Chapter Fourty-Six

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K A Y A

Ich schaue aus dem Beifahrerfenster. Nathans Hand ruht wie immer auf meinem Oberschenkel. Es schneit ziemlich doll, es ist kaum  was zu erkennen, aber dennoch schaue ich raus, weil mir extrem unwohl ist.
„ Warum spielst du in einem Film mit, wenn du gar nicht darin mitspielen willst?" breche ich die Stille zwischen uns.
„ Ich wollte schon mitspielen, aber ich habe für eine andere Rolle vorgesprochen, keine Hauptrolle, eine die nicht fast jede zweite Szene zu sehen ist, auch schon zeitlich fürs Studium, aber sie wollten mich für die Rolle und es wird auch besser bezahlt, ich wusste am Anfang aber noch nichts von der Fortsetzung also hab ich mich darauf eingelassen."
„ Achso."
Die Frage beschäftigte mich schon die ganze Zeit, seitdem er gesagt hat, er wollte nicht in einem Liebesfilm mitspielen.
Wir kommen am Motel an und ich bin froh im warmen Zimmer zu sein, als ich meine Jacke ausziehe.
„ Danke." ich schlinge meine Arme um Nathans Bauch.
„ Wofür?" ich höre sein Lächeln in seiner Stimme. Ich hebe meinen Kopf um ihn anzuschauen.
„ Für den tollen Geburtstag."
Er beugt sich zu mir runter, ich komme ihn entgegen indem ich mich auf Zehenspitzen stelle und unsere Lippen treffen sich in der Mitte.
„ Du hast noch ein paar Stunden Geburtstag." erinnert er mich.
„ Ja, aber ich bin irgendwie voll müde."
„ Kein Problem, du kannst ruhig schlafen, aber eine Sache habe ich noch mit dir vor."
„ Hmm. Darf ich mich abschminken und umziehen?"
Er nickt und ich gehe ins Bad. Erst schminke ich mich ab, dann ziehe ich mir meine Leggins aus. Während ich den Reißverschluss von meinem Kleid öffne, reicht mir Nathan sein Shirt ins Bad, welches ich mir überwerfe und mir dann die Zähne putze. Ich lösche, das Licht und merke, dass Nathan im Zimmer ebenfalls das Licht ausgeschaltet hat, einer der Tischlampen leuchten ansonsten kommt noch Licht von den beleuchteten Straßen draußen. Nathan sitzt auf einem Sessel vor den Fenstern und zieht mich zu sich, als ich meine Sachen auf dem Koffer gepackt habe. Ich sitze auf seinem Schoß und unsere Beine liegen auf einem Hocker, den Nathan vor den Sessel gestellt hat. Er wirft einer der zwei Bettdecken, über uns. Wir haben einen schönen Ausblick nach draußen. Der Himmel ist dunkelblau fast schwarz, einige Sterne sind zu erkennen, aber am meisten Wolken, denn es schneit noch immer, dann leuchten die Straßenlaternen und in einigen Häusern noch das Licht, ab und zu fährt auf ein Auto vorbei.
„ Du meintest Mal du findest Schnee schön." Nathans Stimme ist ruhig, während mein Kopf auf seiner Schulter ruht.
„ Sicher, dass du nach Europa willst?"
Ach eins unserer Streitthemen, jeden falls früher, wir haben lange nicht mehr darüber gesprochen und meine Meinung hat sich mittlerweile auch geändert.
„ Ich will noch nach Europa, aber ich will doch nicht dort leben, aber auch nicht in LA."
„ Wo dann?"
„ Keine Ahnung, New York vielleicht."
„ New York?" er schaut mich an, klingt aber nicht so sauer wie mit meinen Plänen nach Italien oder England zu ziehen, sondern verwundert.
„ Ja, vielleicht ändert es sich auch. Was ist mit dir? Du hast mir nie gesagt wo du am Liebsten wohnen würdest."
„ Bei dir." sagt er zu zögern, ohne kurz darüber nachzudenken.
Mein Lächeln kann ich nicht unterdrücken. „ Und jetzt weniger kitschig."
„ Abgesehen, dass ich das wirklich so meine, weiß ich es nicht. Ich dachte, ich ziehe nach dem College nach Wisconsin zurück, aber das will ich schon länger nicht mehr, aber es ist nicht so, dass ich sage, dass ich nach Hollywood will oder so, mir ist es egal, ich will einfach nur in der U.S.A bleiben."
„ Achso, aber naja man muss auch was finden, was für Schauspieler ganz gut ist."
Er presst seine Lippen aufeinander und nickt. „ Richtig."
„ Was los?"
Er schüttelt den Kopf, drückt mich mehr an sich. „ Nichts."
Meine Finger streichen von alleine über seine Wange, sodass er mich ansieht. Durch das mangelnde Licht, ist es schwierig wirklich sein Gesicht zu erkennen.
„ Ich will nicht mehr schauspielern, aber ich kam nie dazu, den Studiengang zu wechseln, ich dachte es liegt einfach an den Rollen die ich hatte, aber ich finde keinen Reiz daran mehr. Nach der Fortsetzung von ' Waking up next to you ', höre ich auch wahrscheinlich auf."
„ Und was willst du stattdessen machen?"
Er zögert, meidet meinen Blick, den ich anfange zu suchen. „ Basketball spielen.."
Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. „ Das bekommst du sicher hin." Nun schaut er mich wieder an, mein Lächeln ruht immer noch auf meinen Lippen. „ Kannst du sowieso besser." necke ich, damit der ebenfalls lächelt und mich nicht mehr so ungläubig anschaut, und er schmunzelt wenigstens.
„ Es ist total bescheuert."
„ Warum? Du spielst so gut und wenn kannst du nur besser werden. Es ist etwas, du mit Leidenschaft -." ich halte inne, schüttle meine Gedanken aus meinen Kopf und fahre fort. „ machst. Also warum solltest du es nicht versuchen?"
Plötzlich findet eine Träne ihren Weg über meine Wange, ich will sie wegwischen aber Nathans Hand ist schneller an meiner Wange.
„ Du willst auch nicht schauspielern oder?" schließt Nathan daraus.
„ Es war der einzige Abschluss an der UCLA der geschafft hat meine Mutter zu überreden. Sie meinte ich komme mit nichts von dem weit, außer vielleicht Medizin, aber das wollte ich nicht und sie wusste, dass ich etwas kreatives machen will und sagte ich solle mir was anderes als Literatur aussuchen. Also habe ich ihr Musik, Kunst, Tanz und zum Schluss Schauspiel vorgeschlagen."
„ Du wolltest Literatur studieren?" fragt er überrascht.
Ich nicke nur und merke wie mir die Hitze aus meinen Bauch in meine Wange steigt. „ Ich habe während der Highschool viel geschrieben, zwei Manuskripte habe ich fertig und eins angefangen, seitdem ich auf der UCLA bin hatte ich kaum Zeit dafür zu schreiben."
Nathan beginnt zu grinsen und schaut an die Decke, als wüsste er nicht worüber ich rede. Ich rutsche wieder ein Stück runter und lege meinen Kopf auf seine Schulter.
„ Naja, jeden falls mach ich das jetzt fertig, es ist ja nicht so als hätte ich keinen Spaß dran und vielleicht ist es auch besser als zu glauben jemals ein Buch zu veröffentlichen."
Nun ist er derjenige der meinen Kopf hebt. „ Warum wechselst du nicht? Du hast noch genügend Zeit."
„ Meine Mutter bezahlt mir sonst das College nicht."
„ Hmm.. Gut, dass ich noch was gut bei Flynns Vater habe."
„ Er wird mich schlecht ohne Kosten das College besuchen lassen."
„ Nein, aber deine Mutter muss nichts von deinem Wechsel erfahren."
„ Nein Nathan, das ist total bescheuert." lehne ich ab. Zum ersten will ich meine Mutter nicht anlügen und zum zweiten weiß ich nicht ob es eine bessere Idee wäre Literatur als Hauptfach zu wählen.
„ Klau mir meine Worte nicht." droht er und ich muss schmunzeln, weil es mir gar nicht aufgefallen ist. „ Na gut, aber versprichst du mir was?"
„ Was denn?" frage ich
„ Wenn du dich mit dem Abschluss nicht wohl fühst, dann wechsle zu Literatur, dann hat wenigstens eine von uns einen gewollten Abschluss und du bist mit dem Sohn des Rektors befreundet und zufälliger Weise hat dein Freund Kontakt zu jemandem im Verlagswesen."
„ Wirklich?" ich kann mir vorstellen wie meine Augen vor Freude funkeln, aber reiße mich zusammen. „ Aber meine Mutter."
„ Ich glaube deine Mutter ist erst zufrieden, wenn du mit mir Schluss machst und dich selbst in deinem Kinderzimmer einsperrst."
Da hat er wohl recht.
„ Na gut, ich verspreche dir den Studiengang zu wechseln, wenn ich mich nicht wohl fühle."
„ Und noch was?" ich schaue ihn fragend an, doch er grinst nur. „ Darf ich etwas von dir lesen?"
Bisher hat nur Jo meine Geschichten lesen können, sonst habe ich sie niemanden gezeigt.
„ Ja.. Sie sind auf meinem Laptop."

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