Tag der Entscheidung

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Sie hatten Recht behalten. Seit sie mir gesagt hatten, wie wichtig mein Schlaf war, hatte ich keinen Alptraum mehr gehabt. Gut für uns alle.

Meine Nervosität begann rasant zu wachsen. Morgen Abend würde alles entschieden werden.

„Sophie, du tust es schon wieder.", zog mich James auf.

Was ich schon wieder tat? Ich lief im Wohnzimmer wieder auf und ab.
Schnaubend blieb ich stehen und schaute ihn und Brian fassungslos an.

„Wie, bitte schön, könnt ihr denn so ruhig bleiben?"
„Wir kämpfen nicht das erste mal.", lächelte Brian mich an.

„Ja das ist mir schon klar. Wegen dem wissen wir trotzdem nicht, gegen wen und wie viele wir es zu tun haben.", brachte ich meine Sorge auf den Punkt.

Brian sah kurz zu James, dieser nickte wissend und verzog sich mit einem Zwinkern in die Küche.

Dann stand Brian leichtfüssig auf und kam direkt auf mich zu.

Er legte seine Hände an meine Hüfte und beugte sich leicht zu mir runter.

„Wie wärs, wenn ich dich ein bisschen ablenke?", fragte er mich verführerisch mit tiefer Stimme.

Augenblicklich schoss eine leichte Röte in meine Wangen.
„Wie willst du das denn anstellen?", forderte ich ihn heraus und entfernte mich langsam von ihm.

In seinen Augen blitzte etwas gefährliches auf, während er sein verführerischstes Lächeln aufsetzte.

„Lauf, solange du noch kannst.", knurrte er mich verspielt an.

Dies war mein Stichwort, denn ich drehte mich um und rannte so schnell ich konnte aus dem Haus, über die Wiese und in den Wald.

Was mir aber nicht in den Sinn gekommen war, war, dass ich mich hätte verwandeln können, um schneller zu sein und so kam es, dass ich als Mensch einem mich jagenden Wolf davonrannte.

Kaum hatte ich den Waldrand erreicht, hatte Brian mich schon aufgeholt und warf mich mit seinem ganzen Gewicht zu Boden.

Nun lag ich mit dem Rücken auf dem Boden unter ihm und sah direkt in sein Wolfsgesicht. Er hatte die Zähne gefletscht und kam mir immer näher.
Ich hatte keine Angst. Er würde mir nie etwas antun.

Wie erstarrt lag ich dort und sah zu, wie seine Augen wild funkelten, als er mir mit seiner Schnauze immer näher kam.

„Du bist mein.", hörte ich plötzlich in meinem Kopf.

Kaum hatte er das gesagt, biss er mich in den Hals.
Ein kleiner, überraschter Aufschrei entglitt mir, den bestimmt niemand gehört hatte.

Überraschenderweise fühlte es sich nicht mal grauenvoll an. Die ganze Zeit über hatte ich mir das extrem schmerzvoll vorgestellt, doch dies war definitiv nicht der Fall.

Ehrlich gesagt, fühlte es sich warm und vertraut an. Man konnte fast fühlen, wie meine Verbindung zu ihm noch stärker wurde.

Ich hatte nicht bemerkt, dass ich die Augen geschlossen hatte, bis seine Stimme meinen Namen sagte.

„Sophie, Prinzessin. Tut mir leid, ich wollte dir nicht weh tun.", wollte er sich entschuldigen.

White WolveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt