zu schnell vorbei, dafür ist der Tanzkurs mit Lina die reinste Hölle. Zwar musste Nura mich davon abhalten dieser lilahaarigen Hure den Hals umzudrehen, aber Lina war nicht grade unbeteiligt. Manchmal stellte sie mir ein Bein, oder stieß mich mit Absicht zur Seite. Bevor ich zum Theatersaal gehe bringe ich meine Sporttasche ins Zimmer, weil ich keine Lust mehr habe beide Taschen zu schleppen, die Gelegenheit nutzte ich direkt um ein paar Bücher aus meinen Rucksack zu nehmen und auf den fast leeren Schreibtisch zu stellen. Es wirkte mehr als wäre Nuras Mitbewohnerin ausgezogen als verreist. Ehrlich gesagt wollte ich nur Zeit hinauszögern, ich wollte Nathan nicht begegnen. Ich checke nochmal meine Nachrichten, selbst meine E-mails und entdeckte eine von Mr. Evans. Zu meinem Glück musste ich doch nicht zum Schauspielkurs. Und nun sticht es in meinem Herz. Ich senkte mein Handy. Ich will ihn nicht sehen, warum tut der Gedanke plötzlich weh ihn nicht zu sehen? In Millisekunden beschließe ich rüber zu Flynn zu gehen. Ich klopfe und bin fast schon erleichtert als mich das vertraute blaue Augenpaar anschaut. Am liebsten würde ich ihn um den Hals fallen und ihn nie wieder loslassen.
Stattdessen frage ich mit eisiger Stimme: „ Wo ist Flynn?"
„ Nicht da. Was ist los?" in seinem Blick ist Sorge und es bringt mich um diesen Blick sehen zu müssen.
„ Ich muss einfach nur mit ihm reden."
„ Wenn du willst kannst du-."
„ Ich will nicht mit dir reden." vor allem nicht wenn es um meine lächerlichen Gefühle für dich geht. Stimmt, das ganze ist lächerlich. Plötzlich schaue ich ihn ganz erschlossen an. „ Ich brauch Abstand von dir, Nathan." damit will ich gehen, aber seine Hand umfasst wie so oft mein Handgelenk.
„ Wie lange?" fragt er, seine Stimme klingt leicht gebrochen. Es schmerzt, aber ich darf es nicht zu lassen. Kurz drehe ich mich um, was ein Fehler war, denn sein Blick schmerzt nur noch mehr. Es ist fast der selbe wie an dem Abend, nur dass in meinen Adern keine Wut strömt.
„ Ich weiß es nicht." ich merke nicht, dass ich wieder auf ihn zu gehe, erst als sein Griff lockerer wurde.
„ Das klingt jetzt vielleicht komisch-." er mustert mein Gesicht. „ Darf ich dich küssen? Ein letztes Mal. Ich will nur noch ein letztes Mal-." sein Daumen streicht über meine Unterlippe, es fesselt mich so, dass mich seine Berührung nicht stört. Seine Stimme wurde immer leiser und er beugt sich schon ein Stück runter. Am liebsten würde ich ihn an mich ran ziehen. Ich vermisse ihn so sehr, seine Küsse, seine Nähe, ihn.
„ Keine gute Idee." widerstehe ich meinen Gedanken und trete einen Schritt von ihm weg. „ Selbst wenn, wäre es nicht der Letzte. Falls du es vergisst, wir haben Rollen, die sich küssen."
„ Kannst du dann nicht für eine Minute Juliett sein?" die Frage klingt für ihn wahrscheinlich jetzt extrem dumm, aber es war auf eine kitschige Art echt süß.
„ Ich glaub nicht, dass es das Selbe wäre."
„ Siehst du." mein Blick senkt sich. Nathan trägt mein Scrunchie nicht mehr, warum hat es es mir nicht zurück gegeben?
„ Ich kann nicht Nathan." meine Beine werden weich und es fühlt sich an als würde ich jeden Moment vor ihm zusammenbrechen. Mein Tränen steigen in meine Augen. „ Ich kann nicht." wiederhole ich gebrochener als vor und gehe so schnell wie ich kann, nur um in meinem vorübergehenden Zimmer zusammenzubrechen. Erst als die Tür sich öffnet merke ich, dass ich sie nicht richtig zu machen konnte. Pausenlos wische ich über meine Wangen, aber es hört einfach nicht auf. Die Matratze sinkt unter seinem Gewicht. Ich wehre mich nicht als Nathan mich an sich ran zieht, nein, ich schmiege mich an seine Brust.
„ Lass es raus." flüstert er, legt seinen Kopf auf meinen. Seine Hand ist warm auf meiner nassen Wange und genau das ist was ich tue. Ich weine, huste, schluchze. Ohne wenn und aber. Ohne mir Gedanken zu machen, wer bei mir ist oder wen ich wecken konnte. Ich lasse es raus, wie als ich auf dem Gehweg zusammengebrochen war. Meine Hand ist tief in seinem Shirt vergraben als ich mich langsam beruhige.
„ Es tut mir leid. Es tut mir leid, dass ich nicht ehrlich zu dir war. Ich wollte nicht, dass du gehst und ich wusste das würdest du."
„ Ich hoffe es hat dir etwas gebracht gewonnen zu haben." meine Stimme ist leer, genauso wie mein Blick der aus dem Fenster gerichtet ist.
„ Nein, ganz und gar nicht. Ich hab das wichtigste verloren." Ich nehme seine Worte wahr, aber es löst keine Emotionen in mir aus. Seine Lippen pressen sich gegen meine Stirn und ein Tropfen fällt auf meine Jogginghose. Ich brauche einen Moment um zu realisieren, dass es eine Träne war. Nathan steht auf.
„ Tut mir leid, dass ich sich kaputt gemacht hab." er zieht die Tür hinter sich zu und nun sitze ich wieder hier. Allein.

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Warum liebst du mich?
Ficción General{ 1. Warum willst du mich? 2. Warum liebst du mich? 3. Weil es weh tut wenn du gehst. (Spin off) } ( Fortsetzung!!) Nach der Trennung von Nathan versucht Kaya allein zurecht zukommen. Josh, Nura und ihre beste Freundin, Jo, versuchen ihr dabei...