Erste Begegnung

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An einem ganz normalen Tag nach der Arbeit, las ich draussen auf einer Bank in meinem Buch über die Mythologie.

Ja, alle die ich kennengelernt hatte, fanden mich ab spätestend diesem Zeitpunkt komisch, als sie erfuhren, was ich gerne las.

Von weitem hörte ich die Polizeisirenen, welche sich weiter näherten.
Als es fast so laut war, dass es nicht mehr auszuhalten wäre, schaute ich nach, was denn der Grund dafür war.

Eigentlich wollte ich nur kurz schauen, aber was ich da zu sehen bekam war einfach nicht zu glauben.

Ich sah, wie die Polizei einen Typen in einem Auto verfolgte.
In meinem Auto!!
Einen Mustang Shelby GT 500 Eleanor. Einen Traum eines Autos!

Dieser miese Drecksack!

Ich versuchte mir zu merken wie er aussah, was fast nicht möglich war, so schnell flitzte er an mir vorbei und zwischen den Häusern hindurch.

Das einzige was ich mir merken konnte war diesen Gesichtsausdruck den er hatte. Sein Lächeln hatte etwas zwischen verschmitzt und böse. Als er an mir vorbei fuhr, blickte er mir tief in die Augen und ich sah ihm nach, wie eine Bescheuerte und tat nichts.

Sobald ich mich aus dieser Trance befreite, hastete ich eilig nach Hause, um zu kontrollieren, ob mein Auto wirklich gestohlen wurde.

In der Tiefgarage ging ich zu meinem Parkplatz und da stand mein Auto.
Unversehrt und so wie ich es zurückgelasse. Ein Stein fiel mir vom Herzen und eine Erleichterung überkam mich.

Trotzdem liess mich ein komisches Gefühl nicht los, dass ich Leute in der Nähe fragen sollte. Vielleicht wussten diese etwas mehr.

Ich hörte Schritte die Treppe runterkommen und sah eine Frau mit einem kleinen Kind.

Komisch. Mir wurde gerade klar, dass ich die meisten Nachbarn noch nie gesehen hatte und diese mich auch nicht kannten.
Wie sollten sie auch.

Ich lebte mein Leben so ziemlich im Hintergrund. Was einigermassen einfach war, da ich eine durchschnitgliche, 25-jährige Frau war und allein und eher zurückgezogen in Grande Prairie, Kanada, lebte, seit meine Familie bei einem Unfall vor 20 Jahren starb.
Ich wuchs in einem Pflegeheim auf, bis ich endlich 18 war.
Die einzige etwas nähere Bekanntschaft war mit jemandem den ich noch nie persönlich gesehen hatte, geschweige denn wusste, wie er aussah (wenn es wirklich ein Mann war) per E-Mail. Wir hatten uns auf einem Portal für Mythologie "angefreundet".

Bevor ich überhaupt auf sie zugehen konnte, kam die Polizei ins Gebäude gestürmt. Sie entdeckten mich und ich wusste, dass sie dachten, dass das mein Auto war, welches sie gerade vergeblich verfolgt hatten.

Ich musste mit ins Polizeirevier, um ein paar Fragen zu beantworten.

Alte Erinnerungen kamen hoch. Erinnerungen, als ich beim Unfall vor 20 Jahren die einzige Überlebende war und sie mich wie ein Schwerstverbrecher behandelten. Ein 5-jähriges Kind!
Ich war gerade im Spital aufgewacht und wurde schon mit Fragen zum Unfall bombadiert. Erinnerungen, die ich am liebsten vergessen würde.

Ein Beamter kam in den Raum, riss mich aus meiner Erinnerung und fing an einen auf bösen Cop zu machen.

„Also Frau White, wie ich sehe arbeiten Sie in einem Grosskonzern als kleine, unbedeutende Putzfrau. Sie wohnen hier in der Stadt?"

Ich glotzte ihn fassungslos an, weil er mich gerade als Nichtsnutz hingestellt hatte.
„Ja ich wohne hier.", gab ich zähneknirschend, kurz und knapp zurück.

„Und wie können Sie sich das leisten, dieses Auto zu haben? Ich denke bei Ihrem Lohn werden Sie nicht so viel beiseite legen können, um sich ein solches Gefährt leisten zu können." Er fand es sichtlich amüsant, mich klein zu machen.

Na gut, dann spielen wir dieses Spiel eben mit.

„Wissen Sie, Herr Oberkotzkopf, wenn Sie meine Akte gelesen hätten, dann wüssten Sie, dass dies so ziemlich das einzige ist, was mir meine Familie damals hinterliess."

Peinlich berührt von seiner Unachtsamkeit, versuchte er sich zu entschuldigen, wusste aber nicht wie und verschwand ohne weiteres Wort aus der Tür.

Einige Minuten später öffnete sich die Tür erneut und ein anderer Polizist kam zum Vorschein. „Sophie White. Sie dürfen gehen.", gab er von sich.

Während des Verhörs begutachteten weitere Beamte mein Auto und kamen wohl auf den Beschluss, dass ich es nicht gewesen sein konnte. Denn so schnell hatte man ein Auto nicht gewaschen, getrocknet und ohne Zeugen wieder in die Garage gestellt. Also durfte ich nun endlich gehen.


Hallo Leute :).
Dies ist mein erstes Kapitel in meinem ersten Buch.. ja ich weiss, es handelte noch nichts von Wölfen. Das kommt noch.
Ich hoffe ihr lest weiter und es ist nicht zu langweilig.. :D
Wenn es euch gefällt, dann bitte sagt mir das, damit ich weitermachen kann. ;)) Ansonsten lass ich es sein..^^

White WolveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt