Der Unfall

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„Ich muss also den Unfall nochmals durchgehen. Aber wie?", fragte ich ihn.

Ich weiss nicht, ob ich das kann.

Er schaute mich besorgt an.
„Was ist?", wollte ich wissen.

„Du musst das nicht tun, wenn du noch nicht bereit dafür bist. Mir ist das egal, ob du dich verwandeln kannst oder nicht.", sagte er mir eindringlich.

„Danke Brian, aber ich muss. Das bin ich meiner Familie schuldig.", sagte ich entschlossen.

Eine Weile sagte niemand etwas, aber er schaute mich an, als suche er ein Zeichen, dass ich es nicht ernst meinte.
Er kam auf den Beschluss, dass es mir sehr ernst war und glaubte mir.

„Also gut. Du musst jemandem erzählen, was beim Unfall passiert war.
Aber du musst es nicht mir erzählen, wenn du nicht willst. Du kannst es auch meiner Mutter oder sonst jemandem erzählen. Wichtig ist, dass du jedes kleinste Detail nennst.", erkläre er mir.

„Ich möchte es dir erzählen.", entschied ich mich. „Du bist die Person, die mich am besten kennt."
Geehrt darüber, bedankte er sich mit einem liebevollen Kuss bei mir.

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Ich lag auf dem Sofa, als wäre ich bei eine Psychologen. Brian führte mich mit seiner Stimme. Er wollte mit Hilfe einer Hypnose herausfinden, was beim Unfall geschehen war, denn ich konnte mich nicht wirklich gut daran erinnern.

Seine Stimme war ruhig und bestimmend. Er führte mich zurück an den Tag, als es geschah.

Nun sass ich wieder im Auto. Wir hörten Radio und lachten über einen Witz den Papa gemacht hatte. Es war Sommer, denn die Fenster waren heruntergelassen und es roch nach der Wiese, welcher wir entlang fuhren.
Meine Mutter kramte eine Box hervor und verteilte Melonenstücke, welche sie zuvor vorbereitet hatte.
Wir wollten in die Ferien fahren. Mein Bruder und ich wussten nicht wohin es ging, denn es sollte eine Überraschung werden.
Gerade sangen wir alle lauthals unser Lied, welches in Radio kam. Wir waren abgelenkt und niemand achtete sich auf den schwarzen Wagen, welcher sich uns von der Seite näherte und auf die selbe Kreuzung zu fuhr, wie wir. Ich sah den Wagen als erste und schrie „Papa, schau!" und zeigte auf den Wagen. Bis er jedoch reagieren konnte, war es zu spät. Der andere rammte uns mit voller Wucht. Unser Auto schleuderte quer durch die Strasse und überschlug sich etliche male, bevor er zum Stillstand kam. Alle waren tot.
Ab diesem Zeitpunkt sah ich die Situation von oben. Ich sah, wie ein Mann aus dem anderen Auto stieg, welches nur ein paar Kratzer hatte. Er lief zu unserem Auto hin und überprüfte, ob jemand überlebt hatte. Er murmelte ein paar Worte, welche ich von da oben nicht verstehen konnte und rieb allen eine Flüssigkeit auf die Stirn. Der Mann lief weg und warf ein Streichholz ins Auto. Es fing langsam an zu brennen.
Meine Mama kam an meine Seite und schaute zu. „Sophie, du bist die einzige, welche keine tödlichen Verletzungen hat. Du musst da zurück gehen. Ich weiss, dass du deine Bestimmung findest und du uns stolz machst."
Mit diesen Worten verschwand sie und mich zog es zurück in meinen Körper.
Mit grossen Schmerzen und Anstrengungen schaffte ich es schlussendlich, mich aus dem Auto zu ziehen. Es war heiss und der Wagen fing an lichterloh zu brennen. Ich konnte meine Familie nicht mehr raus ziehen.
Irgendwann kam per Zufall ein Streifenwagen vorbei und rufte sofort den Krankenwagen und die Feuerwehr.
Er entdeckte mich neben dem Wagen liegen und trug mich sofort weg, wobei ich Ohnmächtig wurde.
Das nächste, was ich mitbekam war, dieses ständige piepsen. Irgendwann realisierte ich, dass ich im Spital war.

Brians Stimme dringte zu mir durch und er zog mich wieder in die Realität.
Er schaut mich erschrocken an.

„Es tut mir leid, Prinzessin.", entschuldigte er sich bei mir.
„Du must dich nicht entschuldigen, du kannst nichts dafür.", besänftigte ich ihn.

„Ja, aber ich war es, der dich den Unfall wieder erleben liess.", fühlte er sich schuldig.

„Schatz, du hast keine Schuld daran. Es ist alles gut.", besänftigte ich.

Moment.
Hab ich gerade Schatz zu ihm gesagt?

So wie er mich anschaute, war er genauso überrascht wie ich.
Er hob mich hoch und schloss mich fest in seine Arme.

„Ich liebe dich so unglaublich fest, meine Prinzessin.", flüsterte er mir ins Ohr.
Wenn ich mein Gesicht nicht an seinem Hals verborgen hätte, hätten alle mein riesen Strahlen gesehen.
„Ich liebe dich auch, mein Schatz.", erwiederte ich.

White WolveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt