Sophie:
Ein paar Tage vergingen, an denen wir bis an unsere körperlichen Grenzen trainiert hatten. Alle meine Muskeln brannten wie die Hölle und meldeten sich bei der kleinsten Bewegung.
„Brian, bitte lass mich heute ein bisschen ausruhen. Ich kann nicht mehr.", quengelte ich herum.
Sanftmütig strich er mit der Hand über meine Wange und hinterliess ein prickelndes Gefühl.
„Ich würde dich gerne ausruhen lassen, aber das können wir uns nicht leisten, solange wir nicht wissen, was die vorhaben..", erklärte er mir mit einem nachdenklichen Ausdruck.Seit fünf Tagen immer die selbe Antwort.. Niemand kann wissen, was auf uns zukommt.. Niemand!
Ausser..„Na dann sollten wir doch zu denen gehen und sie ausspionieren.", präsentierte ich meinen Geistesblitz, welcher mit jedem Wort absurder klang.
Geschockt sah er mich an und für einen kurzen Moment sah ich Angst in seinen Augen.
„Wovor hast du Angst? Sie töten uns so oder so, wenn wir nicht wissen worum es geht..", platze es aus mir heraus.
Ein Hauch von Traurigkeit legte sich in sein Gesicht.
„Prinzessin. Vor denen hab ich keine Angst.", entgegnete er mir niedergeschlagen.
„Ja aber was ist es dann?"
Meine Neugierde konnte ich nicht zurückhalten.
Er schaute mir tief in die Augen und ich sah, dass seine Sorge mir galt.Ich bin der Grund.
In diesem Moment kam er auf mich zu und hielt mich fest.
„Du bist der Grund, wieso ich Angst hab. Ich will nicht, dass dir auch nur das kleinste Haar gekrümmt wird.", hauchte er mit tiefer Stimme in mein Ohr.
An der Stelle, an welcher er mit seinen Lippen kaum merkbar an meinem Hals ankam, bekam ich Gänsehaut.
„Ich kann schon auf mich aufpassen.", bekam ich unter höchster Konzentration heraus.
„Bis jetzt schon, ja. Aber diese waren nur die Laufburschen. Wer weiss, was noch alles kommt.", sagte er, während er ein bisschen nach hinten wich, um mich anzuschauen.Keine Ahnung warum, aber ich wurde ohne Grund extrem sauer.
„Was soll das heissen? Dass ich nicht auf mich aufpassen kann? Dass ich zu schwach bin?!"
Entsetzt sah er mich an und schüttelte den Kopf.
„Nein, Prinzessin, so meinte ich es nicht. Ich will doch nur nicht..", begann er zu erklären, doch ich fiel ihm ins Wort.
„Du wolltest was nicht? Dass ich selbst für mich sorgen kann? Wie der Zufall das will, konnte ich das sehr gut, bis du dich in mein Leben gedrängt hast! Seit du da bist, ist mein ganzes Leben auf den Haufen geworfen worden.. Bevor du warst, war mein Leben ruhig und geordnet und jetzt ist es das reinste Chaos..!"Während ich ihm all diese Vorwürfe ins Gesicht schmetterte, sah ich, wie in ihm etwas zerbrach. In seinen Augen sah ich nur noch Traurigkeit und eine tiefe Leere. Er war zutiefst verletzt.
Ehe ich das letzte Wort aus mir hatte, machte ich die Haustür auf und warf sie hinter mir zu, sobald ich fertig war.
So schnell ich konnte, rannte ich in den Wald und dann weiter, bis mir die Puste ausging und ich nicht mehr konnte.
Mit einer Hand an den Baum gestützt, verweilte ich so lange, bis ich wieder genug Luft hatte.
Ich wusste nicht, wie weit ich gerannt war, doch diesen Teil des Waldes kannte ich nicht, was hiess, dass ich nicht mehr in seinem Revier war.
Langsam rutschte ich mit dem Rücken den Baumstamm hinunter, bis ich den Boden unter mir hatte. So sass ich eine Weile und tat nichts.Irgendwann zog eine blaue Farbe meine Aufmerksamkeit auf sich. Als ich mich darauf fixierte, erkannte ich, dass es die selben Blumen waren, welche Brian mir beim Picknick ins Haar gesteckt hatte. Vergissmeinnicht.
Plötzlich hatte ich ein extrem schlechtes Gewissen, weil ich ihn dermassen angeschrien hatte und er nicht mal was dafür konnte.Brian, es tut mit schrecklich leid.
Als Entschuldigung wollte ich ein paar Blümchen mitnehmen und ging zu ihnen rüber.
Meine Hand hatte ich schon ausgestreckt und den Stiel der Blume in der Hand, als plötzlich ein Schuh vor mir Stand.
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White Wolve
Loup-garou{Rohfassung, wird irgendwann überarbeitet} Einsames, ruhiges Leben führen? Check ✔️ Traummann finden? Nicht erfüllt ✖️ Die 25-jährige Sophie sehnt sich nach mehr Action in ihrem Leben und will ihren Traummann finden. Doch das fällt ihr nicht leicht...