- Lola -
"Lola Sommer, bitte melden Sie sich umgehend im Büro der Direktorin. Ich wiederhole, Lola Sommer, bitte melden Sie sich umgehend im Büro der Direktorin."
Verwirrt schaue ich von meinen Englischsachen auf, als die Durchsage mit einem abschließenden kratzenden Geräusch der Lautsprecher verstummt.
"Das war ja nur eine Frage der Zeit", höre ich Frau Arndt sagen, die vor der Tafel steht und mit missbilligendem Blick in meine Richtung schaut, während sich nach und nach die Köpfe der anderen Schüler aus meinem Englischkurs zu mir umdrehen.
Ich hingegen schaue immer noch mit gerunzelter Stirn zu dem Lautsprecher über der Klassenzimmertür, so als würde er mir gleich im Anschluss eine Erklärung liefern, warum ich ins Büro von Direktorin Berger muss.
Ich meine, ich habe mich in den letzten Wochen so ruhig und unauffällig verhalten, wie bislang nur zu Anfang meiner Schulzeit und habe mir, abgesehen von der Aktion mit Herrn Lüdenscheids Auto am ersten Tag des Schuljahres, auch nichts mehr geleistet.
Warum will Direktorin Berger mich also sprechen?
Es gibt doch überhaupt keinen Grund...obwohl...
Ich schlucke und kaue auf meiner Unterlippe.
Ob sie vielleicht doch am Samstag etwas mitbekommen hat? Oder ob Zoe irgendetwas herausgerutscht ist, das Direktorin Berger misstrauisch gemacht hat?
Ich meine, Zoe hatte schon am Samstag Probleme damit, Direktorin Berger abzuwimmeln.
Was ist, wenn Direktorin Berger nochmal nachgehakt hat und Zoe nichts Plausibles eingefallen ist?
Ich spüre, wie mein Magen sich zusammenzieht und muss schlucken, als mich das Räuspern von Frau Arndt dazu bringt, wieder in ihre Richtung zu schauen.
"Ich glaube, unsere Direktorin hat nicht ewig Zeit auf dich zu warten, Lola", sagt sie mit spitzer Stimme, während sie mich weiterhin abfällig mustert.
"Ähm...ja", murmle ich und packe mit raschen Bewegungen meine Sachen zusammen, bevor ich mir meine Tasche über die Schulter werfe und durch die Tür nach draußen auf den Korridor verschwinde.
Ich bin so in Gedanken vertieft, dass ich fast schon überrascht bin, als ich mit einem Mal vor der Sekretariatstür stehe. Nach kurzem Zögern hebe ich meine Hand und klopfe leicht gegen die Tür. Dann greife ich nach der Klinke, drücke sie herunter und öffne die Tür, nur um auf der anderen Seite Tina hinter ihrem Empfangstresen zu sehen, die mich mit geweiteten Augen und offenem Mund ansieht.
Prompt spüre ich, wie sich Unsicherheit in mir ausbreitet.
Was ist los?
Warum starrt sie mich so an?
Weiß sie es etwa auch?
Nervös bliebe ich im Türrahmen der geöffneten Tür stehen und trete von einem Fuß auf den anderen, während ich die Klinke immer noch mit einer Hand umfasse.
"Ähm...alles in Ordnung?", frage ich nach einer Weile, als ich das Schweigen zwischen uns nicht mehr aushalte, woraufhin Tina sich leicht räuspert.
"Äh, ja sicher. Ich...ich frage mich nur, seit wann du klopfst. Das hast du ja bisher noch nie gemacht."
Ernsthaft?!
Ich bin so froh, dass ich mir ein erleichtertes Lachen nicht verkneifen kann.
"Na, wenn das deine größte Sorge ist", sage ich und grinse sie schief an, was Tina lächelnd die Augen verdrehen lässt.
"Nennen wir es nicht Sorge. Es hat mich nur ein wenig überrascht."
"Verstehe", sage ich und spüre, wie sich erneut Unsicherheit in mir ausbreitet, als mir wieder einfällt, warum ich hier bin. "Ähm, Tina? Weißt du, warum Direktorin Berger mit mir reden will?"
Mein Herz sinkt etwas, als Tina den Kopf schüttelt.
"Nein. Also, nicht wirklich. Aber ich könnte mir vorstellen, dass es etwas damit zu tun hat, dass..."
Tina verstummt, als sich die Tür zum Direktorenbüro öffnet und Direktorin Berger dahinter erscheint.
"Da bist du ja, Lola", sagt sie und schaut mich mit einem Blick an, den ich nicht wirklich deuten kann.
Und das ist in der Regel kein besonders gutes Zeichen...
Für einen Moment schaut Direktorin Berger zwischen Tina und mir hin und her, bevor sie mich mit einer gehobenen Augenbraue mustert.
"Kommst du jetzt? Oder soll ich euch vielleicht noch einen Kaffee bringen und später wiederkommen, wenn ihr mit eurer Unterhaltung fertig seid?"
"Ähm, nein...ich komme schon", murmle ich und schließe die Sekretariatstür hinter mir, bevor ich am Empfangstresen vorbei und zu Direktorin Berger gehe, die kurz darauf ihre Bürotür hinter uns schließt.
"Setz dich ruhig", sagt Direktorin Berger und schiebt sich an mir vorbei, um an ihren Platz hinter dem breiten Schreibtisch zu treten, "du kennst dich hier ja aus."
Immer noch mit einem mulmigen Gefühl im Magen stelle ich meine Tasche neben einem der Stühle ab und setze mich, während Direktorin Berger mich mit prüfendem Blick mustert.
"Du bist heute aber ungewöhnlich still", sagt sie nach einer Weile des Schweigens und lehnt sich etwas in ihrem Stuhl zurück, während sie die Beine übereinander schlägt, "stimmt etwas nicht?"
"Wenn Sie Unterhaltung wollen, gehen Sie ins Theater", entgegne ich trotzig und beiße mir danach sofort auf die Unterlippe.
Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn ich wenigstens einmal meine Klappe halten könnte...
Doch zu meiner Überraschung schmunzelt Direktorin Berger etwas und hebt belustigt eine Augenbraue.
"Das klingt doch viel eher nach dir", sagt sie und lächelt mich vielsagend an, "ich dachte schon, ich müsste mir Sorgen um dich machen."
"Sie haben doch selber gesagt, dass ich mich in diesem Schuljahr etwas zurückhalten soll, um meinen Abschluss nicht unnötig zu gefährden. Und das betraf nicht nur irgendwelche Aktionen, sondern auch meine Bemerkungen, wenn ich mich noch richtig erinnere", entgegne ich und verschränke die Arme vor der Brust, während ich mich ebenfalls etwas in meinem Stuhl zurücklehne.
Irgendwie glaube ich nicht mehr, dass sie mit mir über Zoe sprechen möchte. Sonst hätte sie das Thema doch schon längst zur Sprache gebracht und würde sich nicht mit mir so smalltalkmäßig unterhalten.
Aber was will sie dann von mir?
"Das ist richtig." Direktorin Berger richtet sich wieder etwas in ihrem Stuhl auf und zupft ihren Blazer zurecht. "Aber um ehrlich zu sein habe ich nicht erwartet, dass du dich daran auch halten würdest. Schließlich hast du auch im letzten Schuljahr nur selten das gemacht, was ich dir gesagt habe."
Ich zucke selbstgefällig mit den Schultern. "Was soll ich sagen? Ich stecke voller Überraschungen."
"Oh ja, das kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen." Direktorin Bergers Lächeln verrutscht langsam auf ihrem Gesicht und macht einem etwas ernsteren Ausdruck Platz. "Deshalb war ich auch etwas überrascht, als ich das von der Oberstufenparty gehört habe. Gerade wegen deinem in letzter Zeit überraschend vorbildlichen Verhalten."
"Wie?" Irritiert runzle ich die Stirn. "Was soll denn da gewesen sein?"
Direktorin Berger mustert mich für einen Moment schweigend und platziert dann ihre Hände in gefalteter Form vor sich auf dem Schreibtisch.
"Ariana Reichenbach war heute Morgen bei mir. Sie hat behauptet, du hättest ihr auf der Party in einer Auseinandersetzung gedroht, sie zu schlagen und aus der Aula zu werfen. Und als ihre Freundinnen dich davon abgehalten haben, hast du Ariana ein Getränk ins Gesicht geschüttet."
"Was?!" Ich springe von meinem Stuhl auf und starre Direktorin Berger entgeistert an. "Das Mädchen spinnt doch! Was bildet die sich eigentlich ein?! Diese arrogante, aufgeblasene..."
"Also hat Ariana gelogen?", unterbricht Direktorin Berger mich, wobei sie ihren in solchen Situationen üblichen ruhigen und professionellen Tonfall beibehält.
"Natürlich! Also, ich meine...es stimmt, dass ich ihr ein Getränk ins Gesicht geschüttet habe, aber ich habe ihr nicht gedroht! Im Gegenteil! Sie hat doch mit Absicht versucht, mich so weit zu provozieren, dass ich ihr eine verpasse, aber das habe ich nicht gemacht! Auch wenn diese scheinheilige Schnepfe es definitiv verdient hätte!"
"Das will ich mal überhört haben." Direktorin Berger betrachtet mich weiterhin mit ihrem prüfenden Blick, aber ich sehe, dass sich für einen kurzen Moment um ihre Mundwinkel der Hauch eines Lächelns bildet. Dann räuspert sie sich etwas. "Und aus welchem Grund hast du Ariana das Getränk ins Gesicht geschüttet?"
"Weil sie Rebecca fertig gemacht hat!"
"Rebecca?" Direktorin Berger runzelt die Stirn. "Meinst du Rebecca Thalheim?"
"Ja! Und sie kann auch bezeugen, dass ich Ariana nicht gedroht habe! Sie hat mich provoziert! Ich..."
"Langsam, langsam, Lola", sagt Direktorin Berger und hebt beschwichtigend die Hände, "ich höre mir gerne deine Sicht der Dinge an, aber du musst mir das in Ruhe erklären, wenn ich das alles verstehen soll. Wie wäre es, wenn wir erst mal damit anfangen, dass du dich wieder setzt und deine Stimme etwas senkst, damit ich am Ende unserer Unterhaltung keinen Hörschaden davontrage."
Ich hole tief Luft und versuche mich etwas zu beruhigen, während ich mich wieder setze. Trotzdem sind meine Hände auf dem Schoß immer noch zu Fäusten geballt.
"Sehr gut. Also, nochmal", Direktorin Berger räuspert sich, "was genau hat Rebecca Thalheim mit der ganzen Angelegenheit zu tun? Ariana hatte sie in ihrer Darstellung der Dinge nämlich gar nicht erwähnt."
"Das überrascht mich nicht", erwidere ich und verdrehe mit einem spöttischen Lachen die Augen.
"Wärst du dann so freundlich es mir zu erklären, damit gegebenenfalls mitlachen kann?"
Ich seufze tief und straffe meine Schultern.
"Rohan, Rebecca und ich waren auf der Oberstufenparty dafür verantwortlich, die Getränke zu verkaufen. Aber als Rebecca Ariana und ihren Freundinnen die Getränke gebracht hat, hat diese blöde Kuh..."
"Achte bitte auf deine Wortwahl, Lola."
"...hat diese unfassbar charmante Schulkameradin..."
"Schon besser."
"...es nicht eingesehen, dass sie die Getränke bezahlen muss. Sie hat das Argument vorgebracht, dass sie ja mit uns in einer Stufe wäre und wir als Stufe doch eigentlich die Getränke umsonst bekommen müssten, weil wir ja schon die Party organisiert und vorbereitet haben. Dabei hatten alle anderen aus unserer Stufe die Getränke auch bezahlt. Ich meine, das Geld ist doch schließlich für unsere Abschlussfeier! Wir profitieren doch alle davon! Und das hat mich einfach so aufgeregt! Dass Ariana mal wieder ihre dämliche Sonderbehandlung wollte!"
"Und deshalb hast du ihr das Getränk ins Gesicht geschüttet?"
"Nein."
"Nein?"
"Nein. Das habe ich gemacht, weil sie, als sie ihren Willen nicht bekommen hat, Rebecca richtig fertig gemacht hat. Rebecca ist am Ende sogar weinend weggerannt! Und da bin ich eben wütend geworden!"
"Aber du hast ihr nicht gedroht?"
"Nein! Sie war diejenige, die mir praktisch unter die Nase gerieben hat, dass ich ihr für ihr Verhalten nicht mal eine verpassen könnte, auch wenn ich es wollte, weil ich sonst einen Verweis und damit meine Zulassung zum Abschluss riskiere. Sie wusste genau, dass sie mich damit total provoziert! Aber ich habe ihr nichts getan und ihr auch nicht gedroht! Ehrlich! Ariana will mir das bestimmt nur anhängen, weil ich mit dem Getränk ihre potthässliche Markenhandtasche ruiniert habe."
Das entlockt Direktorin Berger ein kurzes Lachen, welches sie rasch hinter einer Hand versteckt und versucht, es als Räuspern zu tarnen. Trotzdem habe ich es bemerkt und spüre, wie sich mein Körper ein wenig entspannt.
Ich schließe meine Augen und hole erneut tief Luft, bevor ich wieder zu Direktorin Berger sehe.
"Abgesehen von der Sache mit dem Getränk habe ich wirklich nichts gemacht. Wie gesagt, Rebecca kann das bezeugen. Nachdem ich Ariana das Getränk ins Gesicht geschüttet habe, bin ich Rebecca auch nachgerannt und habe sie getröstet. Ariana und ihre Freundinnen hingegen habe ich danach nicht mehr gesehen. Und außerdem bin ich doch nicht so blöd und riskiere wegen so etwas meine Zulassung zum Abschluss! Ich meine, ich habe mich in den letzten Wochen wirklich angestrengt und zusammengerissen und das wäre dann doch alles umsonst gewesen!"
"Objektiv betrachtet mag das durchaus stimmen, aber wenn man sich in einem derartigen emotionalen Zustand befindet, denkt man selten logisch", entgegnet Direktorin Berger und seufzt leise, bevor sie sich in ihrem Stuhl etwas aufrichtet. "Trotzdem muss ich sagen, dass sich deine Version um einiges glaubwürdiger anhört als die Version von Ariana, zumal Ariana Rebeccas Rolle in dem Ganzen auch nicht erwähnt hat. Und außerdem ist auch im Lehrerkollegium durchaus bekannt, dass Ariana zu Übertreibungen und unnötigen Dramatisierung neigt."
Erleichtert atme ich auf und lasse mich in meinem Stuhl zurückfallen.
"Ich hoffe du verstehst, dass ich Arianas Anschuldigung trotzdem nachgehen musste und bist mir nicht böse, dass ich dich zu mir bestellt habe", fährt Direktorin Berger fort, woraufhin ich eine wegwerfende Handbewegung mache.
"Alles gut. So was steht wahrscheinlich in Ihrer Jobbeschreibung drin", entgegne ich und grinse sie schief an, was Direktorin Berger mit einem leichten Lächeln die Augen verdrehen lässt.
"Jedenfalls werde ich diesbezüglich nochmal mit Ariana sprechen und sie mit deiner Version konfrontieren. Es kann nicht sein, dass sie derartige Behauptungen verbreitet und dann keine Konsequenzen davonträgt. Ich hoffe, du hast sie wenigstens für das Getränk, dass du ihr ins Gesicht geschüttet hast, bezahlen lassen."
Lachend schüttle ich den Kopf. "Nein, die Kosten übernehme ich gerne."
"Wie du meinst." Direktorin Berger zuckt mit den Schultern, bevor sie mich erneut mustert. "Ich muss zugeben, dass ich sehr erleichtert bin, dass du dir über deine momentane Lage so im Klaren bist. Es wäre wirklich schade, wenn du wegen einer solchen Situation die mittlerweile sichere Zulassung zu deinem Abschluss erneut riskieren würdest."
"Ja, wie schon gesagt..." Ich verstumme und blinzle mehrmals mit den Augen, während ich die Worte von Direktorin Berger verarbeite. "Sichere...sichere Zulassung?"
Das feine Lächeln von Direktorin Berger wird etwas breiter und sie nickt leicht.
"Herr Heinrichs hat nochmal alles durchgerechnet. Allerdings hat er dabei deine alten Französischnoten durch deine aktuelle Klausurnote und die momentane mündliche Mitarbeit von dir ersetzt und er meinte, dass du mit einer Punktlandung auf der Zulassungspunktzahl landen würdest, sofern du diese Noten weiter hältst, was durchaus wahrscheinlich ist."
Meine Augen blinzeln wie von selbst weiter, während ich immer noch versuche, einen klaren Gedanken zu fassen.
"Das...das heißt ich...ich habe die Zulassung?", frage ich schließlich ungläubig.
"Ja, sieht ganz so aus", Direktorin Berger lacht nun und lehnt sich wieder etwas in ihrem Stuhl zurück, "auch wenn ich mir, um ehrlich zu sein, ein bisschen mehr Freude von dir darüber erhofft hätte."
"Ich, ähm..." Immer noch etwas ungläubig fahre ich mir mit einer Hand und einem kurzen Lachen durch die Haare. "Ich glaube, das kommt gleich. Ich...ich muss das gerade erst mal verarbeiten."
"Das glaube ich dir gern." Direktorin Berger schenkt mir ein warmes Lächeln und seufzt tief. "Ich bin wirklich stolz auf dich, Lola. Als Frau Jacobi mir von deinem Ehrgeiz und deinem Engagement während der Nachhilfestunden erzählt hat, bin ich anfangs etwas überrascht und zugegebenermaßen auch ein wenig skeptisch gewesen, aber offenbar waren diese Zweifel vollkommen unbegründet. Und ich bin mir sicher, dass du mit diesem Ehrgeiz und diesem Engagement auch deinen Abschluss schaffen wirst."
"Ich, ähm...ja, vielleicht", erwidere ich immer noch völlig durcheinander, was Direktorin Berger erneut lachen lässt.
"Ich hätte nie gedacht, dass ich dich mal so verwirrt erlebe. Aber wie gesagt, es ist durchaus verständlich." Direktorin Berger steht auf und umrundet ihren breiten Schreibtisch, bevor sie neben meinem Stuhl stehen bleibt und mir eine Hand auf die Schulter legt. "Ich hoffe, dass du dich trotzdem auch jetzt noch um ein gutes Verhalten bemühen wirst."
Mit gespieltem Trotz schiebe ich die Unterlippe vor.
"Das heißt, ich muss mich weiterhin gegenüber Herrn Lüdenscheid benehmen?", frage ich und muss lachen, als Direktorin Berger seufzend die Augen verdreht und ihre Hand von meiner Schulter nimmt, um sich damit ihre Schläfe zu massieren.
"Ich bitte doch sehr darum. Wenn ich daran denke, dass Herr Lüdenscheid mir wieder mehrmals in der Woche einen Besuch abstatten wird, um sich bei mir über dich in Form eines Theatermonologes zu beschweren, werde ich mir doch ernsthaft überlegen müssen, an meiner Bürotür ein Schloss mit Zahlenkombination einzurichten. Oder ich verlege mein Büro in einen abgelegenen Bunker am Nordpol. Was auch immer sich schneller organisieren lässt."
Lachend stehe ich auf und werfe mir meine Tasche über die Schulter.
"In diesem Fall werde ich mich dann wohl zurückhalten", entgegne ich und zwinkere ihr grinsend zu, bevor ich mit dem Kopf auf die Bürotür deute, "kann ich dann gehen?"
"Sicher", sagt Direktorin Berger und nickt, während ich zur Bürotür gehe, diese aufziehe und, nach einem kurzen Nicken in Direktorin Bergers Richtung, wieder hinter mir zuziehe.
Als ich schließlich aus dem Sekretariat und auf den leeren Korridor trete, muss ich so sehr grinsen, dass meine Wangen anfangen zu schmerzen.
Ich hab's geschafft!
Ich hab die Zulassung!
Das muss ich unbedingt Zoe erzählen...
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Liebe Auf Französisch (Lola & Zoe - Band 1) (girlxgirl; teacherxstudent)
RomanceSie wissen nicht, was sie voneinander halten sollen. Lola Sommer, die durch ihre rebellische und vorlaute Art in der Schule nur Ärger macht und Zoe Jacobi, die ihre Stelle als neue Französischlehrerin an Lolas Schule antritt. Beide haben Gründe, den...