Misstrauen

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Zwei Tage war es her, als Brian fast gestorben war und von den Toten auferstanden war.

Ich war James so dankbar, dass ich ihm in die Arme gesprungen war, in fest umarmt hatte und einen dicken Kuss auf die Wange gab.

Darauf hin gab es kurz eine angespannte Sekunde, welche ich gekonnt ignorierte.

Es war mir egal, was er alles mit mir angestellt hatte, als er noch böse war.

Für mich zählte nur, dass er meinen Mann gerettet hatte und ich war ihm unendlich dankbar dafür.

Und ich wollte nichts davon hören, dass ich das Lebensrettende geleistet hatte. Das wusste ich schon, aber ohne James wäre es nie dazu gekommen.

Brian kam nach und nach zu Kräften und schaffte es endlich wieder auf die Beine.

„He du alter Mann.", sagte ich, als Brian aus seinem Zimmer kam, nach unten wollte und ich gerade die Treppe hinauf lief.

Er war noch etwas zittrig auf den Beinen, weshalb ich ihn gerne ein bisschen nervte.

„Wo willst du denn hin?", fügte ich meine Frage hinzu.

„Ich geb dir gleich alter Mann, du freche, kleine Göre.", sagte er, als ich direkt vor ihm stand, packte mich an den Hüften und zog mich an ihn.

Daraufhin grinste ich über beide Ohren.

„Schön, dass es dir besser geht."

„Ja, bald kann ich wieder Dinge tun, zu denen ich keine Kraft hatte.", flüsterte er mir zu und zwinkerte dabei verschwörerisch.

„Die da wären?", fragte ich scheinheilig.

Seine Augen leuchteten gefährlich auf, er zog mich fester an sich, drückte seine Lippen auf die meinen und küsste mich wild und hungrig.

Mir wurde leicht schwindlig und ich lehnte mich an ihn, was uns ins stolpern brachte.

Gerade noch rechtzeitig fand Brian festen Halt an der Wand, da er doch noch nicht ganz bei seinen Kräften war.

Er tat so als wäre das nicht geschehen und küsste mich weiter.

„Tu nicht so scheinheilig, du freches Ding.", flüsterte er an mein Ohr, als er sich von mir löste.

Von unten ertönte ein gefährliches Knurren.

Unsere Köpfe schossen sofort in die Richtung, aus welcher es gekommen ist.

Ich wollte Brian stützen und ihm helfen, die Treppe runter zu kommen, doch er lehnte ab.

„Geh schon mal vor, ich komme nach."
Kurz zögerte ich, aber als ich sein ernster Blick sah, stürmte ich die Treppe runter.

Im Wohnzimmer sah ich, was los war.
Jason war da!

Und er wusste nichts von der Sache mit James.

Deshalb knurrte Jason auch so gefährlich in dessen Richtung. Seine Augen glühten förmlich vor Hass.

„Nein!", schrie ich, als er Anstalten machte, ihn anzugreifen.

White WolveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt