Tausendschön

28 |Wenn der Bruder recht hat

Jasper

»Also heute ist das erste Date mit ihr?« Casper saß vor mir und bekam von mir bloß ein Nicken als Antwort. Meine Gedanken hingen schon die ganze Zeit an Ann. Mir war bewusst, dass ich heute nur eine einzige Chance hatte. »Weißt du was ich erstaunlich finde?« mein Bruder lehnte sich vor und seine Augenbrauen zogen sich zusammen.

»Was?« fragte ich genervt. »Diese Frau hat dein vollstes Interesse. Ist dir nicht aufgefallen, dass du nicht einmal eine andere Frau anguckst?« sein Grinsen wurde riesig. »Das stimmt nicht.« brummte ich, obwohl ich wusste, dass er recht hatte. Seit Ann da war, hatte ich nicht einmal mit einer anderen Frau Sex. Aber ich wollte ja auch zuerst Ann, bevor ich überhaupt mit anderen Sex haben wollte.

Sie war so bissig. So temperamentvoll. Ich wollte sie endlich in meinem Bett haben. Danach konnte ich mich immer noch auf andere Frauen konzentrieren. »Du willst sie heute Abend ins Bett bekommen oder?« fragte Casper und lehnte sich wieder zurück. Er sah definitiv nicht zufrieden aus. »Was geht dich das an?« zischte ich. Wieso mischte er sich ein? Hatte er jetzt etwa Langeweile, weil der Stress zwischen ihm und seiner Frau vollkommen eskaliert war. »Egal.« brummte er, aber behielt das Grinsen auf seinen Lippen.

»Jetzt sag schon.« genervt stöhnte ich auf und lehnte mich nach hinten. »Du arbeitest nicht mehr.« sagte er und hob eine Augenbraue. »Weil du mit deinen Gedanken ständig bei ihr bist.« er schien wirklich zufrieden mit seinen Worten zu sein, wobei ich nur mit meinen Augen rollte. »Ich will sie doch nur ins Bett bekommen.« erklärte ich ihm, doch er schüttelte seinen Kopf. »Im Club hattest du die Chance dazu und bei all den anderen Frauen hättest du es sofort getan, aber nicht bei ihr.« Casper ging sich durch sein Haar, über sein Gesicht und grinste über beide Ohren. »Du hast echt zu viel langweile. Klär mal alles mit Sarah oder lass dich scheiden.« mit den Worten stand ich auf und nahm mir mein Jackett.

Ich zog es mir über und ging aus dem Raum, ohne meinem Bruder noch einen Blick zu zuwerfen. Mir wäre es lieber, wenn er sich von Sarah scheiden ließ, denn dann konnten wir wieder auf Frauenjadt gehen. Früher war er so wie ich gewesen. Nur höflicher. Nicht so direkt. Sarah war eine Hexe. Sie war boshaft. Ich verschob die Gedanken an die beiden und stieg in die Limousine. »Zu mir.« meinte ich und sah aus dem Fenster.

Natürlich hatte Casper trotz dessen recht. Ich ließ mir bei Ann ungewöhnlich viel Zeit. Selbst verständlich war es auch Ann's Schuld, aber im Club hätte ich sie ins Bett bekommen. Ich hatte es nicht getan. Bei ihr spielte ich wirklich gerne. Aber heute Abend sollte es endlich so weit sein. Ich würde sie mit zu mir nehmen und sie in meinem Bett ficken. Vielleicht auch in der Limousine bevor wir bei mir waren und danach noch einmal bei mir. Mein Grinsen wurde größer. Ich würde ihr süßes Stöhnen hören und sehen wie sie wegen mir kam.

Wie sie unter mir kam.