Kapitel 59.

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𝗓𝗎𝗆 𝖳𝖾𝗎𝖿𝖾𝗅

Gelangweilt saß ich in der Vorlesung und starrte in die Luft. Dem Professor interessierte sowieso nicht was man tat und zudem war er viel zu beschäftigt mit seinen Studentinnen, die ihn alle wollten. Meine Gedanken flogen derweilen zu Jasper. Er war gerade sicherlich mit seiner Ex Freundin zusammen. Ob sie sich noch gut verstanden? Würde er zu ihr zurück gehen, wenn sie es wollte? Ich schüttelte meinen Kopf und biss mir krampfhaft auf meine Unterlippe. Ich empfand etwas für ihn, ganz klar, aber weil es Jasper King war, wollte ich es mir einfach nicht eingestehen. Ich seufzte und packte ein paar Dinge in meinen Rucksack, wobei mein Blick zur Uhr glitt, die mir zeigte, dass ich in ein paar Minuten Schluss hatte. Dann konnte ich nachhause gehen und würde sicherlich noch etwas mit Jasper machen. Ein unbewusstes Lächeln umzog meine Lippen. »So« der Mann vorne, der mit Grimassen und blicken versuchte, die Studentinnen in sein Bett zu bekommen, klatschte in seine Hände und hatte augenblicklich die volle Aufmerksamkeit. »Bis die Tage« er lächelte charmant und ließ seinen Blick über die Auswahl an Studentinnen gleiten. Ich stand auf und verschwand, ohne ihm noch einen Blick zu zuwerfen, aus dem Raum. Schwungvoll öffnete ich die Ausgangstür und trat an die frische Luft, die ich mit voller Freunde in meine Lugen katapultierte. »Ann? Ann Garcia?« eine hübsche Frau kam auf mich zu gerannt. Sie trug sehr hohe high heels und ein knappes, rotes Kleid, was ihre wohl operierten Brüste zur Geltung brachte. »Äh ja?« ich zwang mir ein Lächeln auf und betrachtete das Gesicht der Brünette. »Daria McCoy.« sie hielt mir ihre Hand hin, die ich verwirrt annahm. »Die Ex deines Freundes.« ein kleines Grinsen bildete sich in ihrem Gesicht. Meine Wangen verfärbten sich augenblicklich in eine leichte Röte und meine Augen weiteten sich ein Stückchen. »Jasper ist nicht mein Freund.« gab ich zu, obwohl mir der Gedanke gefiel. Sie nickte verstehend und stemmte ihre Hände in ihre Hüfte. »Hast du vielleicht Lust einen Kaffee zu trinken? Ich war schon so lange nicht mehr in Washington.« sie seufzte theatralisch, weshalb ich nur nickte und neben ihr her ging. Ich konnte sie ja schlecht weg jagen, denn schließlich sollte sich alles legen, damit Jasper sie wirklich als Vergangenheit ansah. »Ist er immer noch so süß?« sie lächelte und schaute zu mir herab. Ich nickte einfach und erzählte ihr erst einmal nichts von unseren verwüsteten und provozierenden Anfang. Sie musste ja nicht alles wissen und außerdem wusste ich nicht einmal, was ich erzählen konnte und was nicht. Sie war ja nicht meine Ex, sondern die von Jasper. Als wir an einem Café waren, setzten wir uns und bestellten uns jeweils einen  Kaffee. »Damals war er so süß zu mir.« sie schaute aus dem Fenster und dann wieder zu mir. Ich hoffte, dass sie mir jetzt nicht Stunden vortrug wie süß Jasper gewesen war. Ich wusste selbst wie er war und brauchte keine Geschichten der Ex Freundin.

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