Prophezeiung

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Brian:

Sie zog mich hinter sich her und ich hatte keine Ahnung, was sie vor hatte.
Als wir vor den Haus waren, lief sie direkt zur Scheune hinüber und öffnete das Tor.
Mit den Armen posierend zeigte sie auf ihr Auto und sagte: „Brian darf ich dir vorstellen? Das ist Eleanor."

Eleanor. Wieso bin ich nicht von selbst darauf gekommen?
Woher weiss sie, dass ich ihr Auto hier hinein gestellt hatte??

Sie grinste über beide Ohren, als sie meinen Gesichtsausdruck sah.
„Und wo sollte da was versteckt sein?", fragte ich sie neugierig.
„Papa zeigte es mir ein mal, als ich noch ganz klein war. Es ist ein super Versteck. Nicht einmal die Bullen hatten es gefunden.", sagte sie stolz.
Sie fing an zu suchen, aber fand doch nichts.
„Das kann nicht sein, es muss hier sein..", murmelte sie verzweifelt vor sich hin.
Amüsiert tippte ich auf ihre Schultern und konnte Grinsen meinerseits nicht mehr verkneifen.
Sie schaute mich verwundert an.
„Du suchst im falschen Auto.", gab ich ihr einen Tipp.
Aber sie verstand nur Bahnhof und war ganz verwirrt.
Mit elegantem Schwung zeigte ich ihr noch ein Auto, nur weiter hinten.
„Das ist dein Auto.", erklärte ich ihr, während ich behutsam die Hand auf die Haube legte.
Ich sah die riesen Verwirrung in ihrem Gesicht und konnte mich nicht mehr zurückhalten und musste lachen.
Als ich mich langsam beruhigt hatte, lief ich auf sie zu und führte sie zu ihrem Auto.
Fragend schaute sie mich an.
„Ja, Prinzessin, ich habe auch eine Eleanor.", sagte ich ihr.
Langsam verstand sie was los war und musste lachen.
„Oh Gott. Das sah bestimmt zum todlachen aus.", presste sie zwischen ihrem Lachen hinaus.
Sie beruhigte sich und lief zu ihrem Auto und kramte das versteckte Zeug hervor.
Zufrieden drehte sie sich um und machte sich auf den Weg ins Haus.
Ich schaute ihr hinterher und versank in meinen Gedanken, sodass ich erschrak, als sie mich rufte.

Drinnen angekommen, sass Sophie schon am Tisch, hatte angefangen im Buch zu blättern und schaute sich nun ein Foto an. In ihren Augen bildeten sich ein paar Tränen, aber sie lächelte.
Mich nahm es wunder, was diese Emotion bei ihr auslöste und ging zu ihr. Ich stand nun hinter ihr und betrachtete das Foto.
Es musste wohl ihre Familie sein, als sie alle noch lebten.
Ich sah zwei kleine Kinder, einen Jungen und ein Mädchen. Beide sahen bezaubernd aus. Ihre Eltern strahlten vor Glück und Stolz.
„Das ist meine Familie.", stellte Sophie sie vor.
Beide Händ auf ihren Schultern, betrachtete ich das Foto noch eine Weile.
Als Sophie anfing das Buch durchzublättern, setzte ich mich neben sie und las mit.

Im Buch war alles beschrieben, was die weissen Wölfe betraf. Es stand drinnen, wer die Vorfahren waren, wie man sich verwandelt, wie man mit den Gaben umzugehen hatte und noch vieles mehr.
Ich war einfach überwältigt.
Es war einfach unfassbar, dass es ein riesen Geheimnis war und doch alles hier in einem Buch stand.
Sophie bemerkte wohl, dass ich es kaum glauben konnte.
"Weisst du, für Aussenstehende, war es immer ein Geheimnis. Die weissen Wölfe wollten nicht, dass andere Dinge über sie wussten. Sie wollten ihre geheimnisvolle Seite aufrecht erhalten.", erklärte sie mir.

Was vielleicht deren Untergang war.

Sophie schaute mich entsetzt an, als hätte sie gehört, was ich gedacht hatte.
"Vielleicht hast du leider recht.", flüsterte sie und widmete sich wieder dem Buch.

Hab ich es laut gesagt?

Ich war mir gerade nicht mehr sicher. Diesmal kam aber keine Reaktion von ihr und ich redete mir ein, dass ich vorher laut gedacht hatte.
Meine Gedanken drifteten ab und ich war abwesend.
Sophie rüttelte mich aufgeregt am Arm und zeigte mir einen Teil vom Buch.
"Schau mal! Das sieht aus wie eine Prophezeiung."
Mein Blick folge ihren Fingern und ich sah mir die Prophezeiung genauer an.

'Die Vollendung wird sein schwer, denn der Letzte muss vertrauen mehr. Die Macht wird sich dem Offenbaren, wer sich beweist zum einzig Wahren. Nur mit reinem Herzen, werden richtige Entscheidungen getroffen, auch mit Schmerzen. Einer bringt Hoffnung, der andere Verderben, doch nur der Richtige kann weiterleben.
Sie kommt vom gleichen Erben, will sehen wie die weissen..'

Jetzt verstand ich gar nichts mehr. Ich hatte ja schon gehört, dass Prophezeiungen nur verwirren würden. Nun, der wahrhaftige Beweis lag direkt vor mir.
"Brian, hast du etwas davon verstanden?", fragte Sophie mich verunsichert.
Ich schüttelte den Kopf, was sie nicht sehen konnte, da sie, wie ich den Blick nicht von den paar Zeilen abwenden konnte. "Nein.. Ich habe keine Ahnung, worum es da geht. Aber der letzte Satz ist nicht fertig."

White WolveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt