Schwindelanfälle

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Zwei Wochen vergingen, in denen Brian fast nie zu Hause war. Er und sein Rudel waren auf der Suche nach Rose.

James und ich mussten zu Hause bleiben, weil Brian der Meinung war, dass es für uns zu gefährlich werden konnte.

Jeden Abend kam er immer müder und bedrückter nach Hause, denn sie hatten noch immer keine Spur von ihr gefunden.

Zu aller erst hatten sie bei James' altem Rudel vorbeigeschaut, welches wir in Verdacht hatten, doch dieses war nicht mehr dort.

Sie hatten den Standort gewechselt und die Häuser waren leer und verlassen.

Aber aufgeben war keine Option.

Immer wenn er das Tuch hinschmeissen wollte, erinnerte ich ihn daran, wie lange es gedauert hatte, mich zu finden.

Am 15. Tag wachte ich wieder allein im Bett auf.

Jeden Abend hoffte ich, dass er am nächsten Morgen noch bei mir liegen würde, doch ich wurde jedes mal enttäuscht.

Frustriert setzte ich mich auf die Bettkante und stiess mich ab, um auf zu stehen.

Kaum war ich auf den Beinen, musste ich mich fallen lassen, weil ein Schwindel mich überwältigte.

Mir wurde es schwarz vor Augen und alles drehte sich.

Zu allem Übel landete ich nicht auf der Matratze, sondern schlug hart auf dem Boden auf.

Mit schmerzerfülltem Stöhnen drehte ich mich auf alle viere und versuchte mühselig aufzustehen.

Nach einigen Anlaufversuchen klappte es dann endlich.

Vorsichtig tastete ich mich Halt suchend an der Wand entlang nach unten.

Nach einer gefühlten Stunde war ich dann endlich auf der letzten Treppenstufe, als auch schon James mir entgegen kam.

„Wieder ein Schwindelanfall?", fragte er, während er stützend einen Arm um mich legte.

Darauf antwortete ich nicht, denn ich wusste, was er davon hielt.

Seit einigen Tagen hatte ich jeden Morgen Schwindelanfälle, welche anhielten, bis ich etwas gegessen hatte.

Dies war auch der Grund, weshalb ich heute in meinem kurzen Nachthemd die Küche aufsuchte.

James sorgte sich immer um mich und bat mich jeden Morgen, endlich Brian davon zu erzählen.

Aber das wollte ich nicht.

Er hatte gerade genug zu tun und ich wollte ihm nicht auch noch zur Last fallen.

„Du solltest es ihm endlich sagen, Sophie.", sagte er wie jeden Morgen, als er mich den Tisch setzte und mir etwas zu essen brachte.

Hungrig biss ich in das Marmeladenbrot, welches er für mich geschmiert hatte.

Oh, wie gut das tut.

Ich spürte regelrecht, wie mein Körper zu Kräften kam.

„Und was bitte sollte ich ihm deiner Meinung nach erzählen? Dass ich schwach bin und jeden Morgen unter blöden Schwindelanfällen leide?", fragte ich ihn gereizt, bevor ich den Rest meines Brotes ass.

White WolveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt