Damals wie heute

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'Baby,was machst du hier, komm wieder rein. Oder sag mir wenigstens Bescheid, wenn du eine rauchen gehst...' ich erschrak leicht und legte sofort meinen Zeigefinger auf meine Lippen um Justin zu signalisieren, dass er ruhig sein soll. Er sah mich verwirrt an. 'Psst, schau mal..' ich zeigte rüber auf meine ach so tollen Eltern und fing an, nach meinem Handy zu suchen. Ich hatte es in Justins Zimmer liegen lassen. 'Wir müssen die Polizei rufen. Karen hängt mit drin. Hast du dein Handy da?' Justin, der immer noch verwirrt war, schien zu begreifen als er das kutschende Pärchen ansah. Er schüttelte den Kopf. 'Ich hole meins und rufe die Polizei. Beobachte du sie weiter. Und merk dir mal das Kennzeichen.' Ich rannte nach oben und nahm immer nur jede zweite Treppenstufe. Mit zitternden Händen wählte ich den Notruf. 


Justin PoV

Dass Karen mit diesem Typen unter einer Decke steckte, überraschte mich doch. Was haben Jamie und Kian eigentlich getan, um solche Eltern zu verdienen. Die beiden lösten sich von einander und Phil nahm Karen die Tasche ab und schmiss sie in den Kofferraum seines Autos. Ich musste irgendwas tun um sie aufzuhalten. Die Polizei würde wahrscheinlich zu spät kommen und ihn wieder entwischen lassen. 'Hey, was soll der Scheiß!?' Noch bevor ich mich auf den Weg zu dem Auto machte, schrie eine Stimme, die ich eindeutig meinem besten Kumpel zuordnen konnte. 'Ach, Sohnemann, na, willst du mitkommen?' Phil lachte laut und sah zu Kian, der mit großen Augen auf der Veranda stand. Er sah seine Mutter fassungslos an. 'Mum, wieso...' 'Ach Schatz, jetzt tu nicht so als sei ich hier die Böse.' seine Mutter lachte verachtend. 'Und jetzt geh lieber wieder rein und wage es nicht die Polizei zu rufen. Bis die hier sind, sind wir längst über alle Berge.' seine Mutter dreht sich von ihm weg und ging in Richtung Beifahrertür. 'Warum warst du überhaupt hier?' ich versuchte so leise wir möglich meine Treppe runter zugehen. Ich musste Kian helfen. 'Ich war hier, weil mein Sohn mich darum gebeten hat, erinnerst du dich? Außerdem, hat uns das ganz gut gepasst. Ich musste noch etwas aus dem Haus holen.' ich hörte das Grinsen als Karen sprach. 'Was denn bitte? Nichts in diesem Haus gehört noch euch.' Kian war sauer. Das hörte ich deutlich. Ich war mittlerweile fast an dem Wagen angekommen. Um ehrlich zu sein, wusste ich nicht genau, was ich vorhatte. Ich versteckte mich hinter dem Auto und betete inständig, dass Jamie nicht auf die Idee kam, hier auch noch mitzumischen. Einmal in ihrem Leben, musste sie sich daraus halten. Ich guckte vorsichtig über die Motorhaube. Karen und Phil standen beide in die andere Richtung und sahen Kian an, der langsam die Treppe seiner Veranda runter kam. Ich versuchte, ihn mit meiner erhobenen Hand auf mich aufmerksam zu machen. Es klappte. Für einen kurzen Moment sah er mich an, nickte leicht und wirkte erleichtert. 'Da hast du wohl recht, aber das Bargeld was du unter dem Laminat im Wohnzimmer gebunkert hast, gehört nun trotzdem uns.' 'Das Geld gehört mir und Jamie! Ich spare das seit Jahren an, das ist für unserer Zukunft!' Kian wurde lauter. 'Ich wusste, dass du Geld sparst. Du hast es mir vor einigen Jahre erzählt. Und das Versteck unter dem Laminat hattest du schon als kleines Kind. Hast dort immer deine Süßigkeiten vor deiner Schwester versteckt.' Dein Vater hat es das letzte Mal nicht gefunden, aber ich kenne dich Kian. Ich musste nicht lange suchen.' Kian kam immer näher auf die beiden zu. Er sollte verdammt nochmal einfach stehen bleiben, nicht, dass er auf dumme Gedanken kommt. 'Es gehört uns, gib es mir wieder.' verlangte Kian und sah die beiden böse an. 'Verpiss dich Kian, du und Jamie haben genug von unserem Geld gelebt. Das Haus besitzt ihr schließlich auch. Geh rein, oder das hier wird nicht gut für dich enden.' Phil hörte sich sehr verärgert an. 'Ihr habt uns unsere scheiß Kindheit genommen, da ist das Geld was wir hatten wohl das mindeste, du Wichser!' Kian ging noch zwei Schritte auf die beiden zu. Ich war bereit, loszulaufen wenn er es tun würde. 

'Bleib stehen Kian!' sagte Phil laut und ich hörte ein Klicken. Er hatte eine Pistole gezogen und sie auf ihn gerichtet. Mein Herz setzte aus. 'Ich sag's dir Freundchen, es fehlt nicht mehr viel und ich drücke ab.' Phil meinte es verdammt ernst. 'Ich gehe erst, wenn ich das Geld wieder hab. Dann könnt ihr beiden von mir aus nach Mexiko auswandern, ist mir egal. Aber ich will mein Geld.' 'Schön' sagte Phil, 'du hast es nicht anders gewollt.' Noch bevor ich reagieren konnte, fiel ein Schuss und Kian fiel nach hinten. 

Hey, Kleine.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt