Gefangen

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Sophie:

Ich stolperte zurück, weg von ihm und riss dabei ein paar Blumen aus.
Gerade als ich ihm sagen wollte, dass er in die Hölle zurück solle, fiel mir auf, dass die Augenfarbe nicht stimmte. Diese waren nicht grün, sondern fast schwarz.
„Hallo Sophie.", begrüsste er mich.
Alle Härchen stellten sich auf und hätten sie eigene Beine, hätte ich keine Körperbehaarung mehr.
Langsam kam er auf mich zu und ich wich immer mehr nach hinten, bis ich einen Baum im Rücken spürte.

Na ganz toll gemacht. Jetzt kannst du nicht mehr fliehen.

Ein Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit.
„Endlich lerne ich die Kleine meines Bruders kennen."

Warte, was?!

Er sah die Verwirrung in meinen Augen und spielte leicht beleidigt.
„Oh, er hat dir nichts von mir erzählt?", tat er künstlich überrascht.
„Weisst du, bei unserem letzten Treffen vor ein paar Tagen, da hab ich ihn quasi in meine Pläne eingeweiht."

Nein! Das kann nicht sein. Er würde mir sowas nie verheimlichen! Oder?

Ich wusste nicht wieso, aber langsam überkamen mich immer mehr Zweifel.
Wie gut kannte ich Brian überhaupt wirklich?
Eins war aber sicher klar. Ich traute diesem Typen da vor mir überhaupt nicht. Mein Gefühl sagte mir, dass da etwas total falsch war.
Gerade als ich mich abdrehen und aus dem Staub machen wollte, packte er mich an meinem Fussgelenk und ich fiel Kopf voran auf den Boden. Die Blumen, welche ich noch in der Hand hatte, fielen auf den Boden, geborgen von ein paar Wurzeln.
Mein Kopf brummte und mir schwindelte es, als ich ihn anhob, um zu schauen, wo ich gelandet war.
Dies war keine gute Idee, denn genau in diesem Moment wurde ich von etwas hartem am Hinterkopf getroffen und ich fiel in Ohnmacht.

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Ein Jucken im Ohr weckte mich aus meiner unbequemen Schlafposition auf. Meine Augen brauchten ein paar Sekunden, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Nach und nach konnte ich immer mehr erkennen.
Ich lag in einem Kerker, der nur ein ganz kleines Fenster hoch oben hatte.

Das kann ich schonmal vergessen, da komme ich nie ran..

Der Kerker war nicht länger als fünf und nicht breiter als vier Meter.

Na wenigsten kann ich kleine Runden laufen.

Ich wollte aufstehen, was sich als extrem schwierig herausstellte.
An meinen Füssen und Händen war ich gefesselt.
Nicht so straff, dass ich mich nicht bewegen konnte, aber trotzdem genug. Um ein Fussgelenk hatte ich eine Fessel um, welche mit einer Kette in der Wand befestigt war. Das andere war, Gott sei dank, frei. Meine Hände waren mur mit einem Seil zusammengebunden.

Das krieg ich sicher auf.

Ich fing an, an dem Seil herumzufummeln, doch nichts tat sich. Meine Hände waren so zusammengebunden, dass ich den Knopf nicht richtig zu fassen kriegte.
Nach ein paar Minuten bekam ich einen Krampf und ich musste aufgeben.
Mein Po schmerze langsam, also entschied ich mich in meinem Kerker herum zu laufen.
Gerade als ich die Hälfte des Raums erreichte, zerrte was an meinem Fuss und ich konnte nicht mehr weiter.
Ich blickte zurück und sah, dass die Kette nur bis hier hin reichte.

Na toll.. nicht mal den ganzen Raum kann ich gebrauchen.

Ich war so frustriert, dass ich das einzige, was ich finden konnte, nahm und es mit voller Wucht durch den Raum schleuderte. Der Kessel machte einen riesen Krach, als er zu Boden fiel.
Kurz darauf hörte ich, wie sich Schritte näherten.
Die Tür öffnete sich und James kam zum Vorschein.
„Endlich bist du wach", säuselte er vor sich hin.
„Ich hab mir schon Sorgen gemacht, dass ich zu hart zugeschlagen habe."
Ich funkelte ihn böse an und er kam immer näher.
„Weisst du, was das gute daran ist, dass du gefesselt bist?", fragte er mich.

White WolveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt