- Lola -
"Nein!"
"Doch."
"Sei nicht albern! Das hast du dir doch ausgedacht."
"Hab ich nicht."
Mit einem Lächeln drehe ich meinen Kopf zu Zoe um, die ihre Arme von hinten um mich gelegt hat und mich mit dem Rücken an ihren Oberkörper drückt, während uns das warme Wasser und vereinzelte Schaumwölkchen in der Badewanne umgeben.
"Ich habe zwar abgesehen von oui, encore und ma chérie nicht viel verstanden, aber du bist gegen Ende doch recht gesprächig geworden. Wir müssten also demnächst definitiv noch etwas mehr an meinem Hörverstehen arbeiten, wenn ich dich in Zukunft vollständig verstehen soll."
"Ach, jetzt hör schon auf", entgegnet Zoe trotzig, während sie sich etwas vorbeugt und ihr Gesicht gegen meine Schulter drückt, um es vor mir zu verstecken. Trotzdem sehe ich, wie sich ihre Wangen wieder etwas rötlich verfärben, woraufhin mein Lächeln noch breiter wird.
Sie ist so bezaubernd.
Womit habe ich sie nur verdient?
"Das muss dir nicht peinlich sein", erwidere ich und drücke Zoe einen Kuss auf die Wange, was sie wieder aufsehen lässt. "Es war sehr süß...und sehr sexy."
"Mann, du bist unmöglich!", stöhnt Zoe genervt, aber der beschämte Unterton in ihrer Stimme und der ausweichende Blick lassen mich auflachen.
Dann lehne ich mich noch etwas mehr gegen sie und schließe mit einem zufriedenen Seufzen die Augen, als Zoe mich etwas näher zu sich zieht und beginnt, meinen Hals entlang zu küssen.
Um ehrlich zu sein habe ich immer noch nicht ganz begriffen, was vorhin passiert ist.
Dass wir diese Grenze tatsächlich überschritten haben.
Dass Zoe diesbezüglich sogar die Initiative ergriffen hat.
Ich hätte mich ja schon mit einem einfachen gemeinsamen Bad, so wie jetzt, zufrieden gegeben. Aber das bedeutet natürlich nicht, dass ich mich nicht über den Verlauf des heutigen Morgens gefreut hätte. Ganz im Gegenteil...
Ich seufze erneut und öffne die Augen wieder.
"Was für ein Wochenende..."
Zoe, die nicht daran denkt ihre Küsse an meinem Hals für eine Antwort zu unterbrechen, gibt ein zustimmendes Murmeln von sich, welches an meinem Hals vibriert und mich aufkichern lässt. Dann wandern ihre Lippen weiter über meine Wange, bis sie schließlich in einem sanften Kuss auf meinen Mund treffen.
Ich lächle in den Kuss hinein und stupse anschließend meine Nase leicht gegen ihre, wodurch Zoe leise auflacht. Sie drückt mir einen weiteren Kuss gegen die Schläfe und zieht mich mit sich, als sie sich etwas in der Badewanne zurücklehnt.
"Ich wünschte, dieser Morgen würde ewig dauern", flüstert sie, wobei ihr Atem leicht über mein Ohr streift.
"Frag mich mal", seufze ich leise und spüre, wie sich mein Magen etwas zusammenzieht, verdränge dieses Gefühl aber rasch wieder. Schließlich will ich die Zeit, die mir noch mit Zoe bleibt, bevor ich losgehen und Danny abholen muss, genießen und nicht mit unnötigen Gedanken verschwenden. Aus diesem Grund zwinge ich mich zu einem Lächeln und drehe meinen Kopf wieder zu ihr. "Aber es spricht ja nichts dagegen, dass wir so ein Treffen wiederholen."
Schweigend betrachtet Zoe mich für einen Moment, bevor sie schließlich mit einem leichten Lächeln nickt.
"Das schon. Aber du weißt, dass wir vorsichtig sein müssen. Zumindest so lange, bis du deinen Abschluss hast. Wenn das zwischen uns vorher herauskommen würde..."
"Ich weiß", unterbreche ich sie und nicke, "und ich verspreche dir, dass ich mich auch weiterhin in der Schule und insbesondere im Unterricht zurückhalten werde. Auch wenn es mir allein schon durch deine bloße Anwesenheit extrem schwerfallen wird."
Ich zwinkere ihr mit einem schiefen Grinsen zu, was Zoe lächelnd die Augen verdrehen lässt.
"Schmeichlerin."
Lachend lasse ich mich wieder gegen Zoes Oberkörper sinken, deren Arme mich kurz darauf wieder fest von hinten umschließen.
"Gib es zu. Es ist eines der Dinge, die du an mir liebst."
"Ich liebe alles an dir, Lola."
Die Ernsthaftigkeit, mit der Zoe diesen Satz sagt, lässt mich für einen Moment innehalten, bevor ich mit einem leichten Lachen den Kopf schüttle.
"Wer von uns ist hier die Schmeichlerin?"
"Das hat nichts mit Schmeicheleien zu tun. Ich sage nur die Wahrheit", entgegnet Zoe und atmet den Duft meiner inzwischen teilweise getrockneten Haare ein.
"Ach ja?" Obwohl Zoe mich nicht sehen kann, hebe ich herausfordernd eine Augenbraue. "Wirklich alles?"
"Ja."
"Auch meine Sturheit?"
"Natürlich."
"Meine vorlaute Art?"
"Selbstverständlich."
"Und meine Aktion von heute Morgen?"
Zoes Körper bebt leicht, als sie leise lacht.
"Ja, sogar deine Aktion von heute Morgen, ma chérie. Auch wenn ich zugeben muss, dass sie schon ziemlich fies gewesen ist. Aber immerhin hat sie ja auch indirekt zu dieser sehr schönen Entwicklung des Morgens beigetragen."
Ich spüre, wie Zoe meine Haare über eine Schulter nach vorne legt und beginnt meinen Nacken zu küssen, was einen angenehmen Schauer durch meinen Körper fahren lässt.
Mit einem leichten Stöhnen schließe ich meine Augen und hätte fast protestiert, als Zoe ihre Küsse unterbricht und stattdessen ihr Kinn auf meine Schulter legt, während sie sich wieder näher an mich drückt.
"Allerdings fürchte ich, dass wir diesen Morgen, so schön er auch ist, sehr bald beenden müssen. Danny kann schließlich nicht ewig bei seinem Freund bleiben."
"Ja, ich weiß." Ich hole tief Luft und gebe einen frustrierten Laut von mir, bevor ich meinen Kopf wieder zu Zoe drehe. "Noch fünf Minuten?"
Zoes feines Lächeln wird etwas breiter und sie drückt mir einen Kuss auf die Wange.
"Sicher, ma chérie. Alles, was du möchtest."
DU LIEST GERADE
Liebe Auf Französisch (Lola & Zoe - Band 1) (girlxgirl; teacherxstudent)
RomansaSie wissen nicht, was sie voneinander halten sollen. Lola Sommer, die durch ihre rebellische und vorlaute Art in der Schule nur Ärger macht und Zoe Jacobi, die ihre Stelle als neue Französischlehrerin an Lolas Schule antritt. Beide haben Gründe, den...